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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Unterlippe.
Der Name Laura, da war doch etwas gewesen. Ja: die Sauna Paradiso. Die zwei angetrunkenen Geschäftsleute. Einer von beiden hatte gefragt, ob Laura da sei. Siobhan fragte sich...
    »Werden Sie mit ihr reden?«, wollte sie wissen.
    Linford nickte. Siobhans Interesse war nicht zu übersehen. »Wollen Sie mitkommen?«
    »Überlege ich gerade.«
    Er verschränkte die Arme. »Hören Sie, Siobhan, ich habe mir Gedanken gemacht...«
    »Was?«
    »Also, ich weiß ja, dass es damals Probleme zwischen uns gab.«
    Sie riss die Augen auf. »Sie wollen sich doch nicht etwa mit mir verabreden?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich hatte an Freitag gedacht, falls Sie Zeit haben.«
    »Nach allem, was passiert ist? Nachdem Sie sich als Spanner entpuppt haben?«
    »Ich wollte Sie bloß besser kennen lernen.«
    »Das bereitet mir ja gerade Sorge.«
    Erneutes Achselzucken. »Vielleicht haben Sie Freitag ja schon etwas anderes vor.«
    Etwas an seinem Tonfall ließ sie aufhorchen. »Sie haben an der Tür gelauscht«, stellte sie fest.
    »Ich hab lediglich draußen im Flur auf Sie gewartet. Es ist wohl kaum meine Schuld, wenn Sie und Ihre Freundin so laut brüllen, dass die halbe Wache es mitkriegt.« Er unterbrach sich. »Wollen Sie immer noch in die Mayfield Terrace mitkommen?«
    Sie wägte die Alternativen ab. »Ja«, verkündete sie.
    »Sicher?«
    »Hundertpro.«
    »Ooh, sieh sich einer die beiden Turteltäubchen an!«, spottete Toni Jackson und blieb bei ihnen stehen. Als Siobhan unvermittelt einen Arm ausstreckte, duckte sie sich.
Aber Siobhan zupfte ihr nur ein Fitzelchen Klopapier vom Gesicht.
     
    Mayfield Terrace, nur fünf Minuten mit dem Auto von St. Leonard’s entfernt, war eine breite Straße zwischen Dalkeith Road und Minto Street, zwei Verkehrsadern, die von der Innenstadt aus nach Südosten führten. Aber Mayfield Terrace war eine ruhige Oase mit großen, zumeist drei- oder vierstöckigen Einzel- und Doppelhäusern. Einige waren in Wohnungen unterteilt worden, darunter auch das Haus, in dem Laura Stafford lebte.
    »Mir war klar, dass sie in dieser Gegend kein ganzes Haus für sechshundertsiebzig im Monat bekommen würde«, sagte Linford. Siobhan fiel ein, dass er eine Art Immobilienfimmel hatte. Bestimmt studierte er andauernd die Angebote von Maklern und verglich die Preise in den verschiedenen Stadtvierteln.
    »Was müsste man anlegen, um hier etwas zu kaufen?«
    Er zuckte mit den Achseln, aber sie sah ihm an, dass er im Geist die Summe überschlug. »Eine Zweizimmerwohnung bekommt man wahrscheinlich für hunderttausend.«
    »Und ein ganzes Haus?«
    »Einzelhaus oder Doppelhaushälfte?«
    »Einzelhaus.«
    »So um die sieben- bis achthunderttausend.« Er legte eine Pause ein. »Und bald bestimmt noch mehr.«
    Sie stiegen die vier Stufen zur Haustür hinauf. Auf drei Klingelschildern standen drei verschiedene Namen. Keiner lautete Stafford.
    »Tja, was nun?«, fragte Siobhan. Linford trat einen Schritt zurück, verdrehte den Kopf. »Erdgeschoss, erster Stock und Obergeschoss«, stellte er fest. Dann sah er neben der Treppe nach unten. »Es gibt noch eine Souterrainwohnung. Die muss einen eigenen Eingang haben.«
    Die beiden gingen die Stufen wieder hinunter und seitlich
am Haus entlang, bis sie vor einer Tür mit Klingel ohne Namen standen. Linford klingelte. Es dauerte einen Moment, dann öffnete eine Frau mit krummem Rücken. Sie war über sechzig.
    »Ms Stafford?«, fragte Linford.
    »Laura ist nicht da. Sie kommt aber gleich zurück.«
    »Sind Sie ihre Mutter?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Ich bin Alexanders Großmutter.«
    »Mrs...«
    »Dow. Thelma Dow. Sie sind von der Polizei, stimmt’s?«
    »Sind wir so leicht zu erkennen?«, fragte Siobhan lächelnd.
    »Donny... mein Sohn«, erklärte Mrs Dow. »Er hatte schon immer das furchtbare Talent, in Schwierigkeiten zu geraten.« Sie zuckte plötzlich zusammen. »Ist er etwa...«
    »Unser Besuch hat nichts mit Ihrem Sohn zu tun, Mrs Dow. Wir wollen zu Laura.«
    »Sie ist einkaufen gegangen. Müsste aber jeden Moment zurück sein.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir drinnen auf sie warten?«
    Mrs Dow führte sie ein paar schmale Stufen hinunter in die eigentliche Wohnung. Es gab zwei Schlaf- und ein Wohnzimmer. Durch eine offene Tür im Wohnzimmer sah man in einen Wintergarten und nach draußen in den Garten, wo ein etwa vier Jahre alter Junge herumtobte. Der Raum war mit Spielsachen übersät.
    »Ich hab ihn nicht unter Kontrolle«, sagte Mrs Dow. »Ich

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