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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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hatte in Cam­ bridge einen Magister in Psychologie gemacht; ihr Vater war Chirurg und Medizinprofessor, ihr Großvater Rabbi, und beide waren zutiefst bestürzt gewesen, als sie sich für eine Laufbahn bei der Polizei entschieden hatte. Dort hat­ te sie rasch Karriere gemacht und war bei der Abteilung für Innere Sicherheit gewesen, als Ferguson sie als seine Assistentin angefordert hatte. Ihr harmloses Äußeres und ihre gepflegte Sprechweise, wie sie typisch für die Ober­ schicht war, täuschten, denn im Dienst hatte sie bereits bei drei Gelegenheiten getötet und auch selbst schon eine Kugel bekommen.
      Sean Dillon, der ihr folgte, war nur knapp einen Meter fünfundsechzig groß, hatte so hellblondes Haar, daß es fast weiß war, und klare Augen, die völlig farblos zu sein schienen. Er trug dunkle Cordhosen, eine alte schwarze Lederjacke und einen weißen Schal um den Hals und strahlte eine unruhige, animalische Vitalität aus, was durchaus attraktiv wirkte. Sein linker Mundwinkel war ständig zu einem Lächeln verzogen, als nehme er das Le­ ben niemals allzu ernst.
      »Gott segne das rechtschaffene Tagwerk, Brigadier«, grüßte er fröhlich. In seiner Stimme klang der typische Ak­ zent der Provinz Ulster.
      Ferguson legte den Füllhalter zur Seite und nahm seine Lesebrille ab. »Dermot Riley, sagt Ihnen der Name was?«
      Dillon kramte ein altes Silberetui aus der Tasche, nahm eine Zigarette heraus und entzündete sie mit einem Zip­ po-Feuerzeug. »Und ob. Wir waren noch halbe Kinder, als wir beide damals in den Siebzigern in der Derry Bri­ gade der Provisional IRA kämpften. War eine harte Zeit.«
      »Und englische Soldaten erschossen«, sagte Hannah Bernstein.
      »Sie hätten ja daheimbleiben können«, erwiderte Dil­ lon ungerührt und wandte sich wieder an Ferguson. »Er wurde letztes Jahr von der Antiterroreinheit von Scotland Yard hier in London gefaßt. Soll angeblich zu einer der Gruppen gehört haben, die hier Anschläge planten.«
      »Soweit ich mich erinnere, fand man in seiner Unter­ kunft Semtex und alle möglichen Waffen.«
      »Stimmt«, sagte Dillon, »aber er hat vor Gericht nichts zugegeben. Man hat ihm fünfzehn Jahre aufgebrummt.«
      »Richtig so«, erklärte Hannah.
      »Na ja, das kommt auf die persönliche Sichtweise an. Für Sie ist er ein Terrorist, während Dermot selbst sich für ei­ nen tapferen Soldaten in einem gerechten Kampf hält.«
      »Jetzt offenbar nicht mehr«, sagte Ferguson. »Ich habe gerade einen Anruf des Gefängnisdirektors aus Wands­ worth erhalten. Riley möchte mir einen Handel vorschla­ gen.«
      »Ehrlich?« Dillons Lächeln verschwand. »Warum sollte er so etwas tun wollen?« fragte er mißtrauisch.
      »Wenn Sie je in Wandsworth gesessen hätten, wüßten Sie warum. Das ist die Hölle auf Erden, und Riley hat sechs Monate darin geschmort und noch vierzehneinhalb Jahre vor sich. Ich denke, wir hören uns mal an, was er zu sagen hat.«
      »Und das soll ich übernehmen?«
      »Immerhin kennen Sie den Typen. Und Sie begleiten uns, Chief Inspector.« Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Der Daimler wartet schon, also fahren wir gleich los.«
      Nachdem sie kurze Zeit im Sprechzimmer von Wands­ worth gewartet hatten, öffnete sich die Tür; Jackson schob Riley herein und ließ sie allein.
      »Sean, du?« fragte Riley.
      »Höchstpersönlich, Dermot.« Dillon zündete sich eine Zigarette an, nahm einen Zug und reichte sie ihm.
      Riley grinste. »Das hast du damals in Derry auch im­ mer gemacht. Erinnerst du dich, wie wir die Briten ge­ lackmeiert haben?«
      »Das haben wir wahrhaftig, Alter, aber die Zeiten än­ dern sich nun mal.«
      »Na, du hast dich allerdings geändert«, sagte Riley. »Bist ja von einer Seite auf die andere gewechselt.«
      »Genug damit«, unterbrach Ferguson. »Nachdem die alten Kameraden sich begrüßt haben, lassen Sie uns zur Sache kommen. Was wollen Sie, Riley?«
      »Raus, Brigadier.« Riley setzte sich auf einen der Stüh­ le. »Sechs Monate sind genug. Länger halte ich es nicht aus, lieber wäre ich tot.«
      »Wie die Menschen, die Sie umgebracht haben«, sagte Hannah.
      »Und wer sind Sie?«
      »Detective Chief Inspector, Spezialabteilung«, erklärte Dillon, »also benimm dich besser.«
      »Ich habe in einem Krieg gekämpft, Frau«, begann Ri­ ley, doch Ferguson unterbrach ihn.
      »Und jetzt haben Sie genug von der glorreichen

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