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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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sein dürftest«, erwiderte ich mit einem besorgten Blick über meine Schulter. Mrs. Wagner, die Marco durch ihren Tränenschleier hindurch entdeckte, versuchte ihr Gesicht zu trocknen. Will sah einfach nur fassungslos aus. »Mrs. Klopper hat die Polizei gerufen. Du solltest besser verschwinden.«
    »Nicht solange ich nicht weiß, worüber sie reden«, sagte er, den Blick auf seine Mutter gerichtet.
    »Ich glaube, dass ihr Gespräch, egal, worum es dabei geht, vertraulich ist. Es betrifft nur Will und deine Mutter.«
    »Und Mr. Morton?« Jetzt sah mich Marco endlich an. Und dabei verzog sich einer seiner beiden Mundwinkel zu einem sarkastischen Grinsen. »Was hat er meiner Mutter zu sagen?«
    »Was auch immer es ist«, begann ich und hoffte dabei fieberhaft, dass es nicht das war, von dem ich mir ziemlich sicher war, dass wir beide dachten, dass es das sehr wohl war, nämlich Mr. Mortons Überzeugung, Will sei die Reinkarnation von König Artus, »es geht dich nicht das Geringste an, deshalb -«
    »Falsch«, fiel mir Marco ins Wort. »Beweg dich. Jetzt. Sonst bewege ich dich.«
    »Wenn Sie dieses Mädchen auch nur anfassen, Marco
Campbell«, warnte Mrs. Klopper mit schriller Stimme, »werden Sie es bereuen. Sie wissen, dass Sie überhaupt nicht hier sein dürften -«
    Das war der Moment, in dem Marco, der es wohl satt hatte, das zu hören, seine Hände ausstreckte und mich zur Seite schleuderte, so als wäre ich ein Duschvorhang, der ihm den Weg blockierte.
    Ich fiel auf das Sofa. Unverletzt.
    Aber dieser Umstand verhinderte nicht, dass Mrs. Klopper mit einem Aufschrei zu mir geeilt kam. Und er verhinderte auch nicht, dass Will, der die ganze Sache offensichtlich beobachtet hatte, die Tür des Konferenzraums aufriss und brüllte: »Marco! Was glaubst du, was du da tust?«
    »Komisch«, sagte Marco kalt. »Ich wollte dich gerade das Gleiche fragen.«
    Dann schlenderte er in den Konferenzraum und warf dabei die Tür hinter sich so gewaltsam ins Schloss, dass der ganze Raum erbebte.
    »Oh, meine Liebe«, jammerte Mrs. Klopper, während sie versuchte, mich von der Couch hochzuziehen. »Hat er Sie verletzt?«
    »Mir fehlt nichts«, beruhigte ich sie schnell. Solange sie da so über mir kauerte, konnte ich nicht hören - geschweige denn sehen -, was im Konferenzraum geschah. Ich lehnte mich zur Seite, so dass ich an Mrs. Kloppers breiten Schultern vorbeispähen konnte, und beobachtete, wie Mr. Morton versuchte, ruhig auf einen sehr aufgebrachten Marco einzureden. Mrs. Wagner hatte aufgehört zu weinen, und nun sagte auch sie etwas zu ihrem Sohn - etwas, das Marco offensichtlich nicht allzu gern hörte. Er hielt seinen Blick auf Will gerichtet, in dem gerade, falls ich seinen
Gesichtsausdruck richtig deutete, eine Vielzahl widerstreitender Gefühle tobte - Zorn, Unglaube und schließlich Ungeduld, offenbar wegen etwas, das Marco gesagt hatte.
    Etwas, das Mrs. Klopper und ich nur zu deutlich gehört hatten, weil Marco es so laut herausgebrüllt hatte, dass man es sogar durch die dicke Glaswand hindurch verstehen konnte: »Ich glaube das nicht!«
    Genau in diesem Moment stürmten zwei Polizisten in das Beratungsbüro, und Mrs. Klopper, die sich noch immer beschützend über mich beugte, deutete mit einem zitternden Finger auf Marco und schrie: »Da ist er! Er hat dieses arme Mädchen angegriffen. Damit, dass er sich auf dem Schulgelände aufhält, verstößt er gegen seine Bewährungsauflagen!«
    Zu meinem Entsetzen zog einer der Polizisten seinen Gummiknüppel hervor. Dann sagte er zu seinem Partner: »Ich kenne den Kerl. Fordere Verstärkung an.«
    Der zweite Polizist griff nach seinem Walkie-Talkie, während der andere eine Hand an den Griff der Glastür legte und sie aufzog.
    Nachdem er das getan hatte, konnte man Marcos Stimme - er stand mit dem Rücken zu uns, deshalb bemerkte er das Eintreten der Polizisten nicht - laut und verständlich rufen hören: »Du bist nicht seine Mutter! Sag es ihm! Sag ihm, dass es eine Lüge ist!«
    Woraufhin Mrs. Wagner mit an die Brust gepressten Händen murmelte: »Das kann ich nicht, mein Schatz, weil es die Wahrheit ist. Es tut mir so leid, aber es ist wirklich wahr.«
    Nun meldete sich einer der Polizisten zu Wort. »Entschuldigen
Sie bitte, dass wir hier einfach reinplatzen, aber bei uns ist eine Beschwerde eingegangen -«
    Er brachte seinen Satz nicht zu Ende. Weil nämlich Marco, der sich bei seinen Worten wie der Blitz umgedreht hatte und nun schließlich doch noch zu realisieren

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