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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Sache. Also, was können Sie mir anbieten?«
      Da Riley zu zögern schien, sagte Dillon: »Dieser alte Knabe ist zwar knallhart, Dermot, aber ein Ehrenmann. Kannst es ihm ruhig erzählen.«
      »Na gut. Sie und Ihre Leute haben immer gedacht, es gebe drei aktive Gruppen, die in London operierten. Aber es gibt noch eine vierte, die ganz anders aufgebaut ist. Drei Burschen und eine Frau, die alle gute Jobs in der City haben, in einem netten Haus in Holland Park wohnen – und zudem alle in England geboren worden oder hier aufgewachsen sind. Also die optimale Tar­ nung.«
      »Namen?«
      »Die nutzen Ihnen nichts. Über keinen von ihnen gibt es polizeiliche Akten, aber bitte sehr.«
      Er ratterte vier Namen hinunter, die Hannah Bernstein in ihr Notizbuch eintrug. Dillon sah ihr ungerührt zu.
      »Adresse?«
      »Park Villa, Palace Square. Ein altes viktorianisches Haus in einem hübschen Garten.«
      »Und du hattest mit ihnen zu tun?« fragte Dillon.
      »Nein, aber ein Freund von mir, Ed Murphy, war ihr Lieferant. Er ist eines Abends ein bißchen redselig gewor­ den. Du weißt ja, wie es ist, wenn man einen miteinander trinkt. Jedenfalls hat er mir alles über sie erzählt.«
      »Und wo ist Murphy jetzt?«
      »Letztes Jahr wieder nach Irland zurückbeordert wor­ den.«
      Dillon wandte sich an Ferguson und zuckte die Schul­ tern. »Wenn ich zu dieser Gruppe gehören würde, wäre ich längst abgehauen, spätestens nachdem Dermot einge­ buchtet worden war.«
      »Aber wieso denn?« fragte Hannah. »Es bestand doch keinerlei Verbindung zwischen ihnen.«
    »Die gibt es immer«, erklärte Dillon.
      »Hören Sie auf mit der Zankerei«, sagte Ferguson. »Es ist einen Versuch wert.«
      Er klopfte an die Tür, und als Jackson öffnete, zog er einen Umschlag aus seiner Tasche. »Bringen Sie das zum Direktor und lassen Sie es gegenzeichnen. Es ist eine Vollmacht, daß dieser Häftling in meinen Gewahrsam überstellt wird. Danach bringen Sie ihn zurück in seine Zelle, damit er seine Sachen holt. Wir warten in meinem Daimler draußen im Hof.«
      Jackson schlug wie auf dem Exerzierplatz die Hacken zusammen. »Zu Befehl, Brigadier.«

    Zahlreiche Menschen standen vor dem Haupttor im Re­ gen und warteten auf Gefangene, die entlassen wurden. Unter ihnen war auch der Anwalt, der sich George Brown genannt hatte. Neben ihm parkte ein schwarzes Londoner Taxi, dessen Fahrer wie ein ganz normaler Londoner Ta­ xifahrer aussah, was er auch war, allerdings von einer ganz besonderen Sorte. Er hatte dunkles lockiges Haar, das graumeliert war, und eine Nase, die irgendwann ein­ mal gebrochen worden war.
      »Meinen Sie, es wird klappen?« fragte er.
      In diesem Moment öffneten sich die Tore, und mehre­ re Männer kamen heraus; kurz darauf folgte der Daimler.
      »Ich weiß es«, sagte Brown und klappte seinen Regen­ schirm zu.
      Ferguson und Hannah saßen Dillon und Riley gegen­ über, der im Vorbeifahren aus dem Fenster sah und Brown sofort erkannte. Rasch wandte er den Blick ab.
      Ehe Brown einstieg, machte er einem Ford auf der an­ deren Straßenseite ein Zeichen, dem Daimler zu folgen.
      »Wohin jetzt?« fragte der Taxifahrer.
      »Man wird feststellen, wohin Ferguson ihn bringen läßt.«
      »Vielleicht in ein bewachtes Versteck?«
      »Möglich, aber am sichersten wäre Dillons Haus in Stable Mews, was zudem noch sehr bequem liegt, denn Fergusons Wohnung ist direkt um die Ecke am Caven­ dish Square. Deshalb lasse ich sie beschatten, dann wissen wir Bescheid. In der Zwischenzeit warten wir hier. Ich habe den Besuchstag gewählt, weil ich heute nur einer von zwei- oder dreihundert Leuten war und niemand sich an mich erinnern wird – bis auf den Gefängniswärter, der mich zu Riley gebracht hat. Jackson ist sein Name.« Er blickte auf seine Uhr. »Es müßte jetzt gerade Schicht­ wechsel sein. Sehen wir mal, ob er rauskommt.«
      Tatsächlich erschien Jackson zwanzig Minuten später und lief die Straße entlang zur nächsten U-Bahn-Station. Er war ein leidenschaftlicher Billardspieler und hatte an diesem Abend ein Turnier in der British Legion, der Vete­ ranenvereinigung der Streitkräfte, deshalb hatte er es ei­ lig, nach Hause zu kommen, um vorher noch zu duschen und sich umzuziehen.
      Kurz nachdem er den U-Bahnhof erreicht hatte, wo der übliche lebhafte Betrieb herrschte, hielt das schwarze Taxi am Straßenrand. Brown stieg aus und folgte Jackson in

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