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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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auch.«
      »Das macht nichts. Allein die Konsequenzen zählen. Dieser irische Amerikaner, Liam Bell, zum Beispie l, der im Auftrag Präsident Clintons nach London und Belfast reist – was wäre, wenn ihm etwas Unangenehmes zustoßen würde, während er in London ist?«
      »Dann wäre der Teufel los!«
      »Stimmt. Ich meine, ganz abgesehen davon, was Präsident Clinton dazu sagen würde – die amerikanische Bevölkerung wäre sicherlich wenig begeistert, wenn auf einen ihrer ehemaligen Senatoren auf britischem Boden ein Attentat verübt würde.«
      »Worauf wollen Sie hinaus?«
      »Was macht Grace eigentlich im Moment?«
      »Sie spielt Intimitäten, ein Stück von Noel Coward, am King’s Head. Das ist eines der kleinen Stadtrandtheater mit angeschlossenem Pub.«
      »Um welche Uhrzeit muß sie auftreten?«
      »Zwanzig Uhr fünfzehn – ich war gestern abend dort.«
      »Exzellent. Sprechen Sie mit ihr und Tom. Besorgen Sie ihnen Einladungen für diese Veranstaltung im Dorchester am Donnerstag abend. Mal sehen, was wir tun können.«

      Als Dillon am Donnerstag nach dem Lunch in Fergusons Büro im Verteidigungsministerium erschien, war der Brigadier noch beschäftigt, aber Hannah arbeitete im Vorzimmer und begrüßte ihn. Dillon trug eine Fliegerjacke, einen marinebla uen Pullover und Jeans.
      »Wie geht es ihm?« fragte Dillon. »Die Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hieß, es sei dringend.«
      »Ist es auch. Er spricht gleich mit Ihnen.«
      Dillon zündete sich eine Zigarette an, und Hannah setzte sich wieder an ihren Schreibtisch, wobei ihr brauner Wicke lrock über den Knien leicht auseinanderklaffte. »Ich liebe diese Mode«, seufzte Dillon. »Da bekommt man wenigstens einmal Ihre schönen Beine zu sehen.«
      »Na, dann genießen Sie’s, denn das ist auch alles, was Sie zu sehen bekommen.«
      »Warum sind Sie nur so unbarmherzig zu mir? Wie weit sind wir übrigens mit Francis Callaghan gekommen?«
      »Er benimmt sich ganz gut. Nur betreffen die meisten seiner Insiderinformationen die ›Sons of Ulster‹, und das ist Schnee von gestern. Was er uns über die UVF, die UFF und die ›Red Hand of Ulster‹ sagen konnte, ist nur oberflächliches Wissen. Kaum etwas, was wir nicht ohnehin schon wußten.«
      »Was ist mit dem ›30. Januar‹?«
      »In der Beziehung scheint er ebenso im dunkeln zu tappen wie wir.«
      »Glauben Sie ihm?«
      »Unser Verhörteam glaubt ihm. Sie überließen nichts dem Zufall, benutzten unseren fortschrittlichsten Lügendetektor, und der zeigte eindeutig, daß Callaghan die Wahrheit sagte.«
      »Also wieder eine Sackgasse.« Dillon trat ans Fenster. »Komische Sache.«
      »Oh, ich weiß nicht. Könnte auch auf eine terroristische Gruppierung hinweisen, die aus einem Zellensystem heraus äußerst vertraulich operiert.«
      »Hm, gutes, solides marxistisches Prinzip also.«
      Sie runzelte die Stirn. »Interessanter Ansatz. Damit könnten Sie durchaus recht haben.«
      Der Summer ertönte, und Dillon folgte Hannah in Fergusons Büro. Ferguson saß hinter seinem Schreibtisch.
      »Ah, da sind Sie ja, dann können wir also anfangen«, sagte er, als hätte Dillon ihn warten lassen.
      »Ich bin’s, dem es leid tut«, sagte Dillon mit theatralischer Geste und kehrte seine irische Schauspielerseele heraus. »Zehn Meilen, von der Castledown Bridge bis hierher, bin ic h auf nackten Sohlen gewandert, meine Stiefel hängte ich über meine Schultern, um das Leder zu schonen. Aber es ist eine große Ehre, einem großen Engländer wie Ihnen zu Diensten zu sein. Wie kann ich Ihnen von Nutzen sein, oh Herr?«
      »Also manchmal bin ich wirklich davon überzeugt, daß Sie vollkommen übergeschnappt sind, Dillon. Aber lassen wir das, zur Sache. Ich muß leider feststellen, daß Sie Ihr übliches Räuberzivil tragen. Um achtzehn Uhr erwarte ich Sie im Ballsaal des Dorchester, aber dann in einem anständigen Anzug, Hemd und Krawatte.« Er schubste eine geprägte Karte über den Tisch. »Das hier verschafft Ihnen Zutritt. Dasselbe gilt für Sie, Chief Inspector. Ich werde Sie beide dort treffen. Übrigens möchte ich, daß Sie beide bewaffnet sind.«
      Hannah unterbrach ihn. »Dürfen wir erfahren, weshalb, Sir?«
      »Selbstverständlich. Wie Sie sehen, handelt es sich um eine Veranstaltung, deren Reinerlös in die Kassen der Konservativen fließt. Der Premierminister wird kurz anwesend sein. Außerdem erscheint ein

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