Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
Vom Netzwerk:
hatten, und ein Ekelgefühl stieg in ihr auf. Sie nahm Morgan beim Arm und führte ihn zum Haus hinüber. Er drehte die ganze Zeit den Kopf nach hinten und schaute unruhig zu seinem Häuschen zurück.
    »Mach dir keine Sorgen, sie haben doch versprochen, vorsichtig zu sein.«
    »Wollen wir jetzt ins große Haus?« fragte Morgan. »Um diese Zeit gehe ich doch nie ins große Haus.«
    »Nein, ich weiß«, sagte Monica. »Aber heute werden wir was ganz anderes machen. Wir wollen doch die Polizei da drinnen nicht stören. Du darfst statt dessen mit mir zu Tante Gudrun kommen.«
    Er wirkte verwirrt. »Dahin fahre ich doch nur zu Weihnachten. Oder wenn jemand Geburtstag hat.«
    »Ich weiß«, sagte Monica geduldig. »Aber heute müssen wir eine Ausnahme machen.«
    Er dachte einen Augenblick darüber nach und kam dann zu dem Schluß, daß in dem, was sie sagte, Logik lag.
    Als sie zum Auto gingen, sah Monica aus dem Augenwinkel, wie die Gardine in Florins Küche beiseite gezogen wurde. Am Fenster stand Lilian und sah zu ihnen hinaus. Sie lächelte.
     
    »Ja, Kaj. Das hier ist keine schöne Geschichte.« Patrik saß ihm direkt gegenüber, neben sich Martin, und diskret auf einem Stuhl in der Ecke saß Mellberg. Zu Patriks großer Erleichterung hatte er freiwillig angeboten, während des Verhörs eine passive Rolle zu spielen. Am liebsten hätte Patrik ganz auf ihn verzichtet, aber er war nun mal der Chef.
    Kaj gab keine Antwort. Er ließ den Kopf hängen und gab den beiden Polizisten vor sich die Möglichkeit, dessen Oberseite zu studieren, wo sich das Haar mit den Jahren gelichtet hatte, so daß die rosa Kopfhaut zwischen den schwarzen Strähnen durchschien.
    »Haben Sie selbst irgendeine Erklärung dafür, warum Ihr Name auf einer Bestelliste von Kinderpornographie auftaucht? Aber Sie brauchen nicht erst damit anzufangen, daß es sich um einen falschen Namen handelt. Sie stehen da mit Name und Adresse, also besteht kein Zweifel, daß die Bestellung von Ihnen kam.«
    »Jemand muß es auf mich abgesehen haben«, murmelte Kaj in seinen Schoß.
    »Ach ja?« erwiderte Patrik mit übertriebener Betonung. »Dann können Sie uns vielleicht verraten, warum sich jemand die Mühe machen sollte, Ihnen das anzuhängen? Was sind das für Erzfeinde, die Sie sich im Laufe der Jahre gemacht haben?«
    Kaj gab keine Antwort. Martin schlug mit der Handfläche auf den Tisch, um Kajs Aufmerksamkeit zu wecken, und dieser zuckte zusammen.
    »Haben Sie die Frage nicht gehört? Wer oder welche Leute könnten interessiert sein, Ihnen das anzuhängen?«
    Noch immer Schweigen, also fuhr Martin fort: »Darauf läßt sich nicht so leicht eine Antwort geben, stimmt’s? Denn da ist niemand.«
    Vor Patrik und Martin lag ein Stoß Papiere. Während einer längeren Zeit des Schweigens blätterte Patrik in ihnen, zog hier und da etwa heraus und fügte es zu einem Extrabündel.
    »Wir haben jede Menge Material, Ihre Person betreffend, verstehen Sie. Wir haben auch die Namen der anderen mit …«, er suchte nach der passenden Bezeichnung, »… demselben Interesse, zu denen Sie Kontakt hatten. Wir haben Angaben, wann Sie bei Ihnen Material bestellt haben, und wissen, daß Sie selbst etwas versandt haben, und wir haben auch gewisse Informationen aus dem Chatroom. Die Göteborger Kollegen waren so tüchtig, diese sicherzustellen. Man hat dort eine Reihe fähiger Computerexperten, verstehen Sie? Die sich nicht hindern ließen durch all die von euch vorgenommenen Vorsichtsmaßnahmen, die eure kleine Gemeinschaft abschirmen sollten, damit keiner dort hineinkommt und sich die angenehmen Dinge anhört, die ihr da so erörtert. Wie bekannt, ist nichts idiotensicher.«
    Jetzt schaute Kaj auf, und sein Blick flackerte unruhig zwischen Patrik und den vor ihm liegenden Papieren hin und her. Seine ganze Welt war im Begriff zusammenzubrechen, während der Sekundenzeiger der Uhr an der Wand hinter ihm vorwärts tickte. Patrik sah, ihn erschütterte die Enthüllung, daß jemand auf Dateien zugreifen konnte, die sie für absolut sicher hielten, und jetzt fragte er sich, wieviel man hier eigentlich wußte. Das war genau die richtige Situation, um ihn weiter unter Druck zu setzen.
    »Gerade in diesem Augenblick sind wir dabei, Ihr ganzes Haus zu durchsuchen. Und auch diese Kollegen sind keine Amateure. Es gibt kein Versteck, das sie nicht schon irgendwo gesehen hätten. Keine genialen geheimen Plätze, die sie nicht aufstöbern könnten. Und Ihr PC wird nach Uddevalla geschickt,

Weitere Kostenlose Bücher