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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Stimmen, die näher kamen. »… etwas Besseres konnten wir unter den gegeben Umständen nicht anbieten...«
    »Es macht ihnen bestimmt nichts aus, spartanisch untergebracht zu sein...«
    DCI Tennant erschien in der Tür und sah sich mit großen Augen um.
    »Sie bleiben besser, wo Sie sind, Sir«, riet ihm Tam Barclay. »Noch einer mehr hier drin - und der Sauerstoff wird knapp.«
    Tennant wandte sich an die Frau neben ihm - Gill Templer.
    »Ich hab Sie vorgewarnt, dass es ein kleiner Raum ist«, sagte sie.
    »Das ist richtig«, gab er zu. »Haben sich die Herren schon häuslich eingerichtet?«
    »Urgemütlich hier«, erwiderte Stu Sutherland und verschränkte die Arme wie jemand, der mit seinem Los nicht gerade zufrieden ist.

    »Wir haben uns überlegt, die Espressomaschine in der Ecke aufzubauen«, meinte Allan Ward. »Und daneben die Minibar und den Whirlpool.«
    »Gute Idee«, erwiderte Tennant, ohne die Miene zu verziehen.
    »Der Raum hier genügt uns, Sir«, erklärte Francis Gray. Er schob seinen Stuhl zurück und schaffte es, ein Stuhlbein auf einen Fuß von Tam Barclay zu stellen. »Wir bleiben ja nicht lange. Man könnte die Unterbringung fast als Ansporn verstehen.« Er war inzwischen aufgestanden und strahlte Gill Templer an. »Da sich offenbar niemand für zuständig hält: Ich bin DI Gray.«
    »DCS Templer«, sagte Gill und ergriff die ausgestreckte Hand. Gray stellte ihr die anderen Männer vor, zuletzt Rebus: »Diesen Kollegen kennen Sie ja bereits.« Gill funkelte Rebus wütend an. Rebus wandte den Blick ab, in der Hoffnung, dass sie nur ihre Rolle spielte.
    »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, meine Herren. Ich bin für die Ermittlungen in einem Mordfall zuständig.«
    »Wir auch«, sagte Ward. Gill tat so, als hätte sie es nicht gehört, ging weg und rief Tennant vom Flur aus zu, dass er gern auf einen Kaffee in ihr Büro kommen könne. Tennant drehte sich wieder in Richtung der Männer.
    »Rufen Sie mich auf meinem Handy an, falls es Probleme gibt«, wies er sie an. »Und vergessen Sie nicht: Ich will Fortschritte sehen. Sollte jemand von Ihnen nicht genügend Engagement zeigen, werde ich das erfahren.« Er hob warnend einen Finger und folgte dann Gill Templer.
    »Der hat echt Schwein«, murmelte Ward. »Ich wette, ihr Büro ist größer als das hier.«
    »Etwas kleiner«, erklärte Rebus. »Aber sie hat es für sich allein.«
    Gray unterdrückte ein Kichern. »Sie hat dir gar keinen Tee angeboten, John.«

    »Sie weiß eben, dass John Flüssigkeiten nicht bei sich behalten kann«, meinte Sutherland.
    »Nicht schlecht, Stu.«
    »Wie wär’s«, mischte sich Jazz ein, »wenn wir zwischendurch ein bisschen arbeiten würden? Und um mit gutem Beispiel voranzugehen, werde ich jetzt mit meinem Handy DI Hogan anrufen.« Er sah zu Rebus. »John, er ist dein Kumpel. Willst du mit ihm reden?«
    Rebus nickte.
    »Hast du seine Nummer?«, fragte Jazz. Rebus nickte erneut.
    »Wenn das so ist«, sagte Jazz, und steckte sein Telefon wieder in die Tasche, »kannst du ja auch dein Handy benutzen.«
    Francis Grays Gesicht lief vor Lachen rot an, und Rebus musste an ein Kleinkind denken, das gerade aus dem Badewasser gehoben wird.
    Es störte ihn nicht, den Anruf zu übernehmen. Der Vormittag war für ihn bisher ziemlich gut gelaufen. Allerdings beschäftige ihn die Frage, wann er Gelegenheit haben würde, sich ungestört in Stratherns Bericht zu vertiefen.

13
    Siobhan spritzte sich gerade Wasser ins Gesicht, als eine uniformierte Kollegin, WPC Toni Jackson, die Damentoilette betrat.
    »Kommst du am Freitagabend?«, fragte Jackson.
    »Weiß noch nicht«, antwortete Siobhan.
    »Wenn jemand dreimal nacheinander fehlt, gibt’s die gelbe Karte«, warnte Jackson sie. Sie ging in eine der Kabinen und schloss die Tür. »Papierhandtücher sind übrigens alle!«, rief sie. Siobhan schaute im Spender nach: nichts drin außer Luft. An der anderen Wand hing ein Heißlufttrockner, der aber seit Monaten kaputt war. Sie ging in die Kabine
neben der von Jackson, rollte Klopapier ab und tupfte sich damit das Gesicht trocken.
    Jackson und ein paar andere Uniformierte trafen sich jeden Freitag in einem Pub. Manchmal gingen sie auch essen und anschließend in die Disko, um sich den Ärger der Woche von der Seele zu tanzen. Gelegentlich schleppte eine von ihnen einen Kerl ab; an Interessenten herrschte kein Mangel. Siobhan war einmal eingeladen worden mitzukommen und hatte sich geehrt gefühlt. Außer ihr war keine der

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