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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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angenehmer Gedanke, und er konnte Maja in der Vorhalle herumhüpfen sehen, mit blonden Zöpfen und einer Zahnlücke zwischen den Vorderzähnen, genau so, wie Erica auf den Fotos ihrer Kindheit ausgesehen hatte. Er hoffte, daß Maja ihrer Mutter ähneln würde. Sie war als kleines Mädchen zuckersüß gewesen, und in seinen Augen war sie es noch immer.
    Auf gut Glück wählten sie das erste Klassenzimmer, an dem sie vorbeikamen, und klopften an die offenstehende Tür. Der Raum war hell und freundlich, hatte große Fenster und Kinderzeichnungen an den Wänden. Eine junge Lehrerin saß am Lehrertisch, tief versunken in die vor ihr liegenden Papiere. Sie zuckte zusammen, als sie das Klopfen hörte.
    »Ja?« Ihre Stimme klang fragend, und trotz ihrer Jugend verfügte sie bereits über diesen perfekten Lehrerinnenton, bei dem Patrik sich beherrschen mußte, um nicht strammzustehen und einen Diener zu machen.
    »Wir sind von der Polizei. Wir suchen den Lehrer von Sara Klinga.«
    Ihr Gesicht verdüsterte sich, und sie nickte. »Das bin ich.« Sie erhob sich und kam ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen. »Beatrice Lind. Ich unterrichte in der dritten Klasse.« Sie bedeutete ihnen, auf einem der kleinen Stühle an den Schultischen Platz zu nehmen, und Patrik fühlte sich wie ein Riese, als er sich vorsichtig setzte. Beim Anblick von Ernst, der alle Teile seines langen, hageren Körpers zu koordinieren suchte, um auf dem winzigen Stuhl Platz zu finden, konnte er ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Doch sobald Patrik wieder den Blick auf die Lehrerin richtete, strafften sich seine Züge, und er konzentrierte sich auf ihr Anliegen.
    »Es ist so furchtbar tragisch«, sagte Beatrice mit zitternder Stimme. »Daß ein Kind am einen Tag noch hier und am nächsten schon weg …« Jetzt bebte auch ihre Unterlippe. »Und ertrunken …«
    »Ja, nun hat sich herausgestellt, daß es kein Unfall war.« Patrik war verwundert, daß die Neuigkeit nicht schon alle Einwohner des Ortes erreicht hatte. Aber Beatrice wirkte zweifellos verblüfft.
    »Wie, was meinen Sie? Kein Unfall? Aber sie ist doch ertrunken …?«
    »Sara wurde ermordet«, sagte Patrik und hörte selbst, wie schroff er klang. In sanfterem Ton fügte er hinzu: »Sie starb an keinem Unfall, und deshalb müssen wir mehr über Sara erfahren. Wie sie war, ob Sie von irgendwelchen Problemen in der Familie wissen, all das.«
    Er sah, daß Beatrice noch immer ganz bestürzt über die Nachricht war, dennoch aber nachzudenken begann. Nach einer Weile hatte sie sich gesammelt und fing an: »Ja, was soll man über Sara erzählen. Sie war …«, es schien, als suchte sie nach einem passenden Wort, »ein sehr lebhaftes Kind. Im Guten wie im Schlechten. Wenn Sara da war, gab es keine ruhige Minute, und ehrlich gesagt, manchmal war es schwer, für Ordnung in der Klasse zu sorgen. Sie war eine Art Anführerin und zog die anderen mit sich, und wenn man die Sache nicht rechtzeitig stoppte, herrschte hier bald totales Chaos. Gleichzeitig …«, Beatrice zögerte erneut und schien jedes Wort genau abzuwägen, »… gleichzeitig war es gerade diese Energie, die sie besaß, die ungeheure Kreativität freisetzte. Sie war unglaublich tüchtig im Zeichnen und all den künstlerischen Fächern, und sie hatte außerdem eine Phantasie, dergleichen habe ich noch nie gesehen. Sie war einfach ein ungemein kreatives Kind, sowohl was Unfug anging, als auch beim Herstellen von konkreten Dingen.«
    Ernst wand sich auf dem kleinen Stuhl und sagte: »Wir hörten, daß sie so ein Buchstabenproblem hatte, ADHS oder wie die nun alle heißen.«
    Sein respektloser Ton bewirkte, daß Beatrice ihn scharf ansah, und zu Patriks Freude sackte der Kollege auf seinem Sitz leicht zusammen.
    »Sara hatte ADHS, das stimmt, ja. Sie bekam Extra-Unterricht, wir haben heutzutage ausgezeichnete Kenntnisse auf diesem Gebiet und können den Kindern zukommen lassen, was sie brauchen, um optimal funktionieren zu können.« Es klang, als hielte sie eine Vorlesung, und Patrik verstand, daß ihr die Sache sehr am Herzen lag.
    »Wie äußerte sich das Problem bei Sara?« fragte Patrik.
    »Auf die beschriebene Weise. Sie hatte ein ungemein hohes Energieniveau und konnte zuweilen entsetzliche Wutanfälle bekommen. Aber sie war, wie gesagt, auch ein sehr kreatives Kind. Sie war nicht schlecht oder bösartig oder unerzogen, wie viele Unwissende von Kindern wie Sara behaupten. Es fiel ihr einfach nur schwer, ihre Impulse zu steuern.«
    »Wie

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