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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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beten.

    10

    Brown stand neben dem schwarzen Escort, der hinter dem Krankenwagen parkte. Als sie aus dem Tor des klei­ nen Vorgartens kam, mußte sie an den beiden Fahrzeu­ gen vorbei, um zu ihrem Mini zu kommen. Brown klopf­ te an die Hintertür des Krankenwagens und sprach sie gleichzeitig an.
      »Detective Inspector Bernstein?«
      Sie blieb automatisch stehen. »Ja, wer sind Sie?«
      Die Türen des Krankenwagens öffneten sich, Moshe sprang heraus, packte ihren Arm und zerrte sie mit Aa­ rons Hilfe hinein.
      »Ganz brav sein, Chief Inspector«, sagte er und hielt plötzlich eine Pistole mit Schalldämpfer in der Hand. »Wenn ich Sie erschießen müßte, würde kein Mensch et­ was davon hören.« Aaron griff nach ihrer Handtasche, öffnete sie und nahm die Walther heraus.
      »Wer sind Sie?«
      »Juden wie Sie, Chief Inspector, und stolz darauf.«
      »Makkabäer?«
      »Sie sind gut informiert. Bitte die Hände ausstrecken.« Er legte ihr Handschellen an. »Und nun machen Sie keine Dummheiten.«
      Er stieg aus und schloß die Türen. »Ich fahre hinter euch her«, sagte Brown, »und komme in Dorking zu euch.«
      »Dann wollen wir mal.« Aaron setzte sich hinter das Lenkrad und fuhr los.
    »Möchten Sie eine Zigarette?« fragte Moshe.
    »Ich rauche nicht«, erwiderte sie auf hebräisch.
      Er strahlte hocherfreut und erwiderte in der gleichen Sprache: »Hätte ich mir natürlich denken können.«
      »Wohin bringen Sie mich?«
      »Das erfahren Sie noch früh genug.«
      »Sie werden nie damit durchkommen.«
      »Aber, aber, Chief Inspector, das klingt ja wie aus ei­ nem schlechten Film. Wir sind Makkabäer, wie Dillon Ihnen doch bestimmt erzählt hat. Wir schaffen alles. Wir haben die Tochter des Präsidenten entführt, wir haben uns Dillon geschnappt, und wo ist er jetzt? Auf einer Bah­ re in einer Leichenhalle in Washington.«
      »Dafür seid ihr Bestien also ebenfalls verantwortlich? Ich war bislang nicht sicher, aber jetzt weiß ich’s. Und wie rechtfertigen Sie so einen Mord?«
      »Er hatte seinen Zweck erfüllt, und Dillon war ein Mann, der uns ernsthaft gefährlich hätte werden können.«
      »Deshalb haben Sie ihn umbringen lassen?«
      »Manchmal rechtfertigt das Ziel jedes Mittel, und un­ sere Sache ist gerecht und wichtiger als das Leben eines Mannes wie Dillon.«
      »Das kommt mir irgendwie bekannt vor«, nickte Han­ nah. »Ach ja, Hermann Göring, 1938. Machen wir uns doch nicht verrückt wegen ein paar toter Juden, sagte er damals.«
      Moshe wurde bleich, und seine Hand mit der Pistole zitterte. »Halten Sie den Mund!«
      »Aber gern. Am liebsten würde ich sowieso kein Wort mehr mit Ihnen reden«, entgegnete Hannah Bernstein. Ferguson blickte auf die Uhr in seinem Büro. Kurz nach fünf und noch immer kein Zeichen von Hannah. In die­ sem Moment läutete sein Telefon. »Ferguson.«
      »Ich bin’s«, sagte Dillon. »Wir sind gerade auf dem Flugplatz von Farlay Field gelandet. Danke für den Range Rover.«
      »Kommen Sie direkt zum Ministerium«, befahl Fergu­ son. »Hier fahren so viele Autos rein und raus, daß Sie niemandem auffallen werden.«
      »Mich würde sowieso kein Mensch erkennen.«
      »Wenigstens etwas. Es gibt auch keine Richtmikrofone hier. Ich habe eine neue Warnvorrichtung installieren las­ sen, damit wir sicher sind.«
      »Nur bei unserem Computersystem sind wir macht­ los«, sagte Dillon. »Dann bis gleich.«

    Nach einer halben Stunde Fahrt bog Aaron auf den Park­ platz eines großen Supermarktes in Dorking, auf dem dicht an dicht die Fahrzeuge standen. Brown stellte sei­ nen Wagen ab und kam ans Fenster.
      »Steig hinten ein«, befahl Aaron. »Danach fährst du mit dem Krankenwagen hierher zurück, läßt ihn stehen und machst dich mit deinem Auto davon.«
      »Gut.«
      Brown ging nach hinten, öffnete die Tür und kletterte hinein. Hannah musterte ihn schweigend, während der Krankenwagen losfuhr, und plötzlich dämmerte es ihr. »Sie sind nicht zufällig George Brown, oder?«
      »Wie kommen Sie darauf?« Brown war völlig per­ plex.
      »Oh, reine Intuition. Nach zwölf Jahren als Bulle ent­ wickelt man eine Nase für solche Dinge.«
      »Scheren Sie sich zum Teufel!«
      »Nein, Sie!« entgegnete Hannah Bernstein.

    Von Dorking aus fuhr Aaron in Richtung Horsham wei­ ter nach Sussex hinein und schließlich über ein Labyrinth von Landstraßen nach Flaxby, einem Dorf, das

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