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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verdunkelten sich seine Augen. „Und ich habe einfach zu viel gesehen, was nicht funktioniert hat. Deshalb …“ Er zuckte die Schultern, und die Anwandlung war verflogen. “… bin ich irgendwann ausgestiegen, ich habe mir ein paar Pferde und ein paar Kühe gekauft und spielte Rancher. Obwohl alte Angewohnheiten offenbar schwer abzulegen sind, weil ich heute wieder Leuten ab und zu einen Gefallen tue. Nur muss ich heute die Leute zuerst einmal mögen.“
    „Man könnte auf die Idee kommen, dass du dich nicht entscheiden konntest, was du werden willst.“
    „Schon möglich. Obwohl ich finde, dass ich mich durchaus entschieden habe. Und was ist mit dir? Was ist die Hintergrundstory von Althea Grayson?“
    „Keine jedenfalls, aus der sich ein Kassenschlager machen ließe.“ Entspannt stützte sie sich mit den Ellbogen auf dem Tisch auf und fuhr mit ihrem Zeigefinger um den Rand ihres Glases, bis das Kristall summte. „Ich bin sofort mit achtzehn auf die Polizeischule gegangen.“
    „Warum?“
    „Warum ich Polizistin geworden bin?“ Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. „Weil ich im Gegensatz zu dir unser System zu schätzen weiß. Es ist nicht perfekt, aber wenn man dranbleibt, kann man dazu beitragen, dass es funktioniert. Und unser Rechtssystem … es gibt da draußen Leute, die sich dafür einsetzen, dass es funktioniert. Zu viele Leben verschwinden in irgendwelchen dunklen Spalten. Es ist von Bedeutung, wenn man es schafft, eins davon herauszuziehen.“
    „Dagegen ist nichts einzuwenden.“ Ohne zu merken, was er tat, legte er seine Hand über ihre. „Mir war immer klar, dass es Boyds Bestimmung ist, für Recht und Ordnung zu sorgen. Bis vor Kurzem war er der einzige Cop, den ich genug respektierte, um ihm zu vertrauen.“
    „Wenn ich mich nicht irre, hast du mir eben ein Kompliment gemacht.“
    „Du irrst dich nicht. Ihr beide habt eine Menge gemeinsam. Die nüchterne, abgeklärte Sicht der Dinge, eine sture Art von Heldenmut, ein beständiges Mitgefühl.“ Er lächelte und spielte mit ihren Fingern.
    „Die Kleine, die wir vom Dach geholt haben … bei ihr war ich heute übrigens auch. Sie hält ziemlich große Stücke auf eine hübsche Lady mit roten Haaren, die ihr eine Puppe mitgebracht hat.“
    „Ich bin am nächsten Tag kurz vorbeigefahren. Das gehört zu meinem Job und …“
    „Blödsinn.“ Er griff nach ihrer Hand, küsste ihre Fingerspitzen. „Es hatte rein gar nichts mit deinem Job zu tun und alles mit dir. Dass du auch eine weiche Seite hast, macht dich noch lange nicht zu einer schlechteren Polizistin, Thea, sondern nur zu einer freundlicheren.“
    Obwohl sie sich ausrechnen konnte, wohin es führen würde, entzog sie ihm ihre Hand nicht. „Dass ich eine Schwäche für Kinder habe, heißt noch lange nicht, dass ich auch eine Schwäche für dich habe.“
    „Hast du aber“, murmelte er. „Ich lasse dich nicht kalt.“ Ohne sie aus den Augen zu lassen, fuhr er mit seinen Lippen an der Innenseite ihres Handgelenks auf und ab. Ihr Puls schlug gleichmäßig, aber schnell.
    „Schon möglich.“ Sie war zu klug, um das Offensichtliche weiterhin abzustreiten. „Was allerdings gar nichts heißt. Ich schlafe nämlich nicht mit jedem Mann, von dem ich mich angezogen fühle.“
    „Freut mich zu hören. Obwohl du mit mir eine ganze Menge mehr tun wirst, als nur zu schlafen.“ Er lachte leise auf und drückte ihr noch einen Kuss auf die Hand. „Gott, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich es liebe, wenn du so süffisant grinst, Thea. Es macht mich verrückt. Womit ich sagen will, dass Schlafen für uns mit Sicherheit nicht die erste Priorität haben wird, wenn wir zusammen ins Bett gehen. Deshalb solltest du vielleicht zusehen, dass du vorher ein bisschen Schlaf bekommst.“ Er stand auf und zog sie auf die Füße. „Gib mir noch einen Gutenachtkuss, dann werde ich dich nicht länger stören.“
    Als er sah, wie überrascht sie war, musste er wieder grinsen. Später, wenn er weg war, würde er sich für seine kluge Strategie selbst auf die Schulter klopfen.
    „Du dachtest, ich hätte dir nur Essen gekocht und Gesellschaft geleistet, um von da aus zum Sprung in dein Bett anzusetzen.“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus und schüttelte betrübt den Kopf. „Wirklich, Althea, ich bin tief verwundet. Nahezu am Boden zerstört.“
    Sie lachte und ließ die Hand freundschaftlich in seiner. „Weißt du, Nightshade, manchmal mag ich dich. Fast.“
    „Siehst du, und damit bist

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