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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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geworden, rannten sie gegeneinander an. Sie prallten hart zusammen. Beide stürzten zu Boden. Hastig rappelten sie sich auf. Bolox schlug zu, obwohl sie beide noch auf den Knien waren. Der Hakul sah den Schlag spät, konnte aber gerade noch ausweichen. Sein Schwert schnitt durch die Luft, verfehlte Bolox aber weit. Sie kamen wieder auf die Beine und versuchten es erneut. Wasser und Schlamm tropfte von ihren Klingen. Bolox griff an, sein mächtiger Hieb verfehlte den Gegner, und seine Axt bohrte sich tief in den Morast. Er verlor den Halt, und seine Hand glitt vom Griff der Axt. Er rutschte weg, und die Waffe geriet aus der Reichweite seiner starken Arme. Maru schrie auf. Der Hakul stieß einen Jubelschrei aus und griff den Wehrlosen an. Bolox bückte sich unter dem Schlag Enydhs hindurch und fuhr seinem Feind mit bloßer Hand an die Gurgel. Enydh ließ erschrocken sein Schwert fallen
und versuchte, die Hand von seiner Kehle zu reißen. Sie stürzten wieder zu Boden. Das Gewitter wurde jetzt zum Unwetter. Blitze spalteten den Himmel, und die Fackeln am Rande des Kreises verloschen im Regensturm. Die beiden Kämpfer hielten einander umklammert, beide versuchten aufzustehen, aber der andere verhinderte es. Beide versuchten, nach ihren Waffen zu greifen, aber sie erreichten sie nicht. Dann durchfuhr ein krachendes Geräusch die Nacht. Eine Windböe hatte das Regendach der Statue gepackt, angehoben und die Verankerungen gelöst. Das schlanke Gestell wankte. Plötzlich brachen mit lautem Knall Querstreben, und das Gerüst zersplitterte in seine Bestandteile. Männer schrien erschrocken auf, aber ihre Schreie gingen im plötzlichen Sturm unter. Regen peitschte über den Platz. Maru sah Numur, der von seinem Sitz aufsprang, als habe ihn etwas gestochen. Es regnete plötzlich hölzerne Stangen. Die Zuschauer wichen von der Statue zurück. Ihr zerfetztes Schilfdach segelte durch die Nacht und riss einige Männer nieder, bevor es endlich auf den Boden schlug und in tausend Teile zersprang. Blitz und Donner tobten gleichzeitig über der Insel. Die Zuschauer des Kampfes rannten fluchend und schreiend davon. Nur Bolox und Enydh achteten nicht auf das, was um sie herum geschah. Leib an Leib rangen sie in der Mitte des Kreises und versuchten, einander mit bloßen Händen zu töten. Da griff eine erneute Böe die kläglichen Überreste des Gerüsts, und die letzten Stangen lösten sich und regneten auf den Kampfplatz nieder. Maru hatte sich unter das Dach einer Hütte geflüchtet. Sie schrie laut zur Warnung, aber der Regensturm übertönte sie. Die Kämpfenden bemerkten die Gefahr im letzten Augenblick, ließen voneinander ab und warfen sich zur Seite. Ein langer Stamm bohrte sich dort in den Schlamm, wo die beiden eben noch gelegen hatten. Und Gott Utu stand unbewegt über ihnen, seine Bernsteinaugen ausdruckslos in die Ferne gerichtet. Der Widerschein der Blitze spiegelte sich auf seiner bronzenen
Haut. Dann war das Gestell endlich ganz verschwunden und diese Gefahr vorüber. Aber immer noch zuckten Blitze über das Dorf, und immer noch peitschte der Wind den Regen in Böen über den Platz. Bolox und Enydh kamen auf die Füße, beide über und über mit Schlamm bedeckt, und suchten im Morast nach ihren Waffen. Überall lagen Trümmer des Gerüstes. Dann tauchte plötzlich Abeq Mahas zwischen den Kämpfern auf, sein graues Haar klebte nass an seinem hageren Schädel. »Es ist genug, Männer«, rief er gegen den Sturm. »Die Götter wollen nicht, dass dieser Kampf heute entschieden wird. Wie es scheint, sind beide Kämpfer im Recht. Lasst es gut sein für heute! Wir werden morgen beraten, was zu tun ist.«
    »Ist es nicht Sache des Alldhans, das zu entscheiden?«, rief Bolox.
    Maru wischte sich den Regen aus dem Gesicht. Sie sah sich um. Der Alldhan war gar nicht mehr da. Auch der Richter und all die Verwalter und Schabai waren verschwunden.
    »Ich bin der Abeq Abeqai Strydhs und Utus! Ich erkenne den Willen der Götter!«, rief Mahas laut. »Lasst ab, Männer!«
    Die Kämpfer starrten einander an. Beide schienen begierig, den Kampf fortzusetzen. Dann schickte der Hakul einen Fluch in die Wolken und schrie: »Dies ist noch nicht zu Ende, Farwier! Fahs kann dich nicht ewig beschützen!«
    »Meine Axt wird dein Blut morgen trinken, Hakul«, gab Bolox zurück.
    Und damit gingen sie auseinander. Als Maru den Platz verließ, stellte sie fest, dass Tasil verschwunden war.
     
    »Nicht einmal eine Wunde«, sagte Bolox enttäuscht, als er

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