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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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Sadie machte weit mehr, als sie musste. Alle fanden, dass es wunderbar lief.
    Einige Wochen später kam Clementine von der Uni und das Haus war leer. Das war ungewöhnlich. Sonst wurde sie immer von Sadie und Maggie erwartet.
    Sie schaute auf die Zettelwand. Sadie hatte ihr eine Nachricht hinterlassen. Sie wollte spazieren gehen und gegen vier Uhr zurück sein.
    Als sie endlich an der Haustür erschien, war es nach fünf. Clementine war außer sich. Sie hatte draußen gesucht und schließlich sogar die Polizei angerufen, die allerdings keine große Hilfe gewesen war. »Wo, in Gottes Namen, warst du? Ich bin krank vor Sorge!«
    »Wir waren spazieren. Und Maggie war so vergnügt, da sind wir weitergegangen, durch die Stadt, zum Wasser und dann hoch zum Battery Point. An dem Laden da habe ich dann eine Pause gemacht.«
    »Das ist doch meilenweit weg. Was, wenn etwas passiert wäre?«
    »Es ist aber nichts passiert. Es war ein herrlicher Ausflug, und dann haben wir auch noch eine Gruppe anderer Mütter getroffen und uns ein wenig verquatscht.«
    » Andere Mütter?«
    »In dem kleinen Park da oben trifft sich jeden Donnerstag eine Gruppe Mütter. Sie waren alle unheimlich nett. Ich habe ihnen alles über Maggie erzählt. Eine der anderen Mütter hat auch Mühe, ihre Tochter zum Mittagsschlaf zu bewegen. Ich hab ihr gesagt, dass bei mir Singen hilft.«
    »Bei dir ?«
    Dann kam Leo nach Hause. »Da bist du ja, Sadie. Ich habe Clementine doch gesagt, dass alles in Ordnung ist und sie sich keine Sorgen machen muss.«
    »Du hast Dad herbestellt? Traust du mir etwa nicht zu, auf Maggie aufzupassen?«
    »Doch, das tue ich, aber das heute war nicht okay.«
    »Ich wollte bloß ein wenig aus dem Haus. Das tut uns beiden gut. Ich habe einfach die Zeit aus den Augen verloren.«
    »Ja, in einer Müttergruppe, wo du so getan hast, als wäre Maggie deine Tochter.«
    Sadies Wangen röteten sich. »Ich wollte ihnen ja sagen, dass sie meine Nichte ist, aber alle haben sie für meine Tochter gehalten, da habe ich es einfach dabei belassen.«
    »Sie haben sie für deine Tochter gehalten, weil du nicht widersprochen hast. Sadie, Maggie ist meine Tochter.«
    »Das weiß ich doch. Nun beruhige dich, Clementine. Es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Nächstes Mal rufe ich an und hinterlasse eine Nachricht. Versprochen.«
    »Es wird kein nächstes Mal geben. Mir war gleich klar, dass das nicht klappen wird.«
    Jetzt mischte sich Leo ein. »Clementine, bitte, beruhige dich. Es hat doch alles prima geklappt. Ich war so froh, dass du wieder studiert hast.«
    »Ich werde mein Studium auf Eis legen. Und mich nur noch um Maggie kümmern.«
    »Was ist mit deiner Forschung? Den Plänen, die dein Professor für dich hat? Hast du mir nicht erzählt, dass deine Ergebnisse womöglich sogar international publiziert werden, wenn du so weitermachst?«
    Clementine zögerte.
    »Clem, es tut mir leid«, sagte Sadie. »Ich wollte dich wirklich nicht beunruhigen.«
    Clementine nahm Maggie aus dem Kinderwagen. Sie schlief tief und fest. »Ich habe gedacht, das wäre gut für sie, viel frische Luft, und es scheint ihr Spaß zu machen«, sagte Sadie.
    »Dann tu so etwas bitte nie wieder. Komm nie wieder später, als du gesagt hast. Und behaupte auch nie wieder, dass du ihre Mutter bist.«
    »Natürlich nicht«, gab Leo an Sadies Stelle zur Antwort. »Das war doch bloß ein kleines Missverständnis.«
    Clementine legte Maggie an ihre Schulter. Sie bewegte sich im Schlaf, streckte ihre kleine Hand aus und berührte das Kinn ihrer Mutter. Clementine gab ihr einen Kuss auf die Hand.
    »Na siehst du, sie weiß doch, wer ihre Mutter ist«, sagte Sadie. »Das ist ganz offensichtlich.«
    Clementine beruhigte sich. »Tut mir leid, ich hab wohl überreagiert. Aber ich habe mir solche Sorgen gemacht.«
    »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe. Ich wollte wirklich nur helfen.«
    Clementine nahm Maggies Decke und die Tasche mit den Spielsachen. »Wir sind im Wohnzimmer, falls uns jemand sucht.«
    Leo wartete, bis die Tür hinter Clementine und Maggie geschlossen wurde. »Gut gemacht, Sadie, das hast du sehr gut gemeistert.«
    »Wirklich?« Sadie strahlte über das Lob. »Danke, Dad.«

8
    Als Maggies dritter Geburtstag nahte, verwandelte sie sich in einen wirbelnden Derwisch. Bei jeder Aufregung drehte sie sich im Kreis. Sie plapperte unentwegt. Das meiste ergab keinen Sinn, aber sie sprach trotzdem. Wenn sie ihren Willen nicht bekam, wurde sie trotzig, aber ihre

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