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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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tun. Verlangen Sie, Dillon persönlich zu sehen, und versichern Sie sich, daß er noch am Leben ist. Diesem Omar sagen Sie, daß wir auch Callaghan wollen. Die Sache dürfte zwar für uns geplatzt sein, aber Callaghan könnte uns dennoch von Nutzen sein. Er ist ein Quell des Wissens, was die protestantische Bewegung angeht.«
      »Okay, Sir.«
      »Verlieren Sie nicht den Mut, Chief Inspector. Ich bin bald da.«
      Als Walid Khasan und Hannah in das Zimmer geführt wurden, stand Omar hinter seinem Schreibtisch auf. »Es freut mich, Sie schon so bald wiederzusehen, Chief Inspector.«
      »Lassen Sie es uns kurz machen.« Hannah war so kühl und distanziert, als ob sie im Polizeihauptquartier im Londoner West End ein Verhör durchführen würde. »Brigadier Ferguson wird im Laufe des morgigen Tages hier sein, Ihre Bedingungen werden erfüllt.«
      »Exzellent.«
      »Nur eines noch: Wir bekommen auch Callaghan.«
      »Das ließe sich arrangieren.« Omar zuckte mit den Achseln. »Natürlich hängt das von dessen Bereitschaft ab, uns die gewünschten Informationen zu geben.«
      »Gut. Ich spreche jetzt mit Dillon und stelle diesen Punkt klar.«

      Das Licht ging an, und als Dillon nach oben blickte, sah er zehn Meter über sich Hannahs Gesicht. »Wie fühlen Sie sich, Dillon?«
      »Oh, es ging mir schon mal besser, meine Liebe. Aber Sie sollten sich hier nicht in schlechte Gesellschaft begeben.«
      »Wir holen Sie morgen hier heraus. Der Brigadier ist auf dem Weg nach Beirut.«
      »Nein, ist er nicht wie ein Vater zu uns?«
      »Sind Sie da unten, Callaghan?« rief Hannah in die Dunkelheit des Brunnenschachtes hinunter.
      »Wo sollte ich verdammt noch mal sonst sein?«
      »Wir haben einen Deal ausgehandelt. Sagen Sie den Leuten hier, wo Quinn ist, und Sie dürfen mit uns hier heraus.«
      »Und dann?«
      »Sie fliegen mit uns nach London, dort können Sie dann nach Herzenslust singen.«
      »Verpissen Sie sich.«
      »Andernfalls läßt man Sie da unten verrotten. Aber bitte, wie Sie wollen.« Hannah lehnte sich etwas weiter über die Brüstung: »Bis bald, Dillon!«
      Gleich darauf erloschen die Lichter wieder, und Callaghan knurrte: »Widerliches, fieses Miststück.«
      »Oh ja, ja, das kann sie zuweilen sein«, lachte Dillon. »Aber ich mag sie.«
      Es war unglaublich kalt in dem Brunnen. An den Gestank hatte sich Dillon nach ein paar Stunden gewöhnt, aber nicht an die Kälte, die war geisttötend. Er saß auf dem Mauervorsprung, lehnte sich gegen die Steinwand und war tatsächlich eingedöst, kam aber sofort zu sich, als Callaghan plötzlich brüllte: »Haut ab, verdammt!«
      Dillon hörte ein Klatschen im Wasser, dann trippelte eine Ratte über seinen Arm. »Alles in Ordnung, Francis?«
      »Nein, verflucht noch mal!«
      Dillon sah auf seine Rolex-Taucheruhr, die ein phosphoreszierendes Zifferblatt hatte. »Halb acht, ein neuer Morgen bricht an. Im Al Bustan wird gerade ein traditionelles englisches Frühstück serviert, Spiegeleier, Speck, Würstchen, Toast und Orangenmarmelade, dazu eine schöne Kanne heißen Tee oder Kaffee.«
      »Halten Sie die Klappe«, fauchte Callaghan.
      »Warum sollte ich nicht träumen? Das ist genau das, was ich essen werde, sobald der Brigadier kommt und mich hier rausholt. Eine schöne, lange, heiße Dusche, um den Gestank loszuwerden, frische Kleider und dann das Frühstück. Egal um welche Tageszeit, ich will dieses Frühstück.«
      »Scheren Sie sich zum Teufel, Dillon. Ich weiß, was Sie bezwecken.«
      »Ich will gar nichts bezwecken, Francis. Unser Versuch, Quinn in die Finger zu bekommen, ist geplatzt. Das ist jetzt Sache der ›Dark Wind Organisation‹. Geht uns nichts mehr an. Sie hätten sich in London nützlich machen können, aber wenn sie es vorziehen, ein Held der glorreichen Revolution zu werden, wenn Sie sich in dieser Rolle gefallen – bitte, das ist Ihr Problem.«
      »Halten Sie Ihr Maul. Halten Sie bloß Ihr verdammtes Maul!«
      Der internationale Flughafen von Beirut durfte eigentlich nur von der nationalen Fluggesellschaft MEA angeflogen werden, aber dem Learjet in den Farben der Vereinten Nationen, der nach einem Nachtflug via Zypern gegen neun Uhr morgens Beirut erreichte, wurde ohne Frage Landeerlaubnis erteilt. Ebenso problemlos akzeptierte der Zoll die Papiere, die die Fälschungsabteilung des Verteidigungsministeriums in London eiligst hergestellt hatte. Hannah Bernstein und

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