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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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irgend so eine Braut eingestellt. Hat offenbar Druck von oben gekriegt, wegen unserer miserablen Frauenquote.«
    »O je, die Arme«, sagte Patrik lachend. »Hoffen wir, daß sie ordentlich Haare auf den Zähnen hat.«
    »Mehr habe ich noch nicht über sie erfahren, aber wir werden ja sehen, wer hier auftaucht. Sie kommt wohl in einem Monat.«
     
    »Wird bestimmt okay«, meinte Patrik. »Verglichen mit Ernst ist alles eine Verbesserung.«
    »Ja, da sagst du was Wahres«, bestätigte Annika. »Und mach jetzt wieder ein etwas fröhlicheres Gesicht. Die Hauptsache ist doch, daß die Mörderin gefaßt ist. Warum sie es getan hat, bleibt dann eben ein Geheimnis zwischen ihr und unserem Schöpfer.«
    »Noch habe ich nicht aufgegeben«, murmelte Patrik und stand auf, um einen neuen Versuch zu unternehmen.
    Er holte Gösta, und gemeinsam brachten sie Lilian ins Vernehmungszimmer. Nach ein paar Tagen in Untersuchungshaft sah sie etwas derangiert aus, aber sie war völlig ruhig. Abgesehen von ihrer gereizten Reaktion im Wartezimmer des Krankenhauses, hatte sie sich äußerst beherrscht gezeigt. Was immer sie sagten, nichts brachte Lilian aus der Fassung, und Patrik fragte sich verzweifelt, ob sie wohl je einen Durchbruch erzielten. Aber er mußte es ein letztes Mal versuchen. Dann sollte der Staatsanwalt übernehmen. Die Beweise waren ja trotz allem ausreichend. Aber er wollte unbedingt eine Antwort von ihr, was Maja anging. Er war selbst von sich beeindruckt, wie er seinen Zorn in Schach halten konnte, aber das ging nur, weil er sich die ganze Zeit auf ein klares Ziel konzentrierte. Das wichtigste war, Lilian die Schuld nachzuweisen und ihr wenn möglich eine Erklärung zu entlocken. Da wäre es wenig zweckdienlich, wenn er seine privaten Gefühle ins Spiel brachte. Er wußte auch, daß der geringste Ausbruch seinerseits ihn sofort von der Vernehmung ausschließen würde. Aufgrund seiner persönlichen Verstrickung in diesen Fall ruhten sowieso schon die Augen aller auf ihm.
    Er holte tief Luft und begann.
    »Heute wird Sara beerdigt. Wußten Sie das?«
    Gösta und er hatten auf der einen Seite des Tisches Platz genommen, Lilian saß ihnen gegenüber. Sie schüttelte den Kopf.
    »Wären Sie gern dabei?«
    Sie zuckte nur leicht mit den Schultern und lächelte ihr seltsames Sphinxlächeln.
    »Was meinen Sie, was Charlotte jetzt für Sie empfindet?« Er wechselte unentwegt das Thema, in der Hoffnung, irgendeine verwundbare Stelle zu finden und ihr so eine Reaktion zu entlocken. Aber bisher war sie geradezu unmenschlich gefühllos geblieben.
    »Ich bin ihre Mutter«, antwortete sie ruhig. »Das kann sie niemals ändern.«
    »Glauben Sie, das würde sie gern?«
    »Vielleicht. Aber es geht nicht darum, was sie will.«
    »Glauben Sie, Charlotte würde wissen wollen, warum Sie diese Taten begangen haben?« warf Gösta ein. Er musterte Lilian eindringlich. Auch er suchte nach einem kleinen Riß in der scheinbar undurchdringlichen Rüstung.
    Lilian antwortete nicht, sondern studierte nur gleichgültig ihre Fingernägel.
    »Wir haben Beweise, Lilian, das wissen Sie. Wir sind das ja bereits durchgegangen. Wir zweifeln keine Sekunde daran, daß Sie zwei Menschen ermordet haben und des Mordversuchs an einem dritten schuldig sind. Die Arsenvergiftung von Lennart und Stig wird Ihnen schon viele, viele Jahre Gefängnis einbringen. Also kostet es Sie doch nichts, über den Mord an Sara zu reden. Seinen eigenen Ehemann zu ermorden, das ist nichts Neues, da fallen mir bestimmt tausend Gründe ein, aber warum Ihre Enkelin, warum Sara? Hat das Kind Sie so genervt? Waren Sie so verärgert über sie und konnten sich nicht mehr beherrschen? Hat sie einen ihrer Wutanfälle bekommen, und Sie wollten sie mit einem Bad beruhigen, das Ihnen dann aus dem Ruder lief? Erzählen Sie es uns!«
    Aber genau wie bei den bisherigen Vernehmungen bekamen sie keine Antwort. Sie lächelte nur nachsichtig.
    »Wir haben Beweise!« wiederholte Patrik mit wachsendem Unmut. »Die Analyse von Lennarts sterblichen Überresten hat einen hohen Arsengehalt ergeben, wie bei Stig, und wir haben sogar feststellen können, daß die Arsenvergiftung im Laufe des letzten halben Jahres stattgefunden hat, und zwar in steigenden Dosen. Das Arsen haben wir in einer alten Büchse mit Rattengift gefunden, die Sie im Keller aufbewahrten. Sara hatte Spuren der Asche, die sich in ihrem Schlafzimmer befand, in der Lunge. Sie haben einen kleinen Jungen mit derselben Asche beschmiert, um uns auf

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