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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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folgte ihnen nach drinnen.
    Die breite Diele war von vier Marmorsäulen und zwei chinesischen Urnenvasen flankiert, beide in etwa so groß wie Siobhan.

    »Für die braucht man aber riesige Blumen«, sagte Rebus zu dem Leibwächter, der sie zur Rückseite des Hauses führte.
    »Sie heißen Joe, stimmt’s?«, fragte Siobhan plötzlich. Der Leibwächter starrte sie an. »Ich kenne Sie aus einem Klub, in den ich manchmal mit Freundinnen gehe.«
    »Da hab ich aufgehört«, entgegnete Joe, doch Siobhan hatte sich bereits Rebus zugewandt.
    »Unser Joe hier war Türsteher - und immer charmant zu den Damen.«
    »Stimmt das, Joe?«, wollte Rebus wissen. »Wie heißen Sie mit Nachnamen?«
    »Buckley.« »Und wie gefällt es Joe Buckley, für den berüchtigtsten Gangster der Ostküste zu arbeiten?«
    Buckley sah ihn an. »Prima.«
    »Jede Menge Gelegenheit, anderen Leuten Angst einzujagen, was? Steht das in der Arbeitsplatzbeschreibung, oder ist das ein zusätzlicher Bonus?« Rebus lächelte. »Wissen Sie, was mit Ihrem bedauernswerten Vorgänger passiert ist, Joe? Er wurde wegen Mordes verhaftet. Merken Sie sich das gut. Vielleicht wäre Rausschmeißer doch die bessere Berufswahl gewesen.«
    Sie gingen durch eine Tür und ein paar Stufen hinunter und gelangten dann durch eine weitere Tür in einen großen Wintergarten, der hauptsächlich von einem acht Meter langen Swimmingpool eingenommen wurde. Cafferty stand hinter der Bar neben dem Pool und tat Eiswürfel in drei Gläser.
    »Ein Abendritual«, erklärte er. »Trinken Sie immer noch Whisky, Strawman?«
    Strawman - Heuchler - war sein Spitzname für Rebus. Seit vor Jahren ein Staatsanwalt bei einer Verhandlung Rebus mit einem anderen Zeugen verwechselt hatte, einem Mr Stroman.
    »Kommt drauf an, was Sie anzubieten haben.«

    »Glenmorangie oder Bowmore.«
    »Bowmore - aber ohne Eis.«
    »Ohne Eis«, wiederholte Cafferty und kippte die Würfel aus Rebus’ Glas. »Und Sie, Siobhan?«
    »DS Clarke«, verbesserte sie ihn und registrierte, dass
    Buckley gegangen war.
    »Immer noch im Dienst, was? Ich habe Bitter Lemon - würde zu Ihrer sauertöpfischen Miene passen.«
    Sie hörten Claret an der Tür kratzen. »Körbchen, Claret! Körbchen!«, knurrte Cafferty. »Das hier ist der einzige Raum des Hauses, der für sie tabu ist«, erklärte er seinen Gästen und holte eine Flasche Bitter Lemon aus dem Kühlschrank.
    »Wodka-Tonic«, sagte Siobhan.
    »So gefallen Sie mir schon besser.« Grinsend schenkte Cafferty ihren Drink ein. Sein dünnes, trocken gerubbeltes Haar stand wirr vom Kopf ab. Der Bademantel, den er trug, war ziemlich groß, spannte aber dennoch am Bauch, sodass etliche Büschel grauer Brustbehaarung unbedeckt blieben.
    »Ich nehme doch an, Sie haben eine Baugenehmigung hierfür?«, fragte Rebus, nachdem er sich umgesehen hatte.
    »Hat man Sie etwa strafversetzt, und Sie sind jetzt bei der Baupolizei?« Cafferty lachte, reichte ihnen die Gläser und wies mit dem Kopf auf einen Tisch. Sie setzten sich.
    »Zum Wohl!«, sagte er und hob sein Glas.
    »Auf Ihre Gesundheit«, erwiderte Rebus mit starrer Miene.
    Cafferty nahm einen Schluck und atmete genüsslich aus. »Und was führt Sie um diese Tageszeit zu mir?«
    »Kennen Sie einen Mr Montrose?«, fragte Rebus und schwenkte den Whisky in seinem Glas.
    »Wie in Château Montrose?«, fragte Cafferty.
    »Keine Ahnung.«
    »Ein sehr guter roter Bordeaux«, erklärte Cafferty. »Aber Sie sind kein Weintrinker, oder?«
    »Sie kennen also keinen Mr Montrose?«, hakte Rebus nach.

    »Nein.«
    »Und Sie haben den Namen auch nie selbst benutzt?« Als Cafferty den Kopf schüttelte, zückte Rebus sein Notizbuch. »Dann haben Sie bestimmt nichts dagegen, ihn aufzuschreiben?«
    »Woher weiß ich, dass das keine Falle ist, Strawman?«
    »Ich will bloß Ihre Schrift mit einer anderen vergleichen. Braucht auch gar nicht leserlich zu sein.« Rebus schob Notizbuch und Stift über den Tisch. Cafferty sah erst ihn und dann Siobhan an.
    »Wenn Sie mir vielleicht erklären würden -«
    »Auf der Vernissage war ein Mr Montrose«, sagte Siobhan. »Er hat sich ins Gästebuch eingetragen.«
    »Ah...« Cafferty nickte. »Da ich das garantiert nicht war -« Er drehte den Block herum, schlug eine leere Seite auf und schrieb das Wort Montrose. Es hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der Unterschrift im Gästebuch.
    »Soll ich noch mal?« Cafferty wartete die Antwort nicht ab, sondern schrieb vier weitere, jeweils leicht veränderte Varianten des Namens.

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