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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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wohne im Al Bustan.«
      »Angeblich.«
      »Ja, aber in Wirklichkeit bin ich Sean Dillon. Sagt Ihnen das etwas?«
      »Das glaube ich nicht! Der berühmte IRA-Schütze, der die Seiten wechselte und jetzt für den britischen Geheimdienst arbeitet?«
      »Genau der. Ich habe Sie verfolgt.«
      »Warum sollten Sie das wohl tun?«
      »Ich will Quinn, Francis, mein Junge. Wir wissen alle von diesem Plutoniumdeal und Selim Rassi und Bikov, also geben
    Sie sich keine Mühe, es zu leugnen.«
    »Verpiß dich«, schnauzte Callaghan.
      »Haben Sie kürzlich keine Nachrichten aus Belfast bekommen, nein? Na, dann bringe ich Sie mal auf den neuesten Stand der Ereignisse. Daley, Jack Mullin und vier weitere Männer von euch sind tot, Francis. Sechs auf einen Schlag, gerade wie in dem Märchen, nur waren es dort Stubenfliegen auf einer Scheibe Marmeladenbrot.«
      »Sie sind ein verdammter Lügner!«
      »Tut mir leid, alter Freund, aber es ist die Wahrheit. Fünf von ihnen habe ich persönlich ins Jenseits befördert.«
      Einen Moment lang schwieg Callaghan, dann rief er, »Herrgott im Himmel!«
      »Der kann Ihnen nicht helfen, ebensowenig wie ich. Sie müssen wissen, die Leute dort oben brauchen mich nicht. Sie wollen mich meinen Leuten zurückverkaufen, und sie werden ihr Geld auch bekommen. Aber was wird aus Ihnen?« fragte Dillon. »Entweder geben Sie ihnen die Antworten, die sie haben wollen, oder die schneiden Ihnen die Eier ab.«
      »Ich muß darüber nachdenken.« Callaghan hörte sich jetzt verzweifelt an.
      »Na, Sie haben ja eine lange, kalte Nacht vor sich, um Ihre Entscheidung zu fällen.« Dillon watete durch das Wasser und tastete die Wand ab. »Dieser Gestank hier unten ist kaum zu ertragen!« Er bemerkte eine Bewegung im Wasser. »Oh, Ratten gibt es auch. Na, dann haben wir doch sämtliche Annehmlichkeiten eines wohligen Heimes.«
      »Ich hasse Ratten«, knirschte Callaghan.
      »Nun, mein Sohn, bis zum Morgen haben Sie bestimmt mit ihnen Freundschaft geschlossen.«
      Dillon ertastete einen Vorsprung in der Mauer und stützte sich daran ab. Das Wasser reichte ihm bis zur Hüfte, und er verschränkte die Arme.

    7. K APITEL

      Ungefähr eine Stunde später wurde das Licht über ihnen wieder eingeschaltet. Dillon sah nach oben und entdeckte Walid Khasans Gesicht.
      »Sind Sie dort unten, Mr. Dillon?«
      »Ja«, rief Dillon. »Und Callaghan ist bei mir.«
      »Tut mir leid, mein Freund. Sie schnappten mich, als ich in das Café zurückkam.«
      »Leisten Sie uns etwa Gesellschaft?« feixte Dillon.
      »Nein. Omar, der Anführer, hat beschlossen, Sie für eine Lösegeldsumme von einhunderttausend Pfund freizulassen. Ich soll in das Hotel zurückkehren, um Chief Inspector Bernstein zu informieren. Ich wollte mich nur versichern, daß Sie noch am Leben sind.«
      »Noch bin ich das, wie Sie sehen. Aber ich weiß nicht, wie lange«, rief Dillon. »Es würde mich nicht wundern, wenn ich bereits eine doppelseitige Lungenentzündung hätte. Es ist doch etwas kühl hier unten.«
      »Halten Sie durch, Dillon, ich komme wieder. Und machen Sie sich keine Sorgen, ich kenne diesen Omar. Was er sonst auch treibt, er steht zu seinem Wort.«
      »Was wird aus Callaghan?«
      »Das liegt nicht in unserer Hand, das hat Omar ganz klargestellt. Entweder er verrät ihm am Morgen Quinns Versteck, oder er bleibt dort unten, bis er stirbt. Also, dann bis später.«
      Das Licht ging wieder aus. Callaghan maulte: »Diese Hunde! Aber Sie haben ja Glück.«
      »Es gibt immer einen Ausweg, Francis. Sie können Ihre Haut retten, wenn Sie denen sagen, was sie hören wollen.«
      »Die werden mich trotzdem umbringen.«
      »Vielleicht auch nicht. Quinn ist jetzt deren Angelegenheit, nicht mehr meine. Aber Sie könnten meinem Boß von Nutzen sein, Brigadier Ferguson, er ist doch sicherlich kein Unbekannter für Sie.«
    »Sie meinen, ich soll ein Informant werden?«
      »Genau. Ich bin sicher, Sie könnten ihm eine Menge von all Ihren Freunden bei der UFF und der UVF erzählen. Sie wissen doch, wenn ein Waffenstillstand mit der IRA vereinbart wird, dann sind es die protestantischen Loyalisten, die der britischen Regierung die Hölle heiß machen werden.«
      »Darauf können Sie wetten. Wir werden denen die Hölle heiß machen dafür, daß sie uns verkauft haben.«
      »Aus einem Brunnenschacht in Beirut dürfte sich das allerdings schwierig gestalten. Sagen Sie mir, wo

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