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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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fragte Tasil. Er wollte wohl unauffällig das Thema wechseln.
    »Jagd? Gerudert sind wir, den ganzen Tag und endlos durch diesen elenden Sumpf geirrt. Ein Kanal hier sieht aus wie der andere. Ohne die beiden Bootsführer hätten wir nie zurückgefunden«, sagte der Akkesch kopfschüttelnd.

    Vylkas, der Dakyl, schnaubte verächtlich. »Wir haben ihre Spur«, erklärte er knapp.
    »Ihre Spur? Wirklich?«, fragte Tasil.
    »Vylkas ist ein Jäger, der vor den Göttern bestehen würde! Selbst Boga würde ihn in sein Herz schließen«, meinte Meniotaibor. »Wir haben viele Wasserarme abgesucht, waren im Süden und Norden, aber weit im Westen, da hat er ihre Spur gefunden.«
    »Im Norden, die Enge, viele Steine, die meidet sie«, sagte Vylkas. Mit seinem dichten schwarzen Bart und in seinem nassen Fell erschien er in Marus Augen wie ein zerzauster Wolf.
    »Genau, aber im Leugfenn, so nennen sie es, da gibt es einen breiten Kanal, der hinüber bis zum Weißen Dhanis führt. Den benutzt sie.«
    »Jagt dort, schläft hier«, sagte der Dakyl.
    »Wir hätten dort warten sollen, vielleicht hätten wir sie zu Gesicht bekommen«, murrte Bolox.
    »Ach, komm, Farwier, wir waren nicht vorbereitet«, sagte Meniotaibor, »und hast du die Spuren nicht gesehen? Wir haben einen Abdruck im Schlamm gefunden, Urather, von einer ihrer Klauen. Größer als ein Mann, war es nicht so? Sie muss wirklich eine Riesin sein!«
    »Wir könnten wirklich Verstärkung gebrauchen«, warf Ulat ein. »Ich denke, mit ein oder zwei Ansai guter Männer könnten wir sie dort stellen und in einen Kampf mit Aussicht auf Erfolg zwingen.«
    »Ich weiß nicht, wo du diese Verstärkung hernehmen willst, Ulat. Die Fischer hier sind tapfer wie Schafe, und sie kämpfen vermutlich ähnlich gut«, sagte der Iaunier.
    »Wir brauchen hier keine hundert Akkesch, die sich gegenseitig auf den Füßen stehen! Ein Dutzend Farwier würde reichen«, sagte Bolox übellaunig.

    »Wie mir scheint, versteht ihr Farwier nicht viel von der Ordnung eines Heeres«, polterte Ulat.
    Maru beobachtete den Streit. Es hatte sich also nicht viel getan, dachte sie. Sie konnten einander immer noch nicht leiden. Allerdings schien es, als hätte Meniotaibor die Führung der fünf übernommen.
    »Ich sage, wir versuchen es mit Gift!«, sagte er jetzt. Sein Daumen strich über die Narbe auf seiner Wange. »Ich bin kein ängstlicher Mann, aber dieser Riesin mit einem Schwert oder Speer gegenübertreten? Nein, ich hänge an meinem Leben.«
    »Du wirst ein ganzes Fass Gift brauchen. Wo willst du es hernehmen?«, fragte der Akkesch gereizt. »Und wie willst du sie dazu bringen, es zu verschlingen? Willst du sie bitten?«
    »Es wird doch hier irgendjemanden geben, der sich mit Kräutern und Giften auskennt«, meinte Meniotaibor gelassen. »Haben wir erst genug davon, dann können wir einen Köder auslegen. Meinetwegen auch das Mädchen, das sie opfern wollen.«
    Maru starrte den Iaunier entsetzt an. Er meinte das ernst!
    »Das ist weder besonders tapfer noch besonders ehrenhaft«, sagte Bolox. Er war dabei, seine Axt trockenzureiben. Seine Bewegungen waren beinahe zärtlich.
    »Einen besseren Gedanken habe ich bisher noch nicht gehört«, warf Tasil ein.
    »Ah, der tapfere Urather ist auch noch da«, höhnte Ulat. »Hast du denn bei deinen gefährlichen Nachforschungen hier im Dorf etwas herausgefunden?«
    Tasil lächelte. »Ich war nicht nur im Dorf, tapferer Akkesch, und ich werde euch gerne sagen, was ich in Erfahrung gebracht habe. Vielleicht ist das eine oder andere für euch von Bedeutung.«
    »Was kann das schon sein?«, fragte Ulat mit einer abwertenden Handbewegung.
    »Ich war drüben, auf jenem langen Höhenrücken im Osten.
Wie ein Halbmond legt er sich um diesen Sumpf, was, wie ich finde, eine seltsame Form ist.«
    »Meinetwegen kann er auch aussehen wie ein ganzer Mond und ein paar Sterne dazu«, brummte der Akkesch. Er machte aus seiner Abneigung gegen Tasil weiterhin keinen Hehl.
    »Doch lassen wir das für den Augenblick außer Acht«, fuhr Tasil unbeirrt fort. »Ich erkundete den Weg, der von Ulbai zum Meer führt. Ich hatte die Hoffnung, dort vielleicht irgendeinen Hinweis zu finden. Wer sagt denn, dass dieser Goldene Tempel wirklich im Sumpf steht? Leider hatte ich dabei keinen Erfolg. Dort gibt es keine Bauwerke, außer man zählt den zerfallenen Schirqu und Vogelnester als solche. Aber anderes sah ich: Im Süden lagert eine große Gruppe von Männern, Imricier, wie ich annehme. Sie

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