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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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besonderen Maß um den Spürhund.
    Der Spürhund, der in der Tropenuniform eines Colonels der Marines gekommen war – er hatte sich im Grumman umgezo gen –, musste in den wüstentarnfarbenen Springeroverall stei gen, den die anderen sechs schon trugen. Dann kamen die schweren Sachen, Stück für Stück.
    Jonah wuchtete ihm die dreißig Kilo Fallschirm auf den Rücken und schnallte das Geflecht der breiten Leinengurte fest, das alles an Ort und Stelle hielt. Anschließend zog er die Gurte so stramm, dass der Spürhund glaubte, er wolle ihn zerquetschen. Zwei der Gurte führten rechts und links durch den Schritt.
    »Halten Sie Ihre Eier da raus«, riet Jonah leise. »Ein Springer, der den Familienschmuck unter diese Gurte geklemmt hat, findet das Leben nicht mehr sehr komisch, wenn der Schirm aufgeht.«
    »Ich werde darauf achten«, sagte der Spürhund und tastete seine Lendengegend ab, um sicher zu sein, dass die Gurte nirgends drückten.
    Als Nächstes kam der Bergen-Rucksack vor die Brust. Er wog vierzig Kilo, sodass der Spürhund vorgebeugt dastand. Auch diese Gurte wurden so stramm gezogen, dass es ihm die Brust einschnürte. Aber aus seinem Fallschirmtraining bei den Marines wusste er, dass das seinen Sinn hatte.
    Mit dem Rucksack vor sich würde der Springer mit der Brust voran fallen. Wenn der Schirm schließlich aufginge, würde er hinter und über ihm hinaufschießen. Ein Springer, der rücklings fiel, konnte direkt in den aufgehenden Schirm hineinfallen, der ihn einhüllen würde wie ein Leichentuch, wenn er unten auf dem Boden starb.
    Das Gewicht des Rucksacks setzte sich hauptsächlich aus Proviant, Wasser und Munition zusammen; die Munition wiederum bestand aus Magazinen für das Gewehr und aus Granaten. Außerdem waren noch seine Pistole und die Nachtsichtbrille dabei. Die Brille beim Sprung zu tragen, kam nicht infrage. Der Wind würde sie wegreißen.
    Jonah befestigte die Sauerstoffflasche und die Schläuche, die das lebenspendende Gas zu der Maske vor dem Gesicht leiteten.
    Schließlich bekam er seinen Helm mit dem dicht abschließenden Visier, das seine Augen davor schützte, vom Luftstrom herausgerissen zu werden, der mit hundertfünfzig Meilen pro Stunde an ihm vorbeirauschen würde. Schließlich nahmen sie die Rucksäcke bis zum Sprung wieder ab.
    Die sieben Männer sahen aus, als hätte eine Special-Effects-Abteilung sie in Außerirdische verwandelt. Sie gingen nicht, sie watschelten, langsam und vorsichtig. David, der Captain, nickte einmal, woraufhin sie das Vorfeld zum Heck der Hercules überquerten, das sie mit offener Luke und herabgelassener Rampe erwartete.
    Der Captain hatte die Reihenfolge des Absprungs festgelegt. Der Erste würde Barry, der Riese sein, einfach weil er die meiste Erfahrung besaß. Dann käme der Spürhund und dicht hinter ihm der Captain. Der Letzte der vier Übrigen würde der zweite Sergeant sein, Curly, ebenfalls ein Veteran, der hinter sich keinen Aufpasser nötig hatte.
    Einer nach dem anderen stolperten die sieben Springer, unterstützt von den drei Assistenten, die Rampe hinauf und in den Rumpf der C-130.
    Zwanzig vor Mitternacht.
    Sie saßen nebeneinander auf den roten Segeltuchsitzen entlang der Seitenwand, und die Assistenten setzten die verschiedenen Kontrollen fort. Jonah kümmerte sich persönlich um den Captain und den Spürhund.
    Jetzt war es viel dunkler in der Maschine. Nur noch das reflektierte Licht der Bogenlampen über dem Portal des Hangars schien herein, und der Spürhund wusste, wenn die Rampe hochgezogen würde, säßen sie im Stockfinstern. Er sah die Kisten mit der restlichen Ausrüstung der Einheit, festgezurrt für den Rückflug nach England, und die beiden schattenhaften Gestalten an der Wand zwischen Laderaum und Cockpit, die beiden Fallschirmpacker, die die Einheit überallhin begleiteten und ihre Schirme einpackten. Der Spürhund hoffte, dass der Mann, der den Schirm verpackt hatte, den er jetzt auf dem Rücken trug, genau wusste, was er tat. Unter Fallschirmjägern gibt es eine alte Redensart: Streite nie mit deinem Packer.
    Jonah langte über ihn hinweg, klappte den Fallschirmrucksack auf und vergewisserte sich, dass die beiden von roter Baumwolle umhüllten Drähte einwandfrei waren. Plomben intakt. Der altgediente RAF -Sergeant hängte die Atemmaske an die Sauerstoffversorgung des Flugzeugs und nickte. Der Spürhund prüfte den luftdichten Sitz seiner eigenen Maske und atmete ein.
    Fast reiner Sauerstoff durchflutete ihn. Sie

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