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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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und Tonstudios hatte er hier auf dem Stützpunkt.
    »Es wird ein kleiner, kurzer Film werden, nur eine Szene. Keine Locations, nur ein kleines Set, wahrscheinlich außerhalb des Stützpunkts. Keine Kameras außer einem einzigen Camcorder für Bild und Ton. Der Film wird, wenn überhaupt, nur im Internet zu sehen sein. Die Crew wird deshalb äußerst klein sein, wahrscheinlich höchstens sechs Leute, allesamt zum Stillschweigen verpflichtet. Ich brauche einen jungen, begeisterten Filmemacher.«
    Der Spürhund bekam, was er wollte: Captain Damian Mason. Der Filmoffizier bekam nicht, was er wollte: Antworten auf seine zahlreichen Fragen. Was er bekam, war ein Anruf von einem Drei-Sterne-General, der ihm mitteilte, die Anweisungen dieses Mannes seien zu befolgen.
    Damian Mason war jung, eifrig und ein Filmfan seit seinen Kindertagen in White Plains, New York. Nach seiner Dienstzeit bei TRADOC wollte er nach Hollywood gehen und richtige Filme drehen, mit Storys und Stars.
    »Wird das ein Ausbildungsfilm, Sir?«, fragte er.
    »Ich hoffe, er wird auf seine Weise lehrreich sein«, antwortete der Colonel vom Marine Corps. »Sagen Sie, gibt es ein Gesamtverzeichnis mit den Fotos aller verfügbaren Schauspieler im ganzen Land?«
    »So gut wie. Ich glaube, was Sie meinen, ist das ›Academy Players Directory‹. Das hat jeder Castingdirector im ganzen Land.«
    »Haben Sie eins hier auf der Basis?«
    »Ich glaube nicht, Sir. Wir setzen keine professionellen Schauspieler ein.«
    »Jetzt schon. Zumindest einen. Können Sie mir ein Exemplar besorgen?«
    »Selbstverständlich, Colonel.«
    Es kam zwei Tage später per FedEx, und es war ein sehr dickes Buch – Seite um Seite gefüllt mit den Gesichtern ehrgeiziger Schauspieler und Schauspielerinnen vom Teenager- bis zum Veteranenalter.
    Eine der Wissenschaften, die Polizeibehörden und Nachrichtendienste auf der ganzen Welt betreiben, ist der Gesichtsvergleich. Sie hilft Ermittlern dabei, flüchtige Kriminelle aufzustöbern, die versuchen, ihr Aussehen zu verändern.
    Durch die Computerisierung wurde das, was früher kaum mehr als die Intuition eines Polizisten war, zu einer normierten Wissenschaft. In den USA heißt die Software Echelon, und sie gehört dem elektronischen Forschungsinstitut des FBI in Quantico, Maryland.
    Einfach gesagt, werden Hunderte von Gesichtszügen gemessen und gespeichert. Schon Ohren sind wie Fingerabdrücke – keins ist wie das andere. Aber bei langem Haar sind sie nicht immer zu sehen. Der Abstand zwischen den beiden Pupillen, auf ein Mikron genau gemessen, kann eine Entsprechung innerhalb eines Sekundenbruchteils eliminieren. Oder bestätigen. Echelon lässt sich nicht täuschen, auch nicht von Gaunern, die sich umfangreichen kosmetischen Operationen unterziehen.
    Von Drohnenkameras aufgenommene Terroristen konnten innerhalb von Sekunden als Topziele statt als Kofferträger identifiziert werden. Auf diese Weise spart man sich eine teure Rakete.
    Der Spürhund flog zurück in den Osten und stellte Echelon eine Aufgabe: Scanne jedes Gesicht im »Players Directory« und finde einen Doppelgänger dieses Mannes. Er gab ihnen das Gesicht des Predigers ohne den Vollbart. Der konnte später dazukommen.
    Echelon scannte fast tausend Männergesichter und fand eins, das mehr als alle anderen aussah wie der Pakistani namens Abu Azzam. Der Schauspieler war ein Hispanic namens Tony Suarez. In seinem Lebenslauf stand, er habe kleine Neben- und Statistenrollen gespielt, sei in Massenszenen aufgetreten und habe in einem Werbefilm für Grillgeräte sogar ein paar Worte gesprochen.
    Der Spürhund kehrte in sein Büro bei TOSA zurück. Dort wartete ein Bericht von Ariel. Sein Vater habe einen Laden für ausländische Lebensmittel gefunden und ihm ein Glas Masala-Pickles und eins mit Mango-Chutney mitgebracht. Eine Computerrecherche habe ergeben, dass sämtliche Frucht- und Gewürzzutaten aus den Plantagen im Unteren Dschuba-Tal stammten.
    Aber da war noch mehr. Aus Handelsdatenbanken ging hervor, dass Masala sehr erfolgreich in Pakistan und im Nahen Osten tätig war, jedoch auch in Großbritannien mit seiner Vorliebe für würziges Essen und indische Currys. Alleineigentümer der Firma war der Gründer, Mr. Mustafa Dardari, der eine Villa in Karatschi und ein Townhouse in London besaß. Am Ende kam ein Bild des Industriellen, die Vergrößerung eines »Bitte lächeln«-Fotos aus einem Konferenzraum.
    Der Spürhund musterte das Gesicht. Geschmeidig, glatt rasiert, strahlend

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