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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Jetzt war es Wirklichkeit, kein Traum, und sie näherte sich dem Haus mit winzigen Schritten, nur um den unausweichlichen Augenblick hinauszuschieben. Dann hörte sie Morgan brüllen und rannte los. Den Gartenweg hinauf, hin zu seinem Häuschen. Er stand dort vor der Tür und schrie zwei Polizisten an. Die Arme ausgebreitet, versuchte er ihnen den Zugang zu verwehren.
    »Keiner darf in mein Haus! Das gehört mir!«
    »Wir haben die Genehmigung«, sagte einer der Polizisten bei dem Versuch, die Sache ruhig zu besprechen. »Wir müssen unsere Arbeit machen, also laß uns jetzt rein.«
    »Nein, ihr wollt nur alles durcheinanderbringen!« Morgan breitete die Arme noch weiter aus.
    »Wir versprechen, vorsichtig zu sein und so wenig Unordnung wie möglich zu machen. Statt dessen müssen wir vielleicht einiges mitnehmen, zum Beispiel, wenn du dort einen Computer hast.«
    Morgan reagierte mit lautem Gebrüll. Sein Blick flackerte hin und her, und sein Körper hatte angefangen, unkontrolliert zu zucken. »Nein, nein, nein, nein, nein«, rief er und wirkte, als wolle er die Computer mit seinem Leben verteidigen. Was, wie Monica glaubte, der Wahrheit recht nahe kam.
    Sie eilte auf die kleine Gruppe zu. »Worum geht es hier? Kann ich irgendwie behilflich sein?«
    »Wer sind Sie?« fragte der Beamte, der ihr am nächsten stand, ließ Morgan beim Sprechen jedoch nicht aus den Augen.
    »Ich bin Morgans Mutter. Ich wohne hier.« Sie zeigte auf das große Haus.
    »Könnten Sie dann Ihrem Sohn erklären, daß wir die Genehmigung haben, ins Haus zu gehen und uns dort umzusehen und auch die dort befindliche Computerausrüstung mitzunehmen.«
    Beim Nennen der Computer begann Morgan wieder heftig den Kopf zu schütteln und wiederholte: »Nein, nein, nein, nein …«
    Monica trat ruhig zu ihm hin, und während sie den Blick auf die Beamten richtete, legte sie den Arm um ihren Sohn und strich ihm über den Rücken. »Können Sie mir sagen, warum Sie hier sind, dann kann ich Ihnen sicher helfen.«
    Der jüngere der beiden Polizisten sah betreten aus und schaute zu Boden, aber der ältere, der bestimmt schon einiges erlebt hatte, antwortete ihr ruhig: »Wir haben Ihren Mann zur Vernehmung geholt, und wir haben auch einen Hausdurchsuchungsbefehl.«
    »Und warum das, wenn man fragen darf? Habe ich mich irgendwie unklar ausgedrückt, dann will ich es gern noch deutlicher sagen.« Sie hörte, daß sie unnötig schroff klang, aber zu sehen, wie sie versuchten, an Morgan vorbeizukommen, ohne ihr eine vernünftige Erklärung abzugeben, gedachte sie nicht zu akzeptieren.
    »Der Name Ihres Mannes ist im Zusammenhang mit dem Besitz von Kinderpornographie aufgetaucht.«
    Die Hand, die Morgan über den Rücken strich, hielt mitten in der Bewegung inne. Sie versuchte zu sprechen, aber brachte nur ein Zischen heraus.
    »Kinderpornographie?« Sie räusperte sich, um ihre Stimme wieder unter Kontrolle zu bringen. »Sie müssen sich geirrt haben! Mein Mann soll mit Kinderpornographie zu tun haben?«
    Alles mögliche wirbelte ihr durch den Kopf. Dinge, die sie immer gewundert hatten, über die sie immer nachgedacht hatte, doch am überwältigendsten war das Gefühl der Erleichterung. Sie hatten nichts von dem gefunden, was sie befürchtet hatte.
    Sie brauchte ein paar Sekunden, um sich zu sammeln, und drehte sich dann zu Morgan um. »Hör mir jetzt zu. Du mußt sie ins Haus lassen. Und du mußt sie deine Computer mitnehmen lassen. Du hast keine andere Wahl, es ist die Polizei, sie haben das Recht dazu.«
    »Aber wenn sie nun Unordnung machen? Und was ist mit meinem Zeitplan?« Seine laute, schrille Stimme klang nicht so tonlos wie gewöhnlich, sondern zeigte ein für ihn ungewöhnliches Gefühl.
    »Sie sind bestimmt vorsichtig, genau wie sie gesagt haben. Und du hast keine Wahl.« Sie betonte den letzten Satz und spürte, daß er sich langsam beruhigte. Es war immer leichter für Morgan, mit Situationen zurechtzukommen, bei denen er keine Möglichkeit der Wahl hatte.
    »Versprecht ihr, keine Unordnung zu machen?«
    Die Beamten nickten, und Morgan wich langsam zur Seite.
    »Und ihr müßt vorsichtig sein mit dem, was in den Computern ist. Ich habe da eine Menge Arbeit drin.«
    Sie nickten erneut, und jetzt trat er ganz von der Tür weg und ließ sie hineingehen.
    »Warum machen die das, Mama?«
    »Ich weiß nicht«, log Monica. Noch immer dominierte die Erleichterung. Aber langsam war ihr auch der Inhalt dessen richtig aufgegangen, was die Polizisten gesagt

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