Die tödliche Bedrohung
nur neugierig.“
„Neugierig, warum ich nicht versucht habe, bei einer Frau, die so aussieht wie sie, zu landen? Die so intelligent ist? Die so viel … wie sagt man es am besten?“ Belustigt über Colts offensichtliches Unbehagen, lachte er leise in sich hinein, während Maria ihnen ihr Frühstück servierte. „Danke, Maria. Nennen wir es Stil in Ermangelung eines besseren Wortes. Ganz einfach, Colt. Ich will nicht behaupten, dass ich nie daran gedacht hätte. Und Thea hat vielleicht auch ein- oder zweimal ihre Zeit auf den Gedanken verschwendet. Aber wir haben uns als Partner und Freunde so gut ergänzt, dass wir einen dieser anderen Wege nicht eingeschlagen haben.“ Er spießte Rührei auf seine Gabel auf, zog eine Braue hoch. „Hast du irgendwelche Absichten in dieser Richtung?“
Colt bewegte wieder seine Schultern, spielte mit einem Stück Speck herum. „Ich könnte nicht behaupten, dass wir als Partner besonders gut zusammenpassen – und als Freunde allem Anschein nach auch nicht. Aber ich glaube, dass wir schon auf eine dieser anderen Straßen abgebogen sind.“
Boyd täuschte keine Überraschung vor. Jeder, der behauptete, Öl und Wasser vermische sich nicht, hatte beides einfach nicht lange genug verrührt, fand er. „Es gibt Frauen, die gehen einem unter die Haut, und andere, die steigen einem zu Kopf. Und manche tun beides.“
„Das ist wohl wahr. Und wie ist sie so?“
„Sie ist eine gute Polizistin und ein Mensch, dem man rückhaltlos vertrauen kann. Wie wir alle hat sie ihr Päckchen zu tragen, und sie trägt ihres gut. Aber wenn du persönliche Dinge über sie wissen willst, wirst du sie schon selbst fragen müssen.“ Er hob seine Tasse. „Und ihr würde ich, was dich betrifft, dasselbe sagen.“
„Hat sie denn gefragt?“
„Nein.“ Boyd trank einen Schluck von seinem Kaffee, um sein Grinsen zu kaschieren. „Aber warum erzählst du mir jetzt nicht von euren Fortschritten bei der Suche nach Liz?“
„Wir haben einen Tipp für eine Wohnung auf der Second Avenue bekommen, aber da war niemand mehr.“ Es frustrierte ihn immer noch. Die ganze verdammte Sache frustrierte ihn. „Ich habe mir überlegt, dass ich mir als Erstes am besten die Hausverwaltung und die Nachbarn vornehme. Es gibt da eine Zeugin, die in der Lage sein könnte, einen oder mehrere von unseren Filmmagnaten zu identifizieren.“
„Das ist ein guter Anfang. Gibt es irgendetwas, was ich tun kann?“
„Wenn es so weit ist, gebe ich dir Bescheid. Sie ist schon seit ein paar Wochen in ihrer Gewalt, Fletch. Ich werde sie zurückholen.“ Er schaute auf, und die stumme Wut in seinen Augen ließ keinen Zweifel an seinen Gefühlen. „Ich mache mir nur Sorgen, in was für einem Zustand sie dann ist.“
„Mach immer einen Schritt nach dem anderen.“
„Das klingt ganz nach dem Lieutenant.“ Aber Colt machte lieber große Sprünge. „Ich kann mich ihr erst heute Nachmittag wieder anschließen. Sie ist bei Gericht oder so was.“
„Bei Gericht?“ Boyd runzelte die Stirn, dann hellte sich sein Gesicht auf. „Ach ja, der Fall Marsten. Bewaffneter Raubüberfall. Sie hat den Einsatz geleitet. Soll ich dir in die Second Avenue einen Uniformierten mitgeben?“
„Nein danke, ich komme alleine klar.“
Es war ein gutes Gefühl, wieder auf sich gestellt zu sein, fand Colt. Solange man allein arbeitete, brauchte man nicht zu befürchten, dass man seinem Partner auf die Zehen treten könnte, außerdem musste man nicht lang und breit über irgendwelche Vorgehensweisen diskutieren. Und was Althea anbelangte, bedeutete es, dass er sich nicht ständig davon abhalten musste, an sie als Frau zu denken.
Zuerst klingelte er den Hausverwalter namens Nieman heraus. Der kleine, bereits kahl werdende Mann war offenbar der Ansicht, dass für die Position, die er bekleidete, ein Dreiteiler, eine brutal festgezurrte Krawatte und Unmengen nach Fichtennadeln duftendes Aftershave erforderlich waren.
„Ich habe meine Aussage bereits gemacht“, informierte er Colt durch den fünf Zentimeter breiten Spalt, den die vorgelegte Sicherheitskette an seiner Tür erlaubte.
„Und jetzt werden Sie sie mir gegenüber noch einmal wiederholen müssen.“ Colt sah keine Veranlassung, Nieman, der offensichtlich glaubte, einen Polizisten vor sich zu haben, von seinem Irrtum abzubringen. „Wollen Sie, dass ich Ihnen meine Fragen vom Flur aus zurufe, Mr Nieman?“
„Nein.“ Nieman schob sichtlich gereizt die Kette zurück. „Ich habe weiß
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