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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ihr seinen Arm und führte sie durch die Menschenmenge hinaus.
      »Kommen Sie endlich, Dillon«, sagte Hannah und zupfte ihn am Ärmel.
      Kaum hatten Dillon und Hannah das Foyer erreicht, trat Ferguson mit Liam Bell aus dem Ballsaal. »Ich hoffe, es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen, Mr. Bell«, sagte der Brigadier.
      »Hervorragend, ganz hervorragend. Das Gespräch mit dem Premierminister war sehr aufschlußreich. Ich hoffe, der Besuch in Belfast und Dublin gestaltet sich ebenso konstruktiv. Aber jetzt müssen Sie mich entschuldigen. Ich leide noch un ter dem Jetlag, und ich reise morgen schon sehr früh weiter. Ich nehme mir ein Taxi.«
      »Um Himmels willen, nein«, wehrte Ferguson ab. »Mein Daimler wartet vor der Tür, mein Chauffeur bringt Sie selbstverständlich nach Hause. Vance Square, Islington, habe ich recht?«
      »Stimmt. Ich habe ein recht hübsches, altes Haus hinter dem Friedhof. Es ist das alte Pfarrhaus.«
      »Gut, wir bringen Sie nach Hause.« Während Bell dem Eingang entgegenstrebte, blieb Ferguson einen Schritt zurück. »Folgen Sie ihm, Chief Inspector – und Dillon, passen Sie auf, daß er gut nach Hause kommt.«
      »Wird gemacht, Sir.«
      Ferguson und Bell blieben am Ausgang stehen, und der Brigadier winkte seinem Fahrer. Grace Browning beobachtete sie vom Rücksitz des schwarzen Taxis aus, das Belov organisiert hatte.
      »Da ist er«, raunte sie. »Fahren wir, ich will vor ihm dort sein.« Damit fädelte sich das Taxi in den Verkehr auf der Park Lane ein.
      Liam Bell stieg in den Daimler ein, während Dillon und Hannah zu Hannahs Rover liefen. Hannah setzte sich ans Steuer, Dillon sprang auf den Beifahrersitz, und sie folgten dem Daimler.

    »Halte die Tasche auf«, forderte Grace Curry auf.
      Sie zog ihre hochhackigen Schuhe aus und nahm eine weite, moslemisch anmutende Hose aus der Tasche. Grace schlüpfte hinein und stopfte den Rock ihres kurzen Kleides in den Hosenbund. Dann zog sie Mokassins und einen billigen, dreivie rtellangen Regenmantel an. Schließlich zerrte sie einen langen Schal aus der Tasche und wickelte ihn nach der Art der moslemischen Frauen wie einen Schador um ihren Kopf. Aus einer Plastiktüte von Harrod’s nahm sie die Beretta, prüfte sie und steckte sie dann in ihre Schultertasche.
      »Fertig. Ich habe es dir zwar noch nicht gesagt, Tom, aber ich habe den Plan geändert. Heute nachmittag erkundete ich die Gegend um den Vance Square. Bell wohnt im alten Pfarrhaus. Am einfachsten erreicht man es, wenn man durch den St. Mary’s Friedhof läuft. Ich bin davon überzeugt, daß er genau das macht, also läßt du mich am besten dort aussteigen und verschwindest.«
      »Aber hör mal …«, protestierte er.
      »Von dort sind es nur wenige hundert Meter bis zum Theater. Ich laufe, kein Problem.«
      »Aber ich kann doch auf dich warten.«
      »Auf keinen Fall«, sagte sie bestimmt. »Ich sehe dich dann im Theater. Ich will es so, Tom.«
      Das Taxi bog in den Vance Square ein, und Grace klopfte an die Trennscheibe. Der Fahrer hielt am Straßenrand. Grace lächelte Curry kurz an, stieg aus und ging auf den Eingang des Friedhofes zu. Das Taxi reihte sich wieder in den abendlichen Verkehr ein.
      Gotisch geformte Grabmale, verwitterte Grabsteine, rie sige Kreuze und hier und da ein Marmorengel standen links und rechts des Weges, der lediglich am Eingang und am Ende, wo das alte Pfarrhaus stand, beleuchtet war. Es war ein Ort der Schatten. Grace ging die Hälfte des Weges entlang und kauerte sich dann vor das Bronzeportal eines Mausoleums. Sie wartete.
      Als der Daimle r vor dem Eingang zum Friedhof anhielt, um Liam Bell aussteigen zu lassen, setzte ein plötzlicher Regenguß ein.
      »Gute Nacht, Sir«, sagte der Chauffeur und wendete.
      Der Daimler fuhr bereits davon, als Hannah vor dem Tor stehenblieb. »Dort geht er, sehen Sie«, sagte sie, als Bell den Friedhof betrat. »Dann können wir ja fahren.« Sie wollte eben wenden, da packte Dillon ihren Arm.
      »Halt, ich glaube, da ist jemand auf dem Friedhof.«
      »Sind Sie sicher?« fragte sie und trat auf die Bremse.
      »Verdammt sicher«, knurrte er und rannte bereits auf das schmiedeeiserne Tor zu, die schallgedämpfte Walther in der
    Hand.
      Liam Bell stellte den Kragen seines Mantels hoch und eilte durch den immer stärker werdenden Regen. Er befand sich auf halbem Wege, als er vor sich im Schatten eine Bewegung wahrnahm. In diesem Augenblick

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