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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Quinn hier, um von einem KGB-Agenten namens Bikov und Selim Rassi von der ›Party of God‹ Plutonium zu kaufen.«
      »Das muß ein Irrtum sein«, ächzte Callaghan.
      Der junge Mann nickte erneut. Dieses Mal donnerte ein Gewehrkolben mit dumpfem Laut auf Callaghans Rücken und warf den Iren gänzlich zu Boden. Zwei Männer, die hinter Callaghan gestanden hatten, begannen nun, ihn mit Stiefeltritten am ganzen Körper zu traktieren.
      »Nicht ins Gesicht«, befahl der junge Mann.
      Nach einer Weile ließen sie endlich ab von ihm, zerrten ihn hoch und stießen ihn auf einen Stuhl. Callaghan litt unter qualvollen Schmerzen, und halb schluchzend rief er: »Sie haben den falschen Mann!«
      »Tatsächlich?« Der junge Mann lehnte sich gemächlich zurück und zündete sich eine weitere Zigarette an. »Das glaube ich nicht, aber wir werden sehen.« Er nickte den anderen zu. »Wir wollen Zeit sparen. Werft ihn in den Brunnen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er es da unten lange aushält.«
      Sie packten Callaghan an den Armen, zerrten ihn hoch und schleppten ihn hinaus, zunächst durch einen langen Flur, dann über einen Innenhof und in eine Scheune. In deren Mitte war die niedrige, runde Steinbrüstung eines Brunnens zu sehen. Einer der Männer zog einen Schlüssel heraus und öffnete Callaghans Handschellen. Der andere ergriff ein Seil, dessen Ende zu einer Schlinge geknotet war, und streifte sie über Callaghans Kopf bis unter seine Arme. Einer der beiden verpaßte ihm noch einen Schlag, dann stießen sie ihn über die Brunnenmauer. Sie hielten beide das Seil fest, stemmten sich gegen die Mauer, während Callaghan im Inneren gegen die feuchten Steinwände prallte. Die Männer ließen ihn schnell nach unten, und nach etwa zehn Metern plumpste er ins Wasser. Einen Moment lang überkam ihn Panik, als er untertauchte, aber das Wasser reichte ihm nur bis zur Hüfte. Der Grund bestand aus zähem, schleimigem Schlick, und der Gestank war fast uner
    träglich.
      »Mach das Seil ab«, schrie einer der beiden Männer nach unten.
      Callaghan tat wie befohlen und sah nach oben in die herunterblickenden Gesichter. Er beobachtete, wie das Seil entschwand. Es war bitterkalt dort unten, und er begann zu zittern. Dann ging das Licht aus, und um ihn war nur noch Finsternis.

      Im selben Moment lehnte Dillon an der Brüstung des Cafés und sah hinaus auf den dunklen Hafen. Er wartete immer noch auf Khasan. Wie erwartet, war Quinn nicht aufge taucht. Dillon ging ein paar Stufen hinunter zu einer niedrigeren Terrasse, wo Motorboote vertäut waren. Als er sich eine Zigarette anzündete, hörte er hinter sich Schritte. Er drehte sich um und sah Anya, die Prostituierte.
      »Hier sind Sie also«, sagte sie auf arabisch.
      »Scheint so«, sagte er, »aber meine Antwort lautet immer noch nein.«
      »Wie schade«, meinte sie, griff in ihre Schultertasche und zog eine 32er ACP mit Schalldämpfer daraus hervor. Sie drückte ihm die Mündung in die Rippen. »Niemand wird Mr. Dillon hier hören, also schlage ich vor, Sie tun, was ich sage.« Sie tastete ihn ab und fand die Walther. »Jetzt gehen wir in diese Richtung, spazieren die Treppen da vorne hoch, und das alles ganz vernünftig. Verstanden?«
      »Oh, wenn es die Situation erfordert, bin ich der vernünftigste Mann der Welt, mein liebes Mädchen«, klärte er sie auf englisch auf.
      »Gut, dann bewegen Sie sich.«
      Oben auf dem Dock parkten mehrere Wagen. Sie dirigierte ihn auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo derselbe Lieferwagen wartete, der vor kurzem Callaghan transportiert hatte. Zwei Männer traten aus dem Schatten. Der eine stülpte einen Sack über Dillons Kopf, der andere legte ihm Handschellen an. Sie stießen ihn auf die Ladefläche und setz ten sich neben ihn. Anya setzte sich an das Steuer und fuhr los.
      Als man ihm den Sack vom Kopf zog, befand er sich in demselben Raum, in dem noch vor kurzem Callaghan gepeinigt worden war, und hinter dem Schreibtisch saß derselbe junge Mann. Hinter Dillon postierten sich zwei Männer, und das junge Mädchen lehnte sich an die Wand und rauchte eine Zigarette.
      »Sie leisten hervorragende Arbeit«, sagte Dillon zu ihr. »Es tut mir nur leid, daß ich Ihr Angebot nicht angenommen habe.«
      Der Mann hinter dem Schreibtisch zischte: »Das ist meine Schwester, Mr. Dillon. Also halten Sie Ihre Zunge im Zaum.«
      Er nickte, und einer der beiden Männer schlug Dillon den Gewehrkolben

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