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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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schlafen kann. Warum schütteln Sie den Kopf?«
    »Komisch, ich mach genau das Gleiche. Oder hab es jedenfalls früher getan, als ich noch jünger war. Inzwischen bin ich meistens zu faul.«
    »Vielleicht gibt es da draußen Dutzende, die wie wir sind, und wir kennen sie bloß nicht.«
    »Vielleicht«, räumte er ein.
    »Möglicherweise sind wir aber auch die Einzigen.« Sie legte den Kopf auf die Sofalehne. »Erzählen Sie mir von den anderen in dem Lehrgang.«
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen.«
    »Wie sind sie so?«
    »Was glauben Sie denn, wie sie sind?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Böse und gefährlich. Ein schädlicher Einfluss«, tippte sie.
    »Auf jeden Fall schädlich für eine bestimmte Art von Beziehung«, gab er zu.

    Sie begriff sofort, was er meinte. »Oh-oh.Was ist passiert?«
    Also erzählte er es ihr.

11
    Als Siobhan am Dienstagmorgen in der Arbeit erschien, eine Plastiktüte voller Papierkram und einen Pappbecher mit Kaffee in Händen, saß jemand an ihrem Computer und starrte auf den Bildschirm. Dieser Jemand war Derek Linford. Eine neue Botschaft wanderte über den Bildschirm: SIEH AN, SIOBHANS SÜSSER IST WIEDER DA.
    Siobhan stellte die Tüte ab. »Nein«, sagte sie.
    »Glauben Sie, damit bin ich gemeint?«
    Sie entfernte den Deckel vom Becher und nahm einen Schluck.
    »Wissen Sie, wer das war?«, fragte Linford. Sie schüttelte den Kopf. »Sie waren nicht überrascht, also ist es vermutlich nicht das erste Mal, dass so etwas passiert.«
    »Richtig.Würden Sie jetzt bitte meinen Stuhl frei machen.«
    Linford stand auf. »Entschuldigung.«
    »Schon gut.« Sie setzte sich und schlug auf die Maus, damit der Bildschirmschoner verschwand.
    »Haben Sie den Apparat gestern ausgeschaltet, bevor Sie gegangen sind?« Linford stand dichter neben ihr, als ihr lieb war.
    »Spart Strom«, erklärte sie.
    »Also hat jemand ihn wieder eingeschaltet und sich eingeloggt.«
    »Scheint so.«
    »Jemand, der Ihr Passwort kennt.«
    »Hier kennen alle jedes Passwort«, erwiderte sie. »Wir haben nicht genug Computer; manchmal muss man den von jemand anderem mitbenutzen.«
    »Und mit ›alle‹ meinen Sie...«

    Sie sah ihn an. »Lassen Sie’s gut sein, Derek.« Das Büro füllte sich langsam. DCI Bill Pryde sorgte dafür, dass die »Bibel« - das MEB - auf dem neusten Stand war. Phyllida Hawes war dabei, eine Liste mit anzurufenden Personen abzuarbeiten. Am Nachmittag zuvor hatte sie Siobhan augenrollend zu verstehen gegeben, dass sie es nicht gerade für den aufregendsten Teil der Ermittlungsarbeiten hielt, ungebeten bei fremden Leuten anzurufen. Grant Hood war von DCS Templer in ihr Büro gerufen worden, wahrscheinlich um über die Pressearbeit zu sprechen - Hoods Spezialität.
    Linford trat einen halben Schritt zurück. »Was steht bei Ihnen heute auf der Tagesordnung?«
    Sie auf Distanz zu halten , hätte sie am liebsten gesagt. »Das Taxi«, murmelte sie stattdessen. »Und bei Ihnen?«
    Linford stützte sich mit den Händen auf der Tischkante ab. »Die Finanzen des Verstorbenen. Ein verdammtes Labyrinth.« Er betrachtete ihr Gesicht. »Sie sehen müde aus.«
    »Vielen Dank.«
    »Um die Häuser gezogen gestern Abend?«
    »Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.«
    »Ah ja? Ich geh nur noch selten aus.« Er wartete auf eine Reaktion von ihr, aber sie war damit beschäftigt, in ihren Kaffee zu pusten, obwohl der inzwischen nur noch lauwarm war.
    »Tja«, fuhr Linford fort, »Mr Marbers finanzielle Umtriebe werden mich eine Weile in Anspruch nehmen. Ein halbes Dutzend Konten … Wertpapier-Portfolios … Risikokapitalanlagen...«
    »Wie steht’s eigentlich mit Immobilien?«
    »Nur das Haus in Edinburgh und die Villa in der Toskana.«
    »Manchen würde das vollauf genügen.«
    »Mhm, eine Woche Toskana könnte ich momentan sehr gut gebrauchen.«
    »Ich wär schon über eine Woche auf meinem Sofa glücklich.«

    »Sie geben sich mit zu wenig zufrieden, Siobhan.«
    »Danke für den guten Ratschlag.«
    Er schien den Tonfall nicht bemerkt zu haben. »Ein merkwürdiges Detail habe ich bei den Kontoauszügen schon entdeckt.«
    Ihr war klar, dass er ihre Neugier wecken wollte, und tat ihm den Gefallen. »Ja?«, sagte sie.
    Phyllida Hawes legte den Hörer auf, hakte einen weiteren Namen ab und notierte sich etwas.
    »Von einem seiner Konten«, erklärte Linford, »ist vierteljährlich eine Zahlung an ein Maklerbüro erfolgt.«
    »Ein Maklerbüro?« Sie sah, wie Linford nickte. »Wie heißt es?«
    Linford

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