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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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meinte Riley.
      »Aber sicher doch«, entgegnete Dillon. »Wir haben schließlich beide kalt gemacht.«
      »Sag mal, Sean«, fragte Riley etwas unsicher, »glaubst du, Ferguson meint es ehrlich und läßt mich gehen, wenn diese Sache vorbei ist?«
      »Ich geb’ dir meine Hand drauf.«
      »Aber wohin soll ich dann? Daß ich in Irland sicher bin, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen.«
      »Überlaß das Liam. Er wird es schon regeln.«
      »Glauben Sie wirklich, er kann das deichseln?« fragte Blake.
      »Betrachten Sie die Sache mal so: Nichts, was Dermot getan hat, war gegen die Interessen der IRA gerichtet. Wenn Liam das erst mal klargestellt hat, ist alles okay. Er kann sehr überzeugend sein.«
      »Aber was ist mit Bell und Barry?«
      »Die beiden waren doch nichts weiter als Abschaum. Liam Devlin dagegen ist die lebende Legende der IRA. Es wird schon klappen.«
      »Gott, ich hoffe es«, seufzte Riley inbrünstig.

    Devlin bezahlte das Taxi, das vor dem Irish Hussar an­ gehalten hatte, und ging hinein. Fast die Hälfte der Tische war besetzt. Er hörte, wie sein Name geflüstert wurde, und viele Gäste, die ihn erkannten, nickten ihm zu. Michael Leary und der Stabschef saßen in einer Nische im Hinter­ grund des Lokals. »Gott schütze euch.« Devlin nahm Platz. Keiner erwiderte etwas. »Gott schütze auch dich, wäre dar­ auf die richtige Antwort.«
    »Liam, was zur Hölle hast du getan?« fragte Leary.
      »Sich eigenhändig den Strick um den Hals gelegt, das hat er getan«, sagte der Stabschef.
      Devlin winkte die Kellnerin heran. »Drei große Bush­ mills.« Gelassen zündete er sich eine Zigarette an. »Ich war zwar gelegentlich nicht mit den Methoden einver­ standen, aber habe ich die Organisation nicht immer un­ terstützt?«
      »Sie haben uns gut gedient«, erwiderte der Stabschef zögernd.
      »Besser als jeder andere«, stimmte Leary zu.
      »Warum sollte ich dann jetzt lügen – ich alter Mann, der mit einem Bein im Grab steht?«
      »Ach, hören Sie schon auf«, winkte der Stabschef ab. »Erzählen Sie endlich.«
      Devlin begann mit seiner verkürzten und etwas be­ schönigten Version der Geschichte.
      »Ein falscher Anwalt namens Brown besucht Dermot in Wandsworth und bietet ihm eine Möglichkeit an raus­ zukommen. Er solle sich mit Ferguson in Verbindung setzen und behaupten, er könne ihm verraten, wo sich ein ziemlich übler Terrorist namens Hakim aufhält. Auf Sizi­ lien, nebenbei bemerkt.«
      »Und?«
      »Nun, die ganze Sache war ein Täuschungsmanöver einer arabischen Fundamentalistengruppe, die noch eine Rechnung mit Dillon offen hatte. Sie wußten, daß Fergu­ son niemand außer Dillon auf Hakim hetzen würde, und Riley bot, wie befohlen, an, ihn zu begleiten, um seine Ehr­ lichkeit zu beweisen.«
    »Und was ist passiert?«
      »Sie haben sich Dillon in einem sizilianischen Fischer­ hafen geschnappt, und Riley dämmerte, daß es ihm auch ans Leder gehen würde; deshalb sprang er über Bord, als sie aus dem Hafen fuhren, und schwamm zurück. Den Rest kennen Sie.«
      »Nein, kennen wir nicht«, entgegnete Leary, aber merkwürdigerweise begann der Stabschef zu lachen.
      »Weiter«, befahl er. »Wie ist Dillon davongekommen? Er muß sie ja irgendwie reingelegt haben.«
      »Er hatte eine Knarre in der Tasche und eine zweite im Hosenbund unter dem Mantel, die man natürlich gefun­ den hat. Nur die Walther, die er in einem Knöchelhalfter im linken Hosenbein trug, haben sie übersehen. Er hat drei von ihnen erschossen und ist ebenfalls ins Wasser ge­ sprungen. Bis er ans Ufer kam, war Dermot natürlich längst weg.«
      »Und das ist die ganze Geschichte?« fragte der Stabs­ chef.
      »Sicher. Dermot soll nur aus einem einzigen Grund nach London, um diesen falschen Anwalt Brown auf dem Überwachungsvideo ausfindig zu machen. Danach läßt man ihn frei.«
      »Ich verstehe.«
      »Das Ganze hat also überhaupt nichts mit der IRA zu tun, darauf gebe ich mein Wort. Der einzige, der von der Sache profitiert, ist Dermot. Er hätte sonst die ganzen fünfzehn Jahre – oder zumindest zwölf bei Straferlaß – in seiner Zelle absitzen müssen. Die Briten dagegen sind die Verlierer. Ich hatte gedacht, das würde Ihnen gefallen.«
      Der Stabschef blickte zu Leary und grinste etwas wider­ strebend. »Na gut, Liam, Sie haben gewonnen. Riley kann heimkommen. Trinken wir darauf.«

    »Na, Sie alter Knacker«,

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