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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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entrüstete sich lautstark über die Preise.
    »Komm schon, Denise«, drängte die erste Frau.

    »He, Denise und ich unterhalten uns«, fauchte Ward.
    »Lass sie in Ruhe, Allan«, sagte Rebus. »Jean, ich -«
    Jean zupfte Denise weiter am Ärmel. Sie funkelte Rebus wütend an, dann wanderte ihr Blick zu Tam Barclay, der links von Rebus aus der Dunkelheit auftauchte und im Gehen seinen Hosenschlitz schloss.
    Rebus wollte etwas sagen, aber ihr Blick hielt ihn davon ab. Ward versuchte, Denise ihre Telefonnummer zu entlocken.
    »Verdammt!«, stieß Barclay hervor. »Kaum muss man mal kurz austreten, verpasst man was! Sie wollen doch nicht etwa schon gehen, meine Damen?«
    Aber die Damen entfernten sich bereits. Rebus stand da und schaute ihnen nach.
    »Du altes Schlitzohr, Allan«, sagte Barclay. »Hast du ihre Telefonnummer?«
    Ward zwinkerte und grinste.
    »Die war doch alt genug, um deine Mutter zu sein«, bemerkte Stu Sutherland.
    »Meine Tante vielleicht«, gab Ward zu. »Manchmal klappt’s, manchmal nicht.«
    Rebus wurde plötzlich bewusst, dass Gray neben ihm stand. »Eine Bekannte von dir?«
    Rebus nickte.
    »Schien nicht besonders erfreut über deinen Anblick zu sein. Jean war der Name, stimmt’s?«
    Rebus nickte wieder.
    Gray legte ihm einen Arm um die Schultern. »Unser John steckt ganz schön in der Patsche«, verkündete er. »Sieht aus, als wäre er ausgerechnet der Person über den Weg gelaufen, der er auf keinen Fall begegnen wollte.«
    »Das ist ja das Blöde an dieser Stadt«, meinte Allan Ward. »Sie ist so verdammt klein. Ein Kuhdorf als Hauptstadt!«
    »Kopf hoch, John«, tröstete ihn Jazz McCullough.
    »Kommt, lasst uns noch einen trinken«, schlug Sutherland vor und deutete auf die Tür des nächsten Pubs.

    »Gute Idee, Stu.« Gray drückte Rebus. »Das wird dich bestimmt ein bisschen aufmuntern, John. Noch ein Glas auf die Schnelle.«
    Rebus nickte. »Noch eins auf die Schnelle«, echote er.
    »So ist’s recht«, sagte Francis Gray und ging auf die Tür zu, den Arm immer noch um Rebus gelegt. Rebus fühlte eine Anspannung in den Schultern, die jedoch nichts mit dem Körperkontakt zu tun hatte. Er stellte sich vor, wie er nach sieben oder acht Bier plötzlich die Fassung verlor und Francis Gray das Geheimnis ins Ohr brüllte, das er all die Jahre gehütet hatte: Rico Lomax’ Tod... ist allein meine Schuld… Und er Gray im Gegenzug nach Bernie Johns fragte, Gray aber nichts zugab.
    Strathern hat dir von Anfang an was vorgegaukelt, John. Du selbst bist die unerledigte Angelegenheit, begreifst du das denn nicht?
    Als er den Pub betrat, waren Jazz und Ward direkt hinter ihm, so als wollten sie ihn daran hindern, sich zu verdrücken.
     
    Der Taxifahrer weigerte sich zuerst, sie zu sechst mitzunehmen, aber die Erwähnung eines üppigen Trinkgeldes und die Tatsache, dass sie Polizisten waren, stimmte ihn um. Es war furchtbar eng im Wagen, aber nur eine kurze Fahrt. Sie stiegen in der Arden Street aus und gingen hinauf in Rebus’ Wohnung. Er wusste, dass er noch Bier im Kühlschrank und eine Flasche Whisky im Schrank hatte, außerdem Tee und Kaffee.
    »Schickes Treppenhaus«, bemerkte Jazz McCullough. Er meinte damit die gemusterten Wandkacheln und den Mosaikboden. Beidem hatte Rebus seit Jahren keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. Im zweiten Stock angekommen, schloss Rebus die Tür auf. Es lagen ein paar Briefe dahinter.
    »Das Wohnzimmer ist da entlang«, verkündete er. »Ich hol die Getränke.« Er ging in die Küche, setzte Wasser auf und öffnete den Kühlschrank, hörte die Stimmen der anderen,
die in seinen Ohren sonderbar klangen. Kaum jemand kam zu Besuch in diese Wohnung. Manchmal Jean und ein paar andere. Aber nie so viele Leute auf einmal, jedenfalls nicht, seit Rhona ausgezogen war. Er goss sich ein Glas Leitungswasser ein und leerte es in einem Zug. Atmete durch und trank dann ein zweites. Was war nur in ihn gefahren, sie mit hierher zu bringen? Den Vorschlag hatte Gray gemacht: Ein kleiner Absacker bei John . Er versuchte, den Alkohol aus seinem Kopf zu vertreiben.Vielleicht... vielleicht würden sie sich, da er ihnen nun die Tür zu seinem Zuhause geöffnet hatte, auch ihm gegenüber öffnen. Es war Grays Idee gewesen. Hoffte Gray, durch diesen Besuch etwas über ihn zu erfahren?
    »Sieh dich da drin vor«, sagte er zu sich selbst.
    Plötzlich ertönte Musik, und als die Lautstärke hochgedreht wurde, erkannte er, was es war.Tja, die Studenten von nebenan würden sich wundern. Es

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