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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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beeindruckend«, meinte Barclay mit Blick auf das Gebäude.
    »Klein, aber mein«, sagte Rebus.
    »John Rebus!«, rief Gray, der gerade aus dem Lexus stieg. »Du mieser, dreckiger Schweinehund!« Er grinste immer noch. Rebus zuckte mit den Achseln.

    »Man kann sich doch von irgendwelchen Typen aus Glasgow nicht alles gefallen lassen.«
    »Das war ganz schön knapp«, sagte Jazz.
    Rebus zuckte erneut mit den Achseln. »Ich brauch ab und zu einen kleinen Adrenalinstoß.«
    Gray klopfte Rebus auf den Rücken: »Von wegen Mild Bunch!«
    Rebus deutete eine Verbeugung an. Akzeptiert mich endlich , dachte er.
    Ihre Hochstimmung verflüchtigte sich jedoch, als sie ihr »Büro« sahen. Es war einer der Vernehmungsräume, ausgestattet mit zwei Tischen und sechs Stühlen. Mehr hätte auch nicht hineingepasst. Oben an einer Wand war eine Videokamera installiert und auf den größeren der beiden Tische gerichtetet. Sie diente dem Aufzeichnen von Verhören und nicht der Aktivitäten des Wild Bunch, aber Barclay betrachtete sie dennoch missmutig.
    »Keine Telefone?«, bemerkte Jazz.
    »Wir haben doch unsere Handys«, entgegnete Gray.
    »Aber für die Gespräche müssen wir bezahlen«, erwiderte Sutherland.
    »Hört auf zu meckern und lasst uns einen Moment lang nachdenken.« Jazz verschränkte die Arme. »John, stehen hier irgendwelche Büros leer?«
    »Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Die Kollegen ermitteln gerade in einem Mordfall und brauchen vermutlich die gesamte CID-Etage.«
    »Hört mal«, ergriff Gray das Wort. »Wir werden uns hier nur ein oder zwei Tage aufhalten und brauchen keine Computer oder so was.«
    »Kann schon sein, aber ich hab Angst, hier drin zu ersticken«, beschwerte sich Barclay.
    »Dann machen wir eben ein Fenster auf«, schlug Gray vor. Oben an der Außenwand befanden sich zwei Fensterluken. »Wenn alles nach Plan läuft, werden wir sowieso die meiste
Zeit unterwegs sein, um mit Leuten zu reden oder sie aufzuspüren.«
    Jazz schaute sich immer noch abschätzend um. »Zu wenig Platz für unsere ganzen Akten.«
    »Wir brauchen die Akten doch gar nicht.« Gray klang, als stünde er kurz vor einem Wutausbruch. »Wir benötigen ein halbes Dutzend Blätter aus den Akten - mehr nicht.« Er ließ die ausgestreckte Hand durch die Luft sausen.
    Jazz seufzte. »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig.«
    »Schließlich war es unsere Idee, nach Edinburgh zu fahren«, bemerkte Ward.
    »Es gibt aber auch noch andere Reviere in der Stadt«, meinte Sutherland. »Wir könnten rumfragen, ob man irgendwo was Besseres für uns hat.«
    »Fangen wir doch einfach mal an«, sagte Jazz und tauschte einen Blick mit Sutherland, der ihm ein resigniertes Achselzucken einbrachte.
    »Finde ich auch«, schaltete Rebus sich ein. »Obwohl ich bezweifle, dass wir irgendwas Neues über Dickie Diamond rauskriegen werden.«
    »Prima«, sagte Jazz sarkastisch. »Bei so viel positiven Schwingungen kann ja gar nichts mehr schief gehen.«
    »Positive Schwingungen?«, echote Ward. »Dir ist wohl Johns Hippiemusik von gestern Abend zu Kopf gestiegen, was?«
    »Ja, und als Nächstes tauchst du mit Mala und Sandalen auf«, fügte Barclay lächelnd hinzu.
    Anschließend verteilten sie die Stühle nach Belieben und machten sich an die Arbeit. Sie hatten eine Liste von Leuten zusammengestellt, mit denen sie reden wollten. Ein paar Namen waren bereits durchgestrichen, weil Rebus wusste, dass die betreffenden Personen tot waren. Er hatte sich vorgenommen, gegenüber den anderen zu mauern - sie in Sackgassen zu schicken -, sah aber irgendwie keinen Sinn darin. Das Aktenstudium und der Computer in Tulliallan hatte
ihnen den wertvollen Hinweis geliefert, dass sich hinter einem der Namen - Joe Daly - ein Informant von DI Bobby Hogan verbarg. Hogan arbeitete beim CID in Leith; Rebus und er waren alte Bekannte. Hogan war ihre erste Anlaufadresse. Sie saßen erst eine halbe Stunde in dem Vernehmungsraum, und obwohl Tür und Fenster geöffnet waren, roch die Luft bereits miefig.
    »Dickie Diamond ist früher öfter in die Zombie Bar gegangen«, las Jazz aus den Unterlagen vor. »Die ist doch auch in Leith, oder, John?«
    »Ja. Ich weiß allerdings nicht, ob es den Laden noch gibt. Der Besitzer hatte ständig Probleme wegen der Lizenz.«
    »Ist Leith nicht der Stadtteil, wo sich die gewerbsmäßigen Damen aufhalten?«, fragte Allan Ward.
    »Komm uns bloß nicht auf dumme Gedanken, mein Junge«, sagte Gray und verwuschelte Wards Haare.
    Auf dem Flur hörten sie

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