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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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du kurz davor, verrückt nach mir zu sein.“ Er zog sie an sich, und das Feuer, das in seinen Lenden aufloderte, strafte seinen beiläufigen Ton Lügen. „Und wenn ich mir die Mühe gemacht und auch noch eine Nachspeise gezaubert hätte, würdest du mich anbetteln.“
    „Dein Pech“, gab sie belustigt zurück. „Es ist nämlich allgemein bekannt, dass mich Cannoli in eine vor Leidenschaft glühende Frau verwandeln.“
    „Du kannst sicher sein, dass ich mich zu gegebener Zeit daran erinnern werde.“ Er küsste sie leicht, beobachtete, wie sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln ausbreitete. Und spürte, wie sein Herz ganz weit wurde. „Aber bestimmt gibt es hier irgendwo in der Nähe eine Bäckerei, wo ich ein paar italienische Törtchen bekommen kann.“
    „Nein, gibt es nicht. Du hast deine Chance verpasst.“ Sie legte ihm eine Hand auf die Brust, wobei sie sich gut zuzureden versuchte, dass es besser sei, der Sache einen Riegel vorzuschieben, solange sie ihre Beine noch unter sich spüren konnte. „Danke für die Pasta.“
    „Gern geschehen.“ Aber er fuhr fort, sie anzuschauen, wobei sein Blick schärfer wurde, als ob er versuchte, durch die elfenbeinfarbene Haut und die zarten Knochen bis auf den Grund ihrer Seele zu schauen. Irgendetwas passiert da, dachte er. In ihr ging irgendetwas vor, aber er wusste nicht genau, was. „Da ist irgendwas in deinen Augen.“
    Ihre Nervenstränge vibrierten. „Was denn?“
    „Ich weiß nicht“, sagte er nachdenklich. „Manchmal kann ich es fast sehen. Und wenn ich es sehe, frage ich mich jedes Mal, wo du in Gedanken bist. Wo wir hingehen.“
    In ihrer Lunge staute sich die Luft. Sie versuchte vorsichtig, tief durchzuatmen. „Du gehst nach Hause.“
    „Ja. In einer Minute. Dir zu sagen, dass du schön bist, wäre zu einfach“, murmelte er fast wie zu sich selbst. „Das hörst du zu oft, und es ist zu oberflächlich, um für dich irgendeine Bedeutung zu haben. Mir selbst sollte es eigentlich reichen, aber da ist noch etwas anderes. Ich werde darauf zurückkommen.“ Er zog sie noch ein bisschen näher an sich, wobei er ihr immer noch tief in die Augen schaute. „Was ist an dir, Althea? Was ist das, was ich nicht abschütteln kann?“
    „Es ist nichts. Du bist einfach nur zu sehr daran gewöhnt, nach Schatten Ausschau zu halten.“
    „Nein, ich sehe sie in deinen Augen.“ Langsam hob er eine Hand und legte sie an ihre Wange. „Und ich habe ein Problem.“
    „Was denn für eins?“
    „Fühl mal.“
    Er legte seinen Mund auf ihren, was bewirkte, dass sich augenblicklich jeder Muskel in ihrem Körper entspannte. Der Kuss war nicht fordernd, nicht drängend. Er war schlicht verheerend. Er wurde tiefer und tiefer, bombardierte sie mit Empfindungen, gegen die sie vollkommen wehrlos war. Seine Gefühle brachen aus ihm heraus und überschwemmten sie, drangen in jede ihrer Poren ein, sodass sie davon angefüllt und gleichzeitig von allen Seiten umschlossen war.
    Es gibt kein Entkommen, schoss es ihr durch den Kopf, und sie hörte ihr eigenes ersticktes Stöhnen der Verzweiflung mit gedämpfter Zustimmung. Er hatte einen Schutzwall durchbrochen, der für sie zur zweiten Natur geworden war, einen Schutzwall, den vollständig wiederaufzubauen ihr vielleicht nie mehr gelingen würde.
    Sie konnte sich wieder und wieder vornehmen, dass sie sich nicht verlieben würde und schon gar nicht in einen Mann, den sie kaum kannte. Aber ihr Herz triumphierte bereits über ihren Verstand.
    Er spürte, dass sie etwas von sich hergab – nicht die ganze Zeit, noch nicht –, aber es bewegte sich auf einer anderen Ebene als bisher. Da war mehr als Leidenschaft, obwohl – barmherziger Himmel – wirkliche Leidenschaft da war. Doch Colt machte auch noch eine andere Entdeckung. Es war für ihn wie eine Offenbarung zu erfahren, dass eine Frau – diese Frau – ihm den Verstand verwirren, das Herz aufreißen und ihn absolut hilflos machen konnte.
    „Ich verliere den Boden unter den Füßen.“ Er ließ seine Hände fest auf ihren Schultern liegen, während er sich zurückzog. „Und zwar schnell.“
    „Es ist zu viel.“ Es war eine armselige Erwiderung, aber die beste, die sie aufbringen konnte.
    „Das brauchst du mir nicht zu sagen.“ Die Anspannung war in ihre Schultern zurückgekehrt und in seine auch. Deshalb zwang er sich, einen Schritt zurückzutreten. „So habe ich mich noch nie in meinem ganzen Leben gefühlt. Und das sage ich nicht nur so daher“, fügte er hinzu,

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