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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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ihm nicht einfach eine Nachricht schicken, und er kann keine Postkarten schreiben. Auch die elektronische Korrespondenz ist nicht sicher. Dort sind jetzt Bombenleger im Training. Im Westen ausgebildet. Technologieerfahren. Warum?«
    »Wenn die Yankees ihn benutzen wollen, müssen wir die Kommunikation beschleunigen. Mit einem Miniatursender«, sagte David. »Und es sollte sie was kosten.«
    »Oh, es wird sie was kosten«, sagte der Direktor. »Aber das können Sie mir überlassen. Ich werde sagen: ›Vielleicht‹, und dann reden wir über den Preis.«
    Er sprach nicht von Geld, sondern von vielerlei Hilfe – vom iranischen Atomprogramm bis zur Freigabe streng geheimer Hightechgeräte. Er würde eine stattliche Einkaufsliste vorlegen.
    »Hat er einen Namen?«, fragte David.
    »Opal«, sagte Benny. »Agent Opal. Er ist Kontrolleur am Fischereidock.«
    Gray Fox verschwendete keine Zeit.
    »Sie haben mit den Israelis gesprochen«, sagte er.
    »Stimmt. Haben sie sich schon gemeldet?«
    »Das kann man wohl sagen. Sie haben einen Mann. Tief eingebettet. Und zufällig in Kismaju. Sie sind bereit, uns zu helfen, stellen jedoch ungeheure Forderungen. Sie kennen ja die Israelis. Die verschenken nicht mal den Sand aus der Negev.«
    »Aber sie wollen über den Preis verhandeln?«
    »Nicht auf unserem Level«, sagte Gray Fox. »Das übersteigt unsere Soldgruppe. Ihr Spitzenmann in der Botschaft ist geradewegs zum Kommandanten des J-SOC gegangen.«
    Er meinte Admiral William McRaven.
    »Und der hat Nein gesagt?«
    »Erstaunlicherweise nicht. Die Forderungen sind erfüllt. Sie haben grünes Licht. Ihr Kontaktmann ist der Stationschef. Kennen Sie ihn?«
    »Ja. Flüchtig.«
    »Na, dann los. Sagen Sie ihnen, was Sie haben wollen, und sie werden sich bemühen zu liefern.«
    Eine Nachricht von Ariel erwartete ihn in seinem Büro.
    »Anscheinend gibt es einen Käufer für somalisches Obst und Gemüse wie auch für Gewürze. Eine Firma namens Masala Pickles. Sie stellt scharfe Chutneys und Pickles her, wie die Briten sie zu ihren Currygerichten essen. Ihre Erzeugnisse werden in einer Anlage in Kismaju in Flaschen und Dosen abgefüllt oder tiefgefroren und dann zu ihrer zentralen Produktionseinrichtung transportiert.«
    Der Spürhund rief den Jungen an. Einem Lauscher würde das Gespräch nichts sagen, deshalb sparte er sich die Mühe, es zu verschlüsseln.
    »Ich habe deine Nachricht bekommen, Ariel. Gut gemacht. Nur ein Detail noch. Wo ist die zentrale Produktionseinrichtung?«
    »Oh. Sorry, Colonel. Die ist in Karatschi.«
    Karatschi. Pakistan. Natürlich.

SIEBEN
    Eine zweimotorige Propellermaschine vom Typ Beech King Air startete schon vor dem Morgengrauen auf dem Militärflughafen Sve Dov im Norden von Tel Aviv, ging auf Südostkurs und begann zu steigen. Sie passierte Beerschewa, durchquerte die Flugverbotszone über dem Kernkraftwerk Dimona und verließ südlich von Eilat den israelischen Luftraum.
    Sie war schneeweiß. Auf dem Rumpf standen die Worte »United Nations« und auf dem Seitenruder die Abkürzung für das Welternährungsprogramm WFP – »World Food Programme«. Hätte jemand die Kennzeichnungsnummer nachgeschlagen, so hätte er erfahren, dass das Flugzeug einer Briefkastenfirma auf Grand Cayman gehörte und langfristig an das WFP vermietet war. Aber das alles war Nonsens.
    Sie gehörte Metsada, der Abteilung für Spezialeinsätze des Mossad und war auf dem Flughafen Sve Dov in dem Hangar untergebracht, der früher einmal die schwarze Spitfire Ezer Weizmans beherbergt hatte, des Gründers der israelischen Luftwaffe.
    Südlich des Golfs von Akaba folgte die King Air einem Kurs zwischen den Landmassen Saudi-Arabiens im Osten und Ägyptens und des Sudan im Westen. Sie blieb im internationalen Luftraum entlang des Roten Meeres, überquerte die Küste von Somaliland und flog weiter nach Somalia. Beide Staaten verfügten nicht über Abfangmöglichkeiten.
    Das weiße Flugzeug überflog die somalische Küste am Indischen Ozean, nördlich von Mogadischu, und ging auf Kurs Südwest, um in fünftausend Fuß Höhe über dem Meer parallel zur Küstenlinie zu fliegen. Jeder Beobachter hätte angenommen, sie komme von einer nahe gelegenen Hilfsstation, denn sie war nicht mit externen Treibstofftanks ausgestattet und konnte daher nur eine begrenzte Reichweite haben. Der Beobachter hätte nicht sehen können, dass der größte Teil des Innenraums von zwei großen Tanks ausgefüllt wurde.
    Südlich von Mogadischu machte der Kameramann

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