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Die Todesbotschaft

Die Todesbotschaft

Titel: Die Todesbotschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kornbichler
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irgendetwas anderes nachweisen, um ihn zu Fall zu bringen. Ich war mir ganz sicher, dass jemand mit so ausgeprägter krimineller Energie nicht von einem Tag auf den anderen ins Lager der Guten hinüberwechselt. Insofern war ich mir sicher, es bei deinem Vater in jedem Fall mit einem Täter zu tun zu haben. Also habe ich versucht, ihm etwas nachzuweisen oder ihn zumindest in Verruf zu bringen. Ein Freund hat mich tatkräftig dabei unterstützt. Er ist ebenfalls Journalist, aber nicht wie ich für die Wirtschaft zuständig, sondern für die etwas härteren Recherchen. Trotzdem ist es ihm nicht gelungen,
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und damit deinem Vater einen illegalen Bespitzelungsauftrag zu erteilen. Sein berechtigtes Interesse an der Klärung der von ihm vorgebrachten Angelegenheit sei nicht zu erkennen, wurde ihm entgegengehalten. Außerdem ermittle
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nur mit legalen Mitteln. Als er nicht lockerließ, haben sie ihn an eine Detektei verwiesen, die seinen Ansprüchen möglicherweise eher gerecht werden könne. Endstation«, sagte Niklas mit einem Seufzer. »Erst fiel es mir sehr schwer, mich damit abzufinden, aber inzwischen bin ich froh darüber.« Er strich mit dem Finger über meinen Nacken. »Sehr froh sogar.«
    Ich drehte mich auf den Rücken und sah ihn im Licht der Nachttischlampe an. »Was, wenn dein Freund herausgefunden hätte, dass
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eine dieser üblen Detekteien ist, die für Geld jede nur mögliche Information mit jedem nur möglichen Mittel besorgen? Wärst du dann jetzt auch hier bei mir?«
    »Darauf kannst du wetten.«
    »Ohne jeden Anflug von Sippenhaft?«
    Er nickte und küsste mich.
    »Warum warst du dann froh, nichts herausgefunden zu haben? Das ist nicht logisch.«
    »Ich war froh, dass mein Freund nichts herausgefunden hat. Wir hatten einen Deal: Sollte er bei seiner Recherche fündig werden, würde er das Material in jedem Fall für eine Story verwenden. Ab einem gewissen Punkt wollte ich jedoch nicht mehr mitverantwortlich dafür sein, deinen Vater und seine Partner ins Licht der Behörden und der Öffentlichkeit zu zerren.« Er sah mich ernst an. »Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass dort jede Menge Dreck zu finden ist, wenn man nur lange genug schürft. Aber ich möchte mir nicht die Chance verbauen, dich näher kennenzulernen.«
    »Was versprichst du dir davon?«
    »Vielleicht Liebe. Irgendwann.« Wieder küsste er mich. »Und vielleicht traust du dich dann eines Tages, mir auch diese andere Seite deines Vaters zu beschreiben. Ich kann sehr gut zuhören, ich kann Geheimnisse bewahren, und ich könnte eine Frau lieben, deren Vater ich verabscheue.«
     
    Niklas hatte meine Wohnung erst verlassen, nachdem ich ihm versprochen hatte, am Abend unsere Unterhaltung dort fortzusetzen, wo ich sie gerade beendet hatte. Ich sollte ihn anrufen, sobald ich zurück sei.
    Blitzschnell zog ich mich um, schnappte meine Tasche und rannte zur U-Bahn-Station, um mit gehöriger Verspätung im Café Einstein anzukommen, wo Eva-Maria mich bereits erwartete. Meine Entschuldigung geriet zu einem solchen Wirrwarr, dass sie lachend meinte, ich sollte doch noch einmal von vorn anfangen, mir aber vielleicht erst von drinnen etwas zu trinken holen.
    Ich stieg über einen Berner Sennenhund hinweg, der seine Besitzer, die am Nebentisch saßen, in einer Weise um ihr Essen anbettelte, als habe er seit Tagen nichts zu fressen bekommen. Im Café stellte ich mich in die Schlange an der Theke und merkte in diesem Moment, wie groß mein eigener Hunger war. Ich besorgte mir ein Mozzarella- und ein Schinkensandwich, bestellte noch eine Flasche Wasser dazu und trug auf einem Tablett alles nach draußen.
    Nachdem ich das erste Sandwich verdrückt hatte, erzählte ich Eva-Maria, wie aus Richard über Nacht Niklas geworden war und was ihm und seinen Eltern vor über drei Jahrzehnten angetan worden war. Erst war da nur Unglaube in ihrem Blick und dann eine Mischung aus Entsetzen und Wut. Jede einzelne Regung konnte ich nur allzu gut nachempfinden. Meiner Freundin schien es die Sprache verschlagen zu haben.
    »Du musst kein Blatt vor den Mund nehmen. Du kannst ruhig sagen, dass mein Vater ein Verbrecher ist«, meinte ich leise, wobei ich mich vergewisserte, dass uns an den Nachbartischen niemand zuhören konnte. »Ich sage mir das selbst jeden Tag. Und ich weiß, dass ich eine Entscheidung treffen muss, je eher, desto besser. Aber tue das mal – zeige mal deinen eigenen Vater an. Für Adrian ist es einfacher. Ihm ist die Entscheidung

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