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Die Todesbotschaft

Die Todesbotschaft

Titel: Die Todesbotschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kornbichler
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ich nichts anderes als Erleichterung darüber, dass dieser Mann nie wieder jemandem gefährlich werden konnte. Dann drängte sich der Gedanke an meinen Vater in den Vordergrund. Bis ich mich schließlich fragte, wie all das hatte herauskommen können.
    Ich sprang auf und holte die immer noch in Geschenkpapier verpackte Handtasche aus dem Schrank. Ich riss das Geschenkpapier auf, öffnete den Reißverschluss im Inneren der Tasche und zog erleichtert die gefalteten Blätter daraus hervor. Dann riss ich den Briefumschlag auf, den ich nach meinem Besuch bei Frau Kogler an mich selbst adressiert hatte. Ich nahm Hartwig Brandts Kuvert heraus und hielt Sekunden später zwei DVD s in der Hand. Wer immer für die Aufdeckung verantwortlich war, hatte sich nicht bei meinem Material bedient.
    Ich griff zum Hörer und rief Adrian an.
    »Hast du das gemacht, Finja?«, fragte er vorwurfsvoll ins Telefon, ohne mich überhaupt zu Wort kommen zu lassen. »Ich habe dich doch inständig gebeten, die Finger davon zu lassen. Jetzt wird all das hochkochen. Und wofür?«
    Ich nutzte den Moment, als er Luft holte. »Eine Stimme in mir wäre es gerne gewesen, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht. Aber ich war es nicht, Adrian. Das schwöre ich dir. Wer immer das Ganze ans Licht gebracht hat, muss genauso wie wir einen Zugang zu dem Beweismaterial gehabt haben.«
    »Wer sollte das sein?« Sein Tonfall machte deutlich, dass er nicht bereit war, mir zu glauben.
    »Wir wissen doch überhaupt nicht, was die ganze Zeit über im Hintergrund abgelaufen ist. Möglicherweise gibt es Kollegen von Hartwig Brandt, die nicht bereit sind, nach seinem Verschwinden einfach zur Tagesordnung überzugehen.«
    »Die hätten sich auf den Steuermann konzentriert, aber
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außen vor gelassen.«
    »Das stimmt«, gab ich ihm recht und zermarterte mir das Hirn, wer dahinterstecken könnte. Niklas hatte mir versichert, er habe all seine Versuche, meinen Vater dranzukriegen, gestoppt. Aber wer sagte mir, dass auch sein Kollege nicht weitergeforscht hatte?
    »Hast du irgendjemandem davon erzählt?«, fragte Adrian in meine Überlegungen hinein.
    »Nur Eva, meiner Freundin. Aber keine Sorge«, kam ich seinem Einwand zuvor, »sie ist einer der verschwiegensten Menschen, die ich kenne.«
    »Und wenn du dich täuschst?«
    Mit einem Ohr hörte ich mein Handy klingeln. »Vergiss es! Eva hat nichts damit zu tun«, sagte ich auf dem Weg ins Schlafzimmer, wo ich einen Blick auf das Display warf. Niklas versuchte, mich anzurufen. »Glaub mir, Adrian, das ist die völlig falsche Fährte.«
    »Apropos Fährte. Hast du mal aus dem Fenster geschaut? Stehen sie bei dir auch schon mit ihren Kameras vor der Tür?«
    Ich rannte ins Wohnzimmer, sah von dort hinunter auf die Straße und atmete erleichtert aus. »Nein.«
    »Dann pack so schnell du kannst ein paar Sachen und verschwinde für die nächsten Tage.«
    »Was wirst du tun?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht.
    »Adrian?«
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte er schließlich. »Ich habe mich so sehr nach Ruhe gesehnt. Jetzt werden die Medien alles bis ins Kleinste durchkauen. Es wird nicht lange dauern, bis die Kripo hier auftaucht und Fragen stellt …« Wieder schwieg er. »Und vielleicht werden wir die Schatten nie mehr los, die unsere Väter geworfen haben.«
    Ich hätte ihn so gerne damit getröstet, dass ein Schatten auch sein Gutes haben konnte, dass kein Mensch es ausschließlich in der Sonne aushielt. Aber er hatte recht: Dem Dunkel, das unsere Väter produziert hatten, haftete nur Ungutes an.
     
    Kaum hatte ich aufgelegt, packte ich in Windeseile eine Reisetasche, verschloss meine Tür und lief eilig die Treppen hinunter. Ohne mich umzusehen, lief ich zu meinem Auto, warf die Reisetasche auf den Rücksitz und startete den Motor. Erst als ich aus meiner Straße bog, ohne dass mir jemand folgte, atmete ich erleichtert auf.
    Zwei Kilometer weiter suchte ich mir eine Parklücke, um in Ruhe telefonieren zu können. Als Erstes rief ich Eva-Maria an, erklärte ihr aufgeregt, was los war, und fragte sie, ob ich für ein paar Tage bei ihr wohnen konnte. Dann war Elly an der Reihe. Ich atmete auf, als ich ihre Stimme hörte. Es brauchte mehrere Anläufe, bis sie bereit war zu glauben, was ich ihr da auftischte. Als es endlich so weit war, wusste sie, was ich von ihr wollte. Sie versprach, sich um meine Mutter zu kümmern. Ihr würde schon etwas einfallen, damit sich nicht Horden von Reportern auf die kranke Frau stürzten. Auf

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