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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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geflogen.«
      »Eine gute Tat in einer bösen Welt – heißt es so unge­ fähr nicht schon bei Shakespeare?«
      »Und Ferguson hat dich gerettet und sozusagen ge­ waltsam auf die richtige Seite gezogen.«
      »Was für eine Pfuscherei.« Dillon lachte. »Ich mache genau das, was ich vorher gemacht habe, nur jetzt für Ferguson.«
      Blake nickte. »Ja, schon, aber gibt es denn für dich gar nichts, was du ernst nimmst?«
      »Klar doch. Marie de Brissac und Hannah zu retten, beispielsweise.«
      »Sonst nichts?«
      »Wie ich schon sagte, manchmal gibt es Situationen, in denen der Staat jemanden für die Drecksarbeit braucht, und so was kann ich zufälligerweise ganz gut.«
      »Und ansonsten?«
      »Man lebt, Blake, man lebt ganz einfach.« Er wandte sich um und schaute auf die Seine.

    Zur gleichen Zeit bestieg Teddy einen Learjet der Air Force. Nachdem die Flughöhe von dreißigtausend Fuß erreicht war, ertönte die Stimme des Piloten aus dem Lautsprecher.
    »Unsere Flugzeit beträgt nur eine gute Stunde, Mr.
    Grant, wir haben beste Bedingungen. Wir werden in Mit­ chell Field landen. Von dort ist es noch eine Fahrt von ungefähr vierzig Minuten bis nach Fort Lansing.«
      Teddy versuchte die Washington Post zu lesen, konnte sich aber nicht konzentrieren. Ein merkwürdiges Hoch­ gefühl hatte ihn erfaßt, da er sicher war, daß sich etwas Entscheidendes in Fort Lansing ergeben würde – obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, was es sein mochte. Er machte sich eine Tasse Instantkaffee und dachte über die ganze Geschichte nach, während er trank.

    »Sie haben eine gute Knochenstruktur«, sagte Marie de Brissac, die eine Kohleskizze von Hannah zeichnete. »Das macht es mir leicht. Waren Sie und Dillon ein Liebes­ paar?«
      »Das ist aber eine ziemlich indiskrete Frage.«
      »Ich bin zur Hälfte Französin. Wir sind sehr direkt. Waren Sie’s?«
      Hannah Bernstein achtete darauf, stets in der Vergan­ genheitsform zu reden, wenn es um Dillon ging, nur für alle Fälle. »Guter Gott, nein. Ich war noch nie einem Mann begegnet, der mich immer wieder derart in Wut gebracht hat.«
      »Aber Sie haben ihn trotzdem gemocht?«
      »Er hatte vieles, das man mögen konnte, war schlagfer­ tig, hatte jede Menge Charme, war sehr intelligent, hatte aber leider einen Fehler – er hat zu unbekümmert getö­ tet.«
      »Ich nehme an, die IRA hat ihn zu früh erwischt.«
      »Das habe ich auch mal geglaubt, aber nur zu Anfang.
    Es entsprach seiner Natur und lag ihm ganz einfach, wis­ sen Sie.«
      Der Schlüssel drehte sich in der Tür, und David Braun kam mit einem Tablett herein. »Kaffee und Gebäck, mei­ ne Damen. Heute ist ein prachtvoller Tag.«
      »Stellen Sie die Sachen auf den Tisch, David, und ge­ hen Sie«, sagte Marie. »Wir wollen besser nicht so tun, als sei alles in schönster Ordnung.«
      Es war, als habe sie ihn geschlagen. Mit gesenkten Schultern verließ er das Zimmer.
      »Er mag sie wirklich«, sagte Hannah.
      »Ich habe keine Zeit für falsche Rührseligkeit, nicht unter diesen Umständen.«
      Marie beschäftigte sich wieder mit ihrer Skizze, wäh­ rend Hannah den Kaffee einschenkte und ihr eine Tasse reichte, ehe sie an das vergitterte Fenster trat und hinaus­ schaute.
      »Komm schon, Dillon«, sagte sie leise. »Zeig’s diesen Dreckskerlen.«

    Die Vollmacht des Präsidenten hatte eine fast magische Wirkung. Der diensthabende Offizier in Mitchell Field, ein Major Harding, hatte binnen fünfzehn Minuten eine Limousine mit einem Fahrer für Teddy besorgt.
      »Hilton«, befahl er dem Sergeant, »Sie kümmern sich um Mr. Grant, und zwar so, daß ich keine Klagen höre.«
      »Selbstverständlich, Sir.«
      Sie verließen den Stützpunkt und bogen auf eine Stra­ ße ein, die durch eine Landschaft mit sanften grünen Hü­ geln führte. »Sehr hübsch«, sagte Teddy.
      »Hab’ schon Schlimmeres gesehen«, erwiderte Hilton. »Zuletzt war ich in Kuwait stationiert. Ich bin erst seit zwei Monaten wieder zurück.«
      »Ich hab’ mich schon gewundert, warum Sie so schön braun sind.«
      »Waren Sie auch … auch beim Militär, Mr. Grant?« fragte Hilton etwas zögerlich.
      »Wegen meines Arms?« Teddy lachte. »Braucht Ihnen nicht peinlich zu sein. Ich war Sergeant bei der Infanterie in Vietnam. Hab’ ihn dort verloren.«
      »Das Leben ist beschissen«, meinte Hilton.
      »Was soll’s. Erzählen Sie mir was über

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