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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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sprangen in den Raum.
    »Feuertöpfe, sie haben Feuertöpfe!«, rief Tasil.
    Weitere Töpfe zerbrachen an der Wand. Einer flog durch die Tür und landete im Stroh. Er zerbrach nicht, aber Öl floss hinaus, und das Stroh fing Feuer. Tasil trat das Tongefäß mit dem Fuß hinaus. Flammen schossen vor dem Eingang in die Höhe.
    »Kommt schon«, drängte Bolox.
    Das Feuer vertrieb die Dunkelheit. Je heller es loderte, desto schlechter waren ihre Aussichten. Maru hatte ihren Dolch gefunden. Sie nahm ihn fest in die Hand. Der Eingang ihrer Unterkunft lag im Osten, etwa der Inselmitte zugewandt. Dort brannte es schon an mehreren Stellen. Sie sammelten sich an der nordwestlichen Ecke des Stalls und lockerten hastig und möglichst leise einige Bretter aus der Wand.
    »Los jetzt«, rief Ulat und stürmte voran.
    Sie sprengten die gelockerten Latten aus ihrer Verankerung und stürmten hinaus. Maru hatte nicht viel von dem verstanden, was der Akkesch gesagt hatte. Sie wusste nur, dass sie in der Mitte bleiben sollte. Die Männer rannten los und sie mit ihnen. Es waren Krieger auch auf dieser Seite der Hütte, doch waren es nicht
viele, und sie hatten offenbar nicht mit einem Ausfall der Belagerten gerechnet. Die Flammen an der Hütte wuchsen und warfen gespenstisches Licht in die Nacht. Gedeckt hinter seinem riesigen Schild rannte Ulat die Ersten über den Haufen, Meniotaibor und Bolox waren hinter ihm. Mit Gebrüll stürzten sie sich auf den Feind. Der wich zurück. Aber hinter den ersten Kriegern warteten weitere in der Dunkelheit. Eine ganze Eschet tauchte vor ihnen auf, der Schab mit einer Fackel in der Faust. Noch bevor Ulat ihn erreichte, schrie der Schab auf und ließ die Fackel fallen. Ein Wurfspeer hatte ihn getroffen, und Vylkas stieß im Rennen einen Jubelschrei aus. Sie rannten weiter. Die Eschet sah ihren Schab fallen und stob auseinander. Ulat rammte einen Krieger mit seinem Schild, ein anderer wurde von Meniotaibors Schwertern außer Gefecht gesetzt. Hinter ihnen brüllte jemand Befehle. Maru sah über die Schulter zurück. Auf beiden Seiten der brennenden Hütte tauchten Krieger, viele Krieger auf. Sie rannte weiter. Bolox hieb mit seiner Axt auf den Schild eines Speerträgers ein.
    »Nicht stehen bleiben!«, brüllte Ulat.
    Der Speerträger stach nach Bolox, der zurückweichen musste. Da tauchte Tasil wie ein Schatten hinter dem Mann auf und stieß ihm seinen Dolch in die Seite. Der Schildpfeil verlor seine Form. Von allen Seiten rannten Numurs Krieger heran. Nur vor ihnen waren die Linien dünner, nur da hatten sie Aussichten zu überleben. Der Feind war über ihnen. Einer rammte Tasil mit dem Schild. Maru sah ihn straucheln und stürzen. Aber als der Krieger mit einem Triumphschrei zum tödlichen Schlag ausholte, wurde er von einem Schemen von hinten gepackt und zur Seite geworfen. »Der Urather gehört mir!«, brüllte die schwarze Gestalt. Es war Yaman Auryd. Dann taumelte er zurück, weil Vylkas ihm einen seiner Wurfspeere in den Schenkel rammte. Tasil kam wieder auf die Beine. Maru stolperte weiter. Da war der Hafen. Drei einsame
Speerträger erwarteten sie. Bolox hob seine große Axt und rannte brüllend auf sie los. Als sie den Farwier auf sich zustürmen sahen, ließen erst der eine, dann die beiden anderen ihre Waffen fallen und nahmen entsetzt Reißaus.
    »Die Schilde, schnappt euch die Schilde«, brüllte Ulat.
    »In die Boote«, schrie Tasil.
    »Hierher!«, rief ihnen eine Stimme zu. Es war Biredh. Er saß in einem der Boote.
    Maru hatte keine Zeit, sich zu wundern. Sie half Tasil, das Boot ins Wasser zu schieben, und sprang hinein.
    »Rudert, rudert«, rief Meniotaibor keuchend.
    Maru blickte zurück. Am Strand tauchten die Krieger Numurs auf, wütende Schatten vor dem flackernden Licht der brennenden Hütte.
    Sie waren durch das Gatter. Maru ruderte wie wild.
    »Die Bogenschützen! Wo sind die Bogenschützen?«, donnerte Fakyn am Strand.
    Das Ufer füllte sich mit Feinden.
    Ulat brüllte: »Die Schilde hoch, nehmt Deckung!«
    »Kopf runter«, rief Tasil. Er hatte einen der Schilde am Strand aufgehoben, warf sich jetzt über Maru und hielt den Schild in die Höhe. Es zischte, als die Pfeile ins Wasser schlugen und im Schilf des Bootes stecken blieben. Maru sah Biredh, der scheinbar ungerührt im Bug ihres Bootes saß und ruderte.
    »Biredh!«, rief sie. »Deckung!«
    Aber Biredh lachte nur und sagte, »Sie werden doch nicht auf einen blinden Mann schießen«, so als würden die Bogenschützen

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