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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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könnte, es zu genießen.
    Deshalb verfasste sie ihren Bericht und vergaß es. Oder versuchte es zumindest zu vergessen.
    Mit einer Kopie des Berichts ging sie zu Boyd. Als sie ihm das Blatt auf den Schreibtisch legte, schaute er darauf, dann sah er zu ihr auf. „Der Cop – Barkley – ist immer noch im OP. Die Frau ist außer Lebensgefahr.“
    „Gut. Und was wird aus der Kleinen?“
    „Sie hat eine Tante in Colorado Springs. Die Fürsorge hat sich bereits mit ihr in Verbindung gesetzt. Dieser Dreckskerl war der Vater der Kleinen. Hatte eine Menge Vorstrafen wegen Körperverletzung und Drogenmissbrauch. Die Frau ist vor einem Jahr mit der Kleinen in ein Frauenhaus geflüchtet und hat die Scheidung eingereicht. Vor drei Monaten hat sie Arbeit bekommen und ist mit ihrer Tochter in eine eigene Wohnung gezogen.“
    „Aber er hat sie gefunden.“
    „Ja.“
    „Na, jetzt wird er sie nicht mehr finden.“ Althea machte Anstalten zu gehen, aber Boyd war bereits aufgestanden und ging um seinen Schreibtisch herum. „Thea.“ Er schloss die Tür, sodass der Lärm aus dem Einsatzraum nur noch gedämpft herüberdrang. „Bist du okay?“
    „Klar. Bis jetzt kann ich nicht sehen, dass mich der IAD diesmal wieder belästigt.“
    „Ich rede nicht von der Abteilung für Innere Angelegenheiten.“ Er legte den Kopf auf die Seite. „Ein oder zwei freie Tage könnten dir bestimmt nicht schaden.“
    „Helfen aber auch nicht.“ Sie hob die Schultern, ließ sie wieder fallen. Zu Boyd konnte sie Dinge sagen, die sie sonst zu niemandem sagen konnte. „Ich glaube nicht, dass ich es geschafft hätte, die Kleine zu retten. Ich habe sie nämlich nicht gerettet“, fügte sie hinzu. „Das war Colt. Und er hätte eigentlich gar nicht da oben sein dürfen.“
    „Er war aber oben.“ Boyd legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. „Oh je, da ist er wieder, der Supercop-Komplex. Ich sehe es ganz genau. Sie kann alles, Kugeln ausweichen, Berichte verfassen, auf dunklen Seitenstraßen Streife gehen, Karten für den Polizeiball verkaufen, die Welt vor dem Bösen und Katzen aus Baumkronen retten. Sie kann wirklich absolut alles.“
    „Halt die Klappe, Fletcher.“ Aber sie lächelte. „Für die Katzen ist die Feuerwehr zuständig.“
    „Hast du nicht Lust, heute Abend zu uns zum Essen zu kommen?“
    Sie blieb, die Hand bereits an der Türklinke, noch einmal stehen. „Was gibt’s denn?“
    „Er zuckte die Schultern. Grinste. „Keine Ahnung. Maria hat heute ihren freien Tag.“
    „Cilla kocht?“ Sie warf ihm einen entsetzten Blick zu. „Ich dachte, wir sind Freunde.“
    „Dann lassen wir eben Tacos kommen.“
    „Einverstanden.“
    Als sie durch den Einsatzraum ging, entdeckte sie Colt. Er saß, die Beine hochgelegt, an einem Schreibtisch und telefonierte. Sie schlenderte hinüber, setzte sich auf die Kante und wartete, bis er sein Gespräch beendet hatte.
    „Na, der Papierkram schon fertig?“, fragte er.
    „Nightshade, ich nehme nicht an, dass ich Sie extra darauf hinweisen muss, dass dieser Schreibtisch, dieses Telefon und dieser Stuhl Polizeieigentum sind und dass Zivilisten gefälligst ihre Finger davon zu lassen haben.“
    Er grinste sie an. „Nein. Aber wenn es Ihnen Spaß macht, machen Sie ruhig weiter. Sie sehen nämlich zum Anbeißen aus, wenn Sie sich so aufplustern.“
    „Ihre Komplimente sind wirklich atemberaubend.“ Sie stieß seine Füße vom Schreibtisch. „Der gestohlene Wagen wurde sichergestellt. Im Moment kümmert sich die Spurensicherung darum, deshalb sehe ich für uns keinen Grund zur Eile.“
    „Haben Sie einen Alternativvorschlag?“
    „Ich will ein paar von Wild Bills’ Stammkneipen abklappern und mich mit ein paar Leuten unterhalten. Ich werde mit dem Tick Tock anfangen.“
    „Gut, ich bin mit von der Partie.“
    „Das brauchen Sie mir nicht extra unter die Nase zu reiben.“
    Als sie den Weg zur Tiefgarage einschlagen wollte, sagte er: „Aber diesmal nehmen wir mein Auto, okay?“
    Mit einem Schulterzucken ging sie mit ihm nach draußen zu seinem ziemlich ramponiert wirkenden schwarzen Jeep. Hinter seinem Scheibenwischer klemmte ein Strafzettel. Colt riss ihn heraus und stopfte ihn in die Hosentasche. „Ich nehme nicht an, dass ich Sie bitten kann, das für mich zu erledigen?“
    „Nein.“ Althea kletterte ins Auto.
    „Okay. Dann übernimmt es eben Fletch.“
    Sie warf ihm einen Blick zu, der möglicherweise sogar als ein Lächeln hätte durchgehen können, bevor sie sich abwandte

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