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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Jahren diese Villa habe. Es sei der sicher­ ste Stützpunkt, den er je gehabt habe, weil alle Sizilianer mehr oder weniger große Gauner seien und jeder sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmere.«
    »Und er ist immer noch dort?« fragte Hannah.
      »Beschwören könnte ich’s nicht«, meinte Riley mit gutgespielter Unsicherheit. »Aber warum sollte er nicht mehr dort sein?«
      Für einige Zeit herrschte Schweigen, bis Ferguson sag­ te: »Herrgott, es wäre mir eine Wonne, diesen Kerl in die Finger zu kriegen.«
      »Na ja, falls er noch da ist – und ich denke, die Chan­ cen dafür stehen gut –, könnten Sie kriegen, was Sie sich wünschen«, meinte Riley. »Es ist zwar ein fremdes Land, aber Sie vergreifen sich ja dauernd an Leuten aus anderen Ländern, Sie brauchen’s gar nicht abzustreiten, ich weiß Bescheid.«
      »Es wäre sicherlich eine Überlegung wert«, nickte Fer­ guson.
      »Schicken Sie doch Dillon hin«, sagte Riley, »oder sonst jemanden, und ich begleite ihn, damit Sie sehen, daß ich’s ehrlich meine.«
      »Und machst dich bei der ersten Gelegenheit aus dem Staub, mein Bester«, grinste Dillon.
      »Herrje, Sean, wie oft muß ich es denn noch sagen? Ich will sauber aus der Sache raus und nicht den Rest meines Lebens auf der Flucht sein.« Er wandte sich an Ferguson. »Brigadier?«
      Ferguson traf seine Entscheidung. »Gehen Sie mit ihm essen oder sonstwas, Dillon. Ich rufe Sie in zwei Stunden an. Kommen Sie, Chief Inspector, auf uns wartet Arbeit.«
      Hannah warf Dillon einen skeptischen Blick zu und folgte ihm.
      Dillon ging zur Anrichte, öffnete eine Schublade und nahm eine Walther mit Schalldämpfer heraus, die er hin­ ten in den Bund seiner Cordhose steckte, wo sie unter dem Mantel nicht zu sehen war.
      »Wie es in den schlechten Filmen immer heißt, Der­ mot – eine falsche Bewegung, und ich leg’ dich um.«
      »Keine Sorge, Sean, ich mache keine Dummheiten.«
      »Gut, dann gehen wir. Hier in der Nähe ist das King’s Head, eine Kneipe mit erstklassigem Fraß. Da kriegst du einen Hackfleischauflauf wie bei Muttern, und nach sechs Monaten in Wandsworth kann ich mir vorstellen, daß du so was vertragen kannst.«
      Riley stöhnte. »Na los, worauf warten wir noch?«

    Kaum fünf Minuten, nachdem sie wieder zurück waren, läutete das Telefon. Dillon hob ab.
      »Ferguson«, meldete sich der Brigadier. »Ich habe fol­ gendes geplant.«
      Dillon hörte schweigend zu. »Gut. Wir erwarten Sie dann morgen früh um neun.«
      Er legte den Hörer auf und zündete sich eine Zigarette an. »Geht’s los?« fragte Riley.
      Dillon nickte. »Ferguson hat sich mit dem Spezialge­ schwader der Marine in Akrotiri, dem britischen Stütz­ punkt auf Zypern, in Verbindung gesetzt. Ein Captain Carter und vier Männer haben den Auftrag bekommen, als Fischer getarnt nach Sizilien zu fahren. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit, müßten sie morgen am frühen Abend in Salinas sein.«
      »Und wir beide?«
      »Ferguson holt uns um neun Uhr mit Hannah Bern­
    stein ab und bringt uns raus nach Farley Field. Das ist ein Versuchsgelände der Royal Air Force. Von dort fliegen wir zusammen mit Bernstein im Learjet des Ministeriums nach Sizilien und fahren nach Salinas, wo sich Carter bei uns melden wird. Der Lear fliegt weiter nach Malta.«
      »Warum Malta?«
      »Weil wir dorthin fahren, nachdem Carter und seine Jungs sich Hakim geschnappt haben. Wir zwei sind bei dem Angriff übrigens dabei.«
      »Genau wie in alten Zeiten.«
      »So eine kleine Seereise wird dir nach dem Knast gut­ tun.«
      Riley nickte. »Meinst du, es gibt in Malta Probleme?«
      »Sicher nicht. Es ist ja nicht Bosnien. Die Malteser ste­ hen auf unserer Seite. Außerdem genügt eine kleine Spritze, um Hakim ruhigzustellen, und der Lear ist im­ merhin ein offizielles Flugzeug der RAF. Bis Hakim wie­ der richtig zu sich kommt, ist er schon in London.«

    Draußen im Bus der Telefongesellschaft nickte der Mann am Richtmikrofon seinem Freund zu und stellte das Tonbandgerät ab.
      »Ich hab’ alles. Mach den Kabelschacht wieder zu und räum’ den Kram zusammen. Ich gebe inzwischen die Meldung durch.«
      Kurz darauf redete er mit dem Anwalt, der sich Brown nannte. »Gut, bis bald.«
      Er schaltete das Telefon ab, stieg aus dem Bus und ging zum Fahrersitz. Einen Moment später kam sein Freund dazu.
      »Alles klar«, berichtete er ihm. »Könnte nicht

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