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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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trinke einen auf Wild Bill.“
    „Ohne Durchsuchungsbefehl können wir nichts machen.“ Althea sagte es jetzt bereits zum dritten Mal, während sie in dem Haus, das Meena ihnen gezeigt hatte, im obersten Stockwerk aus dem Aufzug stiegen.
    „Man braucht keinen Durchsuchungsbefehl, um irgendwo an die Tür zu klopfen.“
    „Richtig.“
    Aufseufzend schob Althea eine Hand in ihre Jackentasche, um ihre Waffe zu überprüfen. „Und bestimmt laden sie uns auf einen Kaffee ein. Wenn Sie mir zwei Stunden geben …“
    Als er herumwirbelte, blieb ihr der Mund offen stehen. Nachdem er bis jetzt alles so gelassen hingenommen hatte, war die nackte Wut, die sich auf seinem Gesicht jetzt widerspiegelte, überraschend. „Ich werde nicht mal zwei Minuten warten, um nachzuschauen, ob Liz da drin ist, haben Sie das kapiert, Lieutenant? Und wenn sie tatsächlich da drin sein sollte, werde ich keinen verdammten Durchsuchungsbefehl brauchen.“
    „Schauen Sie, Colt, ich verstehe ja …“
    „Sie verstehen gar nichts.“
    Sie machte den Mund auf, dann machte sie ihn wieder zu, schockiert darüber, dass sie knapp davor war, ihm ins Gesicht zu schreien, dass sie nur allzu gut verstand. Oh ja, sie verstand nur allzu gut. „Na gut, versuchen wir unser Glück“, sagte sie schroff, ging zu der Wohnungstür des Penthouses und klopfte.
    Nachdem sich drin nichts tat, hämmerte Colt mit der Faust an die Tür. „Vielleicht sind sie ja schwerhörig.“ Er bewegte sich so schnell, dass Althea nicht mal Zeit hatte zu fluchen, und trat fast die Tür ein.
    „Gut, wirklich gut, Nightshade. Ein Fingerspitzengefühl wie ein Holzklotz.“
    „Ich muss wohl ausgerutscht sein.“ Er zog seine Pistole aus seinem Stiefel. „Na so was, die Tür ist ja offen.“
    „Gehen Sie nicht rein …“ Aber er war bereits drin. Althea verfluchte Boyd und seine sämtlichen Jugendfreunde, zog ihre Waffe und betrat, instinktiv als Colts Rückendeckung agierend, die Wohnung. Sie brauchte das Licht, das Colt anknipste, nicht, um zu sehen, dass der vordere Raum leer war. Er war bis auf den Teppich und die Vorhänge an den Fenstern ausgeräumt.
    „Ausgeflogen“, murmelte Colt in sich hinein, während er schnell von Zimmer zu Zimmer ging. „Die Drecksbande ist über alle Berge.“
    Froh, dass sie sie nicht brauchen würde, steckte Althea ihre Pistole wieder weg. „Ich schätze, jetzt wissen wir, wen unser freundlicher Barkeeper heute Nachmittag angerufen hat. Wir werden sehen, was wir aus dem Mietvertrag und von den Nachbarn erfahren können.“ Obwohl sie sich in dieser Hinsicht keine allzu großen Hoffnungen machte.
    Sie betrat das Bad. Es war genauso, wie Meena es beschrieben hatte, mit der Whirlpool-Badewanne, den Armaturen, die wie Schwäne geformt waren – allerdings aus Messing, nicht aus Gold – und den verspiegelten Wänden. „Sie haben gerade die Vollständigkeit der Spuren an einem möglichen Tatort aufs Spiel gesetzt, Nightshade. Ich hoffe, Sie sind zufrieden.“
    „Sie hätte hier sein können“, sagte er hinter ihr.
    Sie schaute sich um, sah ihre Spiegelbilder in den verspiegelten Fliesen. Sein Gesichtsausdruck überraschte und rührte sie irgendwie. „Wir werden sie ganz bestimmt finden, Colt“, sagte sie leise. „Wir werden sie wieder nach Hause bringen.“
    „Ja, klar.“ Er wollte etwas kaputtschmeißen. Er musste sich zusammenreißen, um nicht mit den Fäusten die Spiegelkacheln zu zertrümmern. „Jeder Tag, den sie in ihrer Gewalt verbringt, ist ein Tag, mit dem sie ihr ganzes Leben lang leben muss.“ Er bückte sich und schob seine Pistole wieder in seinen Stiefelschaft. „Gott, Thea, sie ist doch noch ein Kind.“
    „Kinder können mehr aushalten, als die meisten Leute denken. Sie verdrängen Dinge einfach, wenn sie es müssen. Und ihr wird es leichter fallen, weil sie eine Familie hat, die sie liebt.“
    „Leichter als was?“
    Leichter als niemanden zu haben, dachte sie. „Einfach leichter.“ Sie war machtlos dagegen. Sie musste einfach die Hand ausstrecken und an seine Wange legen. „Lassen Sie nicht zu, dass es Sie auffrisst, Colt. Sie werden es vermasseln, wenn Sie es zulassen.“
    „Ja.“ Er unterdrückte ihn, diesen gefährlichen Gefühlsausbruch, der zu gefährlichen Fehlern führen konnte. Aber als sie ihre Hand sinken ließ und an ihm vorbeischlüpfte, hielt er sie am Handgelenk fest. „Wissen Sie was?“ Vielleicht war es nur, weil er sich im Moment nach Körperkontakt sehnte, auf jeden Fall zog er sie ein paar

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