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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Siobhan streckte ihm abrupt die Hand entgegen. »Vielen Dank, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben.« Cafferty starrte die Hand an, dann ergriff er sie, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Sind Sie tatsächlich so knallhart, wie Sie tun, Siobhan?«
    »Für Sie bitte Detective Sergeant Clarke, Mr Cafferty.«
    Hynds fühlte sich genötigt, Cafferty ebenfalls die Hand zu geben. Ein Spielchen, um den Anschein zu erwecken, höflich und unvoreingenommen zu sein und auf derselben Seite zu stehen.
    Draußen auf dem Bürgersteig schnalzte Hynds mit der Zunge. »Das war nun also der berüchtigte Big Ger Cafferty.«
    »Lassen Sie sich von ihm nicht täuschen«, sagte Siobhan leise. Sie wusste, Hynds hatte der Stimme gelauscht, sich das Hemd und die Krawatte angesehen. Sie hingegen hatte sich auf Caffertys Augen konzentriert, für sie Augen einer bösartig-brutalen Spezies. Außerdem war er sich völlig sicher, dass niemand ihn auf Dauer hinter Gitter bringen konnte.
    Siobhan starrte durch das Fenster hinein und wurde von drinnen von Donna beobachtet, bis ein bellendes Geräusch aus Caffertys Büro ertönte, woraufhin die Sekretärin aufsprang, nach hinten lief und die Tür schloss. Das Bellen war eindeutig menschlichen Ursprungs gewesen.
    »Ihm ist nur der eine kleine Fehler unterlaufen«, bemerkte Siobhan.
    »Die Sache mit dem Taxi.«
    Siobhan nickte. »Wissen Sie, ich frage mich, wer das Taxi bestellt hat.«
    »Sie glauben, es war Cafferty.«

    Sie nickte. »Und was meinen Sie wohl, bei welcher Taxifirma er angerufen hat?«
    »Bei seiner eigenen?«, tippte Hynds.
    Sie nickte erneut, dann fiel ihr ein Jaguar älterer Bauart auf, der auf der anderen Straßenseite parkte. Den Fahrer kannte sie nicht, bei der Person im Fond hingegen handelte es sich um den rattigen Typ, dem Cafferty bei ihrer Ankunft gerade eine Abreibung verpasst hatte. Sie glaubte, sein Name war Wiesel... oder so ähnlich.
    »Warten Sie einen Moment«, sagte sie zu Hynds und machte Anstalten, die Straße zu überqueren. Aber noch bevor sie den Mittelstreifen erreicht hatte, war der Jaguar weggefahren. Das Wiesel beobachtete sie durch die Heckscheibe. Als sie, durch die Hupe eines näher kommenden Mopeds aufgeschreckt, zu Hynds zurückging, fragte dieser: »War das jemand, den Sie kennen?«
    »Er ist Caffertys rechte Hand.«
    »Was wollten Sie?«
    Sie dachte darüber nach und unterdrückte ein Lächeln. Ihr fiel nichts ein, was sie zum Wiesel hätte sagen können - es hatte keinen Grund gegeben, die Straße zu überqueren.
    Außer dass Rebus es garantiert getan hätte.
     
    Zurück auf dem Revier, stellte sie fest, dass dort großes Interesse an dem verschwundenen Bild herrschte. Marbers Sekretärin hatte ein Farbfoto davon aufgetrieben, das gerade kopiert wurde, während DCI Bill Pryde in Erfahrung brachte, wie viel es wert war. Die Berichte von der Trauerfeier am Vormittag wurden zusammengetragen. Niemand behauptete, einen großen Schritt vorangekommen zu sein. Der Vettriano war die einzige konkrete Neuigkeit, die sie hatten. Hynds machte sich auf den Weg zu seinem Termin mit Cynthia Bessant in Marbers Haus.
    »Wollen wir uns später noch auf ein Glas treffen?«, fragte er Siobhan.

    »Sind Sie sicher, dass Madame Cyn Sie aus ihren Fängen lassen wird?« Er lächelte, doch sie schüttelte den Kopf. »Ich mach mir einen ruhigen Abend«, sagte sie. Fast dieselbe Antwort bekam Derek Linford eine Stunde später, als er wissen wollte, ob sie mit zum Essen käme - »nichts Großartiges - irgendwo hier in der Nähe. Es sind noch ein paar andere dabei.« Als sie ihm einen Korb gab, verfinsterte sich seine Miene. »Ich versuch bloß, nett zu sein, Siobhan.«
    »So einfach geht das nicht, Derek.«
    Gill Templer verlangte einen Bericht über das verschwundene Gemälde. Siobhan fasste sich kurz.Templer machte ein nachdenkliches Gesicht. Als ihr Telefon klingelte, nahm sie ab, drückte auf die Gabel und legte den Hörer auf den Tisch.
    »Und was nun?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung«, gab Siobhan zu. »Immerhin haben wir jetzt etwas, wonach wir suchen können. Außerdem sollten wir die Frage klären, warum ausgerechnet dieses Bild?«
    »Spontaner Einfall?«, riet Templer. »Jemand hat sich das Erstbeste gegriffen, das ihm zwischen die Finger kam?«
    »Und anschließend die Alarmanlage wieder eingeschaltet und die Tür von außen abgeschlossen?«
    Templer musste zugeben, dass Siobhan Recht hatte. »Wollen Sie die Sache weiterverfolgen?«
    »Wenn’s da

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