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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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die schon lange weg.«
      »Mist!« fluchte Ferguson. »Gerade darauf kam’s mir an.«
      »Also, das ist nicht mein Fehler«, sagte Riley, »ich hab’ meinen Teil des Handels erfüllt.«
      »Ja, bloß ist das Ergebnis ein bißchen dürftig«, entgeg­ nete Ferguson.
      Riley spielte seine Rolle wirklich sehr gut. »Aber Sie werden mich doch nicht nach Wandsworth zurückschik­ ken?« fragte er betroffen.
      »Mir bleibt kaum was anderes übrig.«
      Nun lag echte Panik in Rileys Stimme. »Nein, nur das nicht! Ich mache alles, was Sie wollen. Ich könnte Ihnen eine ganze Menge erzählen, nicht nur über die IRA.«
      »Zum Beispiel?«
      »Vor zwei Jahren. Der Jumbo aus Manchester, der über der Irischen See explodierte. Zweihundertzwanzig Tote. Dahinter steckten diese arabischen Fundamentali­ sten, die Armee Gottes, und Sie kennen ihren Anführer.«
      Fergusons Gesicht war ziemlich finster geworden. »Hakim al Sharif.«
      »Ich kann Ihnen helfen, ihn zu kriegen.«
      »Sie meinen, Sie wissen, wo dieser widerliche Mörder steckt?«
      »Ich habe letztes Jahr mit ihm gesprochen. Er hat näm­ lich auch Waffen für die IRA geliefert.«
      Ferguson hob eine Hand. »Genug. Steigen Sie ein, Chief Inspector. Wir fahren zu Dillon und hören uns das mal an.«

    Dillon hatte in seinem altmodischen Teekessel Wasser aufgesetzt. Ferguson telefonierte mit dem Büro, Riley saß auf der Couch neben dem Kamin, und Hannah Bernstein stand am Fenster.
    Sie wollte in die Küche gehen, als der Kessel pfiff, aber
    Dillon wehrte ab: »Nichts da. Ich mache den Tee. Sie sind doch schließlich eine emanzipierte Frau.«
      »Und Sie sind ein Idiot, Dillon.«
      Er goß eine große Kanne Tee auf und brachte sie auf einem Tablett mit Milch, Zucker und vier Tassen herein. »Barry’s Tea. Du wirst dich wie daheim fühlen«, sagte er zu Dermot, da es sich dabei um die irische Lieblingsmar­ ke handelte.
      Hannah schenkte ein, und Ferguson beendete sein Te­ lefonat. »Dann fangen Sie mal an«, sagte er und nickte Hannah dankend zu, die ihm eine Tasse reichte.
      »Bevor man mich letztes Jahr hier in London geschnappt hat«, berichtete Riley, »wurde ich vom Stabschef in Dublin als Kurier eingesetzt. Ich mußte nach Paris fliegen und zu einer bestimmten Bank gehen, wo in einem Tresor eine Ak­ tentasche lag. Darin waren eine Menge amerikanischer Dollar; wieviel, habe ich nie erfahren. Ich weiß nur, daß es eine Anzahlung für eine Waffenlieferung nach Irland war.«
      »Und dann?«
      »Ich hatte exakte Anweisungen und habe sie befolgt. Bin nach Sizilien geflogen und von Palermo aus mit ei­ nem Mietwagen hinüber zur Südküste der Insel in einen Fischerhafen namens Salinas gefahren, ein echtes Kaff. Ich sollte eine bestimmte Nummer anrufen und einfach sagen: ›Der Ire ist da.‹«
      »Weiter«, drängte Ferguson.
      »Dann ging ich in eine Bar unten am Hafen, die komi­ scherweise English Café hieß.«
      Die Story war so gut, daß Riley sie beinahe selbst glaubte. »Und sie sind gekommen?« fragte Dillon.
      »Zwei Männer in einem Range Rover. Araber. Sie brach­ ten mich zu einer Villa am Meer, ungefähr sechs oder sie­ ben Meilen außerhalb von Salinas. Weit und breit kein an­ deres Haus. An einem Landungssteg lag so eine Art Renn­ boot.«
      »Und Hakim al Sharif?« fragte Hannah.
      »War sehr gastfreundlich. Er zählte das Geld, gab mir einen versiegelten Brief für den Stabschef in Dublin und lud mich ein, über Nacht zu bleiben.«
      »Wie viele Leute?«
      »Die beiden Kerle, die mich abgeholt hatten, waren of­ fenbar seine Gorillas, dann gab es noch ein arabisches Ehe­ paar, das in einem kleinen Häuschen nebenan lebte. Die Frau kochte, und ihr Mann war so was wie der Hausmei­ ster. Offenbar kümmerten sie sich um das Anwesen, wenn er weg war.« Er trank einen Schluck Tee. »Ach ja, außerdem war da noch eine jüngere arabische Frau, die bei ihnen leb­ te. Ich glaube, sie war dazu da, um Hakim glücklich zu ma­ chen, wenn ihm danach war. Schien mir jedenfalls so.«
      »Sonst noch irgendwas Interessantes?« fragte Ferguson.
      »Na ja, er war nicht gerade ein Bilderbuchmuslim. Hat ziemlich viel schottischen Whiskey getrunken.«
      »Und dabei ist er redselig geworden?«
      »Nur soweit, daß er andauernd mit seinen Heldentaten geprahlt hat und wie er die Geheimdienste Dutzender Länder genarrt habe. Ach ja, außerdem hat er mir erzählt, daß er seit sechs

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