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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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es beinahe fallen gelassen. Bestimmt einer von den dämlichen Idioten, über Handy aus Jazz’ Auto.Vielleicht hatte er etwas vergessen. Sein Blick schweifte über das Sofa, als er den Hörer ans Ohr hob.
    »Ja?«
    »Wer spricht da?«
    »Ich«, sagte Rebus.
    »Was?«
    »Vergessen Sie’s. Blöder Witz. Was gibt’s, Siobhan?«
    »Ich dachte nur, es hätte vielleicht jemand eingebrochen.«
    »Wo eingebrochen?«

    »Ich hab Licht bei Ihnen gesehen.«
    Rebus ging ans Fenster. Ihr Wagen stand mit laufendem Motor in zweiter Reihe.
    »Ist das eine neue Form von Nachbarschaftswachdienst?«
    »Ich bin zufällig vorbeigefahren.«
    »Wollen Sie raufkommen?« Rebus sah sich die Unordnung an. Jazz hatte angeboten, beim Aufräumen zu helfen.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Na, dann mal los.«
    Als er ihr die Tür öffnete, schnüffelte sie. »Mmhh, Testosteron«, sagte sie. »Haben Sie das ganz allein geschafft?«
    »Nein. Zusammen mit den Kollegen vom Lehrgang.«
    Beim Betreten des Wohnzimmers wedelte sie mit der Hand vor dem Gesicht herum. »Wie wär’s, wenn Sie ein bisschen lüften würden?«
    »Nächtliche Hausfrauentipps«, grummelte Rebus, aber er öffnete das Fenster dennoch eine Handbreit. »Wieso sind Sie eigentlich um diese Zeit noch unterwegs?«
    »Bin bloß ein bisschen herumgegondelt.«
    »Und rein zufällig in der Arden Street gelandet?«
    »Ich fuhr am Meadows-Park entlang, und da dachte ich, ich schau mal vorbei.«
    »Die Kollegen wollten von mir eine Stadtführung haben.«
    »Und waren sie beeindruckt?«
    »Nein, eher ein bisschen enttäuscht.«
    »Ja, so ist das mit Edinburgh.« Sie setzte sich aufs Sofa. »Ooh, noch warm.« Sie rutschte mit dem Po hin und her. »Ich komm mir vor wie Goldlöckchen.«
    »Tut mir Leid, aber Haferbrei hab ich nicht.«
    »Ein Kaffee tut’s auch.«
    »Schwarz?«
    »Irgendwie hab ich das Gefühl, ich sollte besser ja sagen.«
    Als er mit den Bechern zurückkam, hatte sie Van Morrison durch Mogwai ersetzt.
    »Die CD haben Sie mir geschenkt«, sagte er.

    »Ja. Ich hab mich gefragt, was Sie davon halten.«
    »Die Texte gefallen mir. Was macht der Fall Marber?«
    »Ich hatte heute Nachmittag ein sehr interessantes Gespräch mit Ihrem Freund Cafferty.«
    »Andauernd nennt ihn jemand meinen ›Freund‹.«
    »Ist er das denn nicht?«
    »Es gibt da ein Wort, das fast dieselben Buchstaben hat. Das trifft es eher.«
    »Er war gerade dabei, seinen Statthalter anzuscheißen, als wir ankamen.«
    Rebus, der es sich gerade in seinem Sessel bequem gemacht hatte, beugte sich vor. »Das Wiesel?« Sie nickte. »Weswegen?«
    »Keine Ahnung. Ich hatte den Eindruck, dass Cafferty mit seinen Angestellten generell ziemlich rüde umspringt. Seine Sekretärin war so schreckhaft, dass sie wahrscheinlich den Spitznamen Skippy hat.« Siobhan schauderte. »Grauenvoller Kaffee.«
    »Haben Sie von Cafferty was Neues erfahren?«
    »Er mag den Maler Hastie.« Als Rebus sie verständnislos ansah, fuhr sie fort. »Den Geschäftsbüchern der Galerie zufolge hat er schon seit einer Weile nichts mehr bei Edward Marber gekauft. Er ist an dem Abend der Vernissage spät gekommen und bis zum Ende geblieben.Vielleicht hat er Marber sogar den Gefallen getan, ihm ein Taxi zu bestellen.«
    »Eins von seinen eigenen?«
    »Das kläre ich morgen.«
    »Könnte von Bedeutung sein.«
    Sie nickte nachdenklich. »Was ist mit Ihnen? Wie läuft’s in Tulliallan?«
    »Wunderbar. Eins A Unterbringung und völlig stressfrei.«
    »Was tun Sie denn so den ganzen Tag?«
    »Wir bearbeiten einen alten Fall. Einen ungeklärten. Sollen die Tugenden des guten alten Teamworks lernen.«
    »Und klappt’s?«

    Er zuckte mit den Achseln. »Wir werden wahrscheinlich morgen und übermorgen in Edinburgh sein, um ein paar Spuren nachzugehen.«
    »Kann ich irgendwie behilflich sein?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Mir scheint, Sie haben ohnehin schon alle Hände voll zu tun.«
    »Wollen Sie irgendwo ein Basislager aufschlagen?«
    »Ich hatte mich gefragt, ob vielleicht in St. Leonard’s ein Büro leer steht.«
    Siobhan schaute ihn mit großen Augen an. »Glauben Sie, Gill wird das erlauben?«
    »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht«, log er. »Aber ich sehe da keine Probleme. Sie etwa?«
    »Sagen Ihnen die Worte ›Tee‹, ›Becher‹ und ›werfen‹ zufällig etwas?«
    »Teebecherwerfen? Ist das eine neue Fun-Sportart?« Sie lächelte. »Sind Sie wirklich nur so herumgegondelt?«
    Sie nickte. »Das tu ich öfter, wenn ich nicht

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