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Die Todesspirale

Die Todesspirale

Titel: Die Todesspirale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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gegen Katzen machtlos, sie kann ja nicht einmal Morde aufklären! Ich habe mir sagen lassen, Sie hätten Janne Kivi festgenommen. Um Himmels willen, warum denn nur?»
    «Haben Sie nach der Festnahme mit ihm gesprochen?», fragte ich zurück.
    «Er war gestern Abend zum Essen hier. Der arme Junge hat kaum einen Bissen heruntergebracht. Wie kommen Sie auf die Idee, er hätte Noora ermordet? Die beiden hatten doch ein gemeinsames Ziel: die Weltmeisterschaft.»
    Ich überlegte, wie alt Ulrika Weissenberg sein mochte. Ihr Gesicht war nahezu faltenlos, dank des Makeups wirkte ihre Haut glatter als meine. Die schwarzen Haare waren garantiert gefärbt. Sie hatte die straffe Figur einer ehemaligen Turnerin oder Eiskunstläuferin. Nur ihre Hände verrieten, dass sie die Fünfzig bereits überschritten hatte. Wie kam sie nur mit diesen langen Fingernägeln zurecht? Aber vermutlich brauchte sie keine Hausarbeit zu verrichten. Es war auch schwierig, sich Ulrika Weissenberg beim Kloputzen vorzustellen.
    «Wie fühlte er sich?»
    Ihre Augen wurden dunkler, offensichtlich hatte sie eine derartige Frage von einer Polizistin nicht erwartet.
    «Janne? Müde und sehr traurig. Ich habe ihm angeboten, hier zu übernachten, aber er wollte lieber nach Hause. Ich habe jahrelang Mutterstelle an ihm vertreten, seine Eltern sind nämlich geschieden, und die Mutter lebt mit ihrer neuen Familie in Paris, Jannes Vater hat für Eiskunstlauf nichts übrig, er hält diesen Sport für unmännlich.»
    «Wer finanziert Jannes Training?»
    «Seine Eltern unterstützen ihn finanziell, das schon, und natürlich tut der Verein, was er kann, aber der arme Junge hat es nicht leicht. Letztes Jahr hat er gelegentlich als Fotomodell gearbeitet, obwohl er diesen Job nicht mochte.»
    Verglichen mit dem Ton, in dem Ulrika Weissenberg von Noora gesprochen hatte, war ihre Zuneigung zu Janne mehr als offensichtlich. Und Janne hatte nicht viel Geld … Für ihn wäre es ein schwerer Schlag gewesen, wenn Noora durch ihre Zicken den Werbespot verhindert hätte.
    «Am Abend von Nooras Tod haben Sie bei Nieminens angerufen und gesagt, Sie wollten vorbeikommen und Noora überreden, dem Werbevertrag zuzustimmen. Sie sind dann aber doch nicht erschienen. Haben Sie Noora unterwegs getroffen?»
    «Was reden Sie denn da?» Ihre kühle Gelassenheit war nicht so leicht zu erschüttern. «Warum bedrängen Sie Unschuldige und lassen den wahren Mörder frei herumlaufen?
    Was ist das für ein Alibi, das Teräsvuori haben soll? Sind Sie sicher, dass er nicht einen Haufen windiger Zeugen gekauft hat?»
    «Dann hätte er sämtliche Gäste eines Restaurants beste-chen müssen. Sprechen wir von Ihnen, Frau Weissenberg.
    Leugnen Sie, dass Sie Noora am Mittwochabend noch einmal getroffen haben?»
    «Ich habe das Haus nicht mehr verlassen!»
    «Ihr Wagen wurde kurz vor halb sieben in Matinkylä gesehen. Ein goldfarbener BMW», log ich unverfroren.
    «Wer behauptet das? Unmöglich! Wenn ich sage, ich war nicht in Matinkylä, dann war ich nicht in Matinkylä! Was bilden Sie sich eigentlich ein, Unschuldige zu bezichtigen? Sind Sie überhaupt fähig, die Ermittlungen zu leiten?» Sie warf einen skeptischen Blick auf meinen runden Bauch und die zerknitterte Bluse.
    «Sie kennen die Familie Nieminen seit langem. Wie hat Noora reagiert, als ihre Mutter zu Vesku Teräsvuori gezogen ist?»
    Sie war von meiner Frage überrascht und musste eine Weile nach den richtigen Worten suchen.
    «Es war in jeder Hinsicht eine eigenartige Episode», sagte sie schließlich. «Hanna war bis dahin eine hervorragende Eislaufmutti gewesen, sie hatte sich um alles gekümmert und für Nooras Karriere Opfer gebracht. Dass sie sich aus heite-rem Himmel in einen anderen Mann vergafft, hätte niemand erwartet. Natürlich kann man Kauko nicht als romantische Gestalt bezeichnen, er ist ja recht vulgär …»
    Ihre Wortwahl amüsierte mich, doch über das Privatleben der Nieminens war sie erstaunlich gut informiert.
    Hannas Seitensprung war sowohl für Kauko als auch für die Kinder ein Schock gewesen. Sami hatte sich anfangs in sich zurückgezogen und kein Wort mehr gesprochen, Noora wiederum hatte in intensivem Training ein Ventil für ihre Wut und Verwirrung gefunden.
    «Ich habe damals viel mithelfen müssen, damit Noora während der Abwesenheit ihrer Mutter versorgt war. Eiskunstlauf fordert vollen Einsatz, da muss das häusliche Leben geregelt sein. Hanna hat meiner Meinung nach unverantwortlich gehandelt. Das habe ich

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