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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zurückzuholen, und ich bin wild entschlossen, es auch zu tun. Aber nachdem ich von dir gekostet habe, bin ich genauso wild entschlossen, noch mehr von dir zu bekommen, Thea.“
    „Ich bin keine Tagessuppe, Nightshade“, sagte sie erschöpft. „Du wirst genau so viel bekommen, wie ich dir gebe.“
    Über sein Gesicht huschte ein entspanntes Grinsen. „Genauso will ich es. Komm, ich fahre dich nach Hause.“
    Althea folgte ihm wortlos. Dabei hatte sie das ungute Gefühl, dass sie das Problem noch nicht so perfekt gelöst hatten, wie ihr lieb gewesen wäre.

4. KAPITEL
    Bewaffnet mit seiner zweiten Tasse Kaffee stand Colt im Auge eines Hurrikans. Es war nicht zu übersehen, dass es ein Unternehmen größeren Ausmaßes war, drei Kinder aus dem Haus und in einen Schulbus zu bringen. In seinen Augen war es nur erstaunlich, wie es drei Erwachsene schafften, diese Orchestrierung Tag für Tag hinzubekommen und dabei trotzdem nicht den Verstand zu verlieren.
    „Das Müsli schmeckt total eklig“, mäkelte Bryant. Er tauchte seinen Löffel in den Teller, dann hob er die Hand und ließ mit finsterem Gesicht den zähen Brei wieder zurückplatschen. „Es schmeckt nach nassen Bäumen.“
    „Du wolltest unbedingt, dass ich es kaufe, weil eine Pfeife drin war“, erinnerte ihn Cilla, während sie Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwiches zusammenklappte. „Und jetzt isst du es auch.“
    „Tu dir eine Banane rein“, schlug Boyd vor, während er versuchte, Allisons weißblondes fliegendes Haar zu etwas, das als Zopf durchgehen konnte, zu flechten.
    „Autsch! Daddy, es ziept!“
    „Entschuldige. Wie heißt die Hauptstadt von Nebraska?“
    „Lincoln“, erwiderte seine Tochter mit einem Aufseufzen. „Ich hasse Erdkundetests. Wofür muss ich wissen, wie die blöden Bundesstaaten und ihre Hauptstädte heißen?“
    „Weil Wissen heilig ist.“ Die Zunge zwischen den Zähnen eingeklemmt, kämpfte Boyd mit den Haarsträhnen, die immer wieder zu entwischen drohten. „Und was man einmal gelernt hat, vergisst man nie wieder.“
    „Ich weiß aber trotzdem nicht mehr, wie die Hauptstadt von Virginia heißt.“
    „Sie heißt …“ Weil ihm das geheiligte Wissen entfallen war, fluchte Boyd leise in sich hinein. Was zum Teufel interessierte es ihn, wie die Hauptstadt von Virginia hieß? Er lebte in Colorado. Eins der großen Probleme mit Kindern war in seinen Augen, dass man die Eltern praktisch zwang, ein zweites Mal zur Schule zu gehen. „Es wird dir schon wieder einfallen.“
    „Mom, Bry gibt Bongo sein Müsli.“ Allison warf ihrem Bruder ein süffisantes, gehässiges Lächeln von der Art zu, wie es nur eine Schwester konnte.
    Cilla drehte sich genau in dem Moment um, in dem ihr Sohn seinen Teller mit Müsli dem Hund vor das gierige Maul schob. „Bryant Fletcher, pass auf, du wirst gleich was erleben.“
    „Aber schau doch, Mom, nicht mal Bongo will es fressen. Es schmeckt einfach scheiße.“
    „Du sollst nicht immer Scheiße sagen“, tadelte ihn Cilla erschöpft. Aber sie registrierte, dass der große, zottelige Hund, der regelmäßig Wasser aus der Kloschüssel schlabberte, dem Müsliteller nach dem ersten Versuch die kalte Schulter zeigte. „Iss die Banane und zieh deinen Mantel an.“
    „Mom!“ Kennan, der Jüngste, stürmte in die Küche. Er war barfuß und hielt einen schmuddeligen Turnschuh in der Hand. „Mein anderer Schuh ist weg. Ich hab schon überall gesucht. Den muss mir ein Einbrecher geklaut haben.“
    „Meld es der Polizei“, brummte Cilla, während sie das letzte Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich in eine Lunchbox packte.
    „Ich gehe rauf und suche ihn, Señora .“ Die Haushälterin Maria wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab.
    „Gott segne Sie, Maria.“
    „Den haben die Bösen mitgenommen“, sagte Keenan mit leiser ernster Stimme. „Sie sind mitten in der Nacht gekommen und haben ihn mir weggeschnappt. Aber Daddy fängt sie bestimmt und sperrt sie ein.“
    „Ja, ganz bestimmt macht er das.“ Genauso ernst nahm Maria ihn an der Hand und ging mit ihm zur Treppe. „Und jetzt suchen wir nach Spuren, sí ?“
    „Schirme.“ Cilla, die am Tresen stand, drehte sich um und fuhr sich mit der Hand durch ihr streichholzkurzes braunes Haar. „Haben wir Schirme?“
    „Früher hatten wir mal welche.“ Boyd, der seine Friseurpflichten beendet hatte, schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein. „Irgendwer hat sie gestohlen. Vielleicht dieselbe Gang, die Keenans Turnschuh und Bryants Hausaufgabenheft

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