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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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runzelte die Stirn. »Spielt das eine Rolle?«
    »Vielleicht. Ich war gestern im Maklerbüro MGC Lettings und habe mit dem Besitzer gesprochen: Big Ger Cafferty.«
    »Cafferty? War der nicht Kunde bei Marber?«
    Siobhan nickte. »Daher mein Interesse.«
    »Verstehe. Außerdem: Wieso mietet jemand, der so reich ist wie Marber, überhaupt eine Wohnung?«
    »Und die Antwort lautet?«
    »So weit bin ich noch nicht. Lassen Sie mir ein bisschen Zeit.« Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück - Rebus’ ehemaligen Schreibtisch - und begann, in einem Papierstapel zu blättern. Siobhan hatte selbst eine Frage zu klären, und DCI Pryde war der Mann, der garantiert die Antwort wusste.
    »Was kann ich für Sie tun, Siobhan?«, fragte er, als sie vor ihm stand.
    »Das Taxi, in dem das Opfer nach Hause gefahren ist, Sir«, sagte sie. »Welcher Firma gehört das?«
    Pryde brauchte gar nicht nachzuschauen; das gefiel ihr so an ihm. Sie fragte sich, ob er jeden Abend seine Hausaufgaben erledigte, Tatsachen und Zahlen auswendig lernte. Der Mann war ein wandelndes MEB.

    »Der Fahrer heißt Sammy Wallace. Ein paar Vorstrafen: Einbruch, Hehlerei. Ist aber schon Jahre her. Wir haben ihn überprüft. Scheint ehrlich geworden zu sein.«
    »Und für welche Firma arbeitet er?«
    »MG Private Hire.«
    »Ist der Inhaber Big Ger Cafferty?«
    Pryde starrte sie an, ohne zu blinzeln. Er hielt ein Klemmbrett an die Brust gedrückt und trommelte mit den Fingern darauf. »Ich glaube nicht«, sagte er.
    »Ist es Ihnen recht, wenn ich das überprüfe?«
    »Nur zu. Schließlich haben Sie gestern mit Cafferty gesprochen.«
    Sie nickte. »Und Linford ist auf ein Maklerbüro gestoßen, das regelmäßige Zahlungen von Mr Marber erhalten hat.«
    Pryde formte ein O mit den Lippen. »Dann machen Sie sich mal an die Arbeit«, sagte er.
    »Ja, Sir.«
    Sie schlenderte durch das Büro, registrierte, dass Linford eifrig Unterlagen durchblätterte. Grant Hood kam mit einer fotokopierten Seite aus Marbers Gästebuch in der Hand auf sie zu.
    »Können Sie das entziffern?«, fragte er.
    Sie betrachtete die Unterschrift. »Marlowe vielleicht.«
    »Nur steht leider niemand namens Marlowe auf der Gästeliste.« Er atmete geräuschvoll aus.
    »Will Templer, dass Sie herausfinden, wer alles an dem Abend bei der Vernissage war?«, riet Siobhan.
    Hood nickte. »Ich bin schon ziemlich weit gekommen, aber es gibt ein paar Namen, denen wir keine Gesichter zuordnen können und umgekehrt. Kommen Sie, ich zeig Ihnen was.«
    Er ging mit ihr zu seinem Computer und öffnete eine Datei. Auf dem Bildschirm erschien ein Grundriss der Galerie. Kleine Kreuze symbolisierten die Gäste. Ein erneuter
Mausklick, und aus den Kreuzen wurden Figuren, die ruckartige Bewegungen vollführten.
    »Eine brandneue Software«, sagte er.
    »Sehr eindrucksvoll, Grant. Ich nehme an, Sie haben das ganze Wochenende dafür gebraucht?«
    Er nickte, stolz auf sein Werk.
    »Und welchen Nutzen hat das im Einzelnen für unsere Tätigkeit?«
    Er schaute zu ihr hoch, und ihm wurde klar, dass sie ihn verspottete. »Blöde Kuh«, sagte er. Sie lächelte.
    »Soll eines dieser Strichmännchen Cafferty darstellen?«
    Ein weiterer Klick, und eine Liste mit Personenbeschreibungen von Zeugen erschien. »Der da ist Cafferty«, sagte Hood. Siobhan las den Text in der Spalte: kräftig gebaut, silbergraues Haar, schwarze Lederjacke, die eher zu einem halb so alten Mann gepasst hätte.
    »Das ist er«, meinte sie zustimmend, klopfte Hood auf die Schulter und begab sich auf die Suche nach einem Telefonbuch. Davie Hynds war gerade hereingekommen, woraufhin Pryde missbilligend einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte. Hynds lief verlegen durch den Raum und blieb bei Siobhan stehen, die gerade an George Silvers Tisch stand, ein ramponiertes Exemplar der Gelben Seiten in der Hand.
    »Hab im Stau gesteckt«, erklärte er. »An der George-IV-Bridge ist eine Baustelle.«
    »Das muss ich mir für morgen merken.«
    Er sah, dass das Telefonbuch bei den Taxibetrieben aufgeschlagen war. »Suchen Sie einen Nebenjob?«
    »MG Private Hire«, sagte sie. »Das Taxi, mit dem Marber nach Hause gefahren ist.«
    Hynds nickte und schaute über ihre Schulter, während ihr Finger von oben nach unten über die Seite strich.
    »MG Cabs« sagte sie und tippte auf den Namen. »Eine Adresse in Lochend.«
    »Ist Cafferty der Besitzer?«

    »Das weiß ich nicht«, erwiderte sie. »Er besitzt eine Taxifirma in Gorgie. Heißt Exclusive Cars oder so ähnlich.«

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