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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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auf Korfu, haben Sie gesagt?«
      »Ja, sein Vater hat es ihm vererbt. Ich war vor Jahren einmal dort, als ich mit meiner Frau eine Kreuzfahrt machte und wir in Korfu anlegten. Ein merkwürdiger Ka­ sten an der nordwestlichen Küste, genannt Kastell König. Hat früher offenbar mal einem deutschen Baron gehört. Die Krauts waren immer schon gern auf Korfu. Wenn ich mich recht erinnere, ist Prinz Philip dort geboren wor­ den.« Er schwieg einen Moment. »Hilft Ihnen das ir­ gendwie weiter?«
      »Archie, Sie haben mir den größten Dienst Ihres Le­ bens erwiesen. Eines Tages werden Sie erfahren, um was es ging, aber im Moment ist alles streng geheim.«
      »Mr. President, Sie können sich auf mich verlassen.«

    Der Präsident erwartete Teddy mit sichtlicher Ungeduld im Oval Office. »Sagen Sie kein Wort, Teddy, hören Sie nur zu.«
      Als er fertig war, nickte Teddy. »Stimmt, Judas hat Dil­ lon erzählt, daß Angehörige von ihm umgebracht worden seien. Es paßt alles zusammen.«
      »Und alles weist darauf hin, daß Marie und Chief In­ spector Bernstein in diesem Kastell König sind. Es war nur ein Bluff, als man ihr von einem Flug erzählt hat.«
      »Was machen wir also? Die Kampfschwimmer los­ schicken oder die SAS von den Briten ausleihen?«
      »Auf keinen Fall, Teddy. Beim ersten Anzeichen für ei­ nen Angriff wird er sie töten.« Cazalet griff nach dem Te­ lefon. »Reden wir mit Ferguson.«

    Ferguson hatte gerade mit Dillon gesprochen, der ihn auf dem Rückflug von London aus der Gulfstream angerufen hatte.
      »Teddy hat recht, Mr. President, es paßt alles zusam­ men. Ich fürchte, Rocard, der Familienanwalt der de Bris­ sacs, ist Berger in sein frühes Grab gefolgt, aber ehe er starb, hat er zugegeben, sie nach Korfu gelockt zu haben.«
      »Was nun?«
      »Ich habe Verbindungen nach Korfu, da wir einige Jahre lang illegal Leute nach Albanien geschleust haben, das direkt gegenüber liegt und, wie Sie wissen, immer noch kommunistisch ist. Die Männer, die ich dort ken­ ne, sind genau die richtigen für eine solche Operation. Wenn Dillon und Blake Johnson mit der Gulfstream ge­ landet sind, werde ich sie über alles ins Bild setzen und so bald wie möglich mit ihnen nach Korfu fliegen. Ver­ trauen Sie mir, Mr. President. Wir bleiben in ständiger Verbindung.«
      Jake Cazalet legte auf.
      »Und?« fragte Teddy gespannt.
      Der Präsident erzählte ihm alles.

    Ferguson dachte eine Weile nach und wählte dann eine Nummer. Eine Frau meldete sich auf griechisch.
      »Ja, wer ist da?«
      »Brigadier Ferguson«, sagte er auf englisch. »Sind Sie das, Anna?«
      »Ja, Brigadier. Schön, mal wieder von Ihnen zu hören.«
      »Ich brauche Ihren Ehemann, diesen nichtsnutzigen Gauner Konstantin.«
      »Heute abend geht’s nicht, Brigadier, er arbeitet.«
      »Ich weiß, was das heißt. Wann ist er zurück?«
      »Vielleicht in vier Stunden.«
      »Dann rufe ich in vier Stunden wieder an. Sagen Sie ihm Bescheid und sorgen Sie dafür, daß er da ist, Anna. Es steckt ein ordentlicher Verdienst für ihn drin.«
      Er legte auf, goß sich einen Scotch ein und sah zum Fenster hinaus, während er trank. »So, du Bastard, jetzt kommen wir und machen dich fertig.«

    Konstantin Aleko stand am Steuer seines Fischerboots, der Kretischen Geliebten, die sich auf halber Strecke zwi­ schen Korfu und Albanien befand. Im Licht des Kom­ paßhauses war nur sein Kopf zu sehen. Es regnete etwas, und eine leichte Brise wehte von See her.
      Aleko war fünfzig Jahre alt und ein ehemaliger Korvet­ tenkapitän der griechischen Marine, dessen vielverspre­ chende Karriere abrupt beendet war, nachdem er im be­ trunkenen Zustand in einer Bar in Piräus einen Kapitän in einem Streit um eine Frau niedergeschlagen hatte.
      Er war nach Korfu in den kleinen Hafenort Vitari zu­ rückgekehrt, wo er zu Hause war, und hatte seine Abfin­ dung als Anzahlung auf die Kretische Geliebte benutzt, angeblich ein Fischerboot, das mit seinen Motoren fünf­ undzwanzig Knoten machen konnte.
      Unterstützt von seiner geliebten Frau Anna war er ins Schmuggelgeschäft eingestiegen, wobei ihm die ausge­ zeichneten Kenntnisse der albanischen Küste zugute ka­ men, die er sich in der griechischen Marine angeeignet hatte. Der Handel mit Zigaretten war besonders lukrativ. Die Albaner zahlten fast jeden Preis für englische und amerikanische Marken.
      Natürlich waren es heimtückische

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