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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Interesse von jemandem wie Big Ger Cafferty zu wecken?
    »Was die wohl machen, wenn sie in Ruhestand gehen?«, fragte Linford, als er gerade den Blinker betätigte, um auf den Parkplatz von St. Leonard’s einzubiegen.
    »Wer?«
    »Die Damen vom horizontalen Gewerbe. Ich meine, noch sieht sie ganz passabel aus, aber das wird nicht ewig so bleiben.
Der Kundenstrom wird austrocknen... und anderes auch.« Es misslang ihm, sein Grinsen zu unterdrücken.
    »Mein Gott, Derek, Sie sind wirklich ekelhaft«, sagte Siobhan.
    »Mit wem sind Sie eigentlich am Freitag verabredet?«, wollte er wissen.

14
    Das Polizeirevier in Leith war in einem Altbau untergebracht, der von außen vornehm aussah, aber von den meisten Leuten, die dort arbeiteten, »The Geriatric« - der Greis - genannt wurde.Während DI Bobby Hogan seine Jacke anzog und zusammen mit seinen Besuchern hinunter auf die Straße ging, erklärte er ihnen, wieso.
    »Es ist wie mit dem Insassen eines Altersheims. Er sieht zwar noch sehr präsentabel aus - ist ordentlich angezogen und so weiter -, aber sein Körper versagt zunehmend den Dienst. Die Prostata will nicht mehr so recht, das Herz hat seine Mucken, und auch mit dem Verstand steht es nicht zum Besten.« Er zwinkerte Allan Ward zu.
    Sie waren zu dritt aus St. Leonard’s gekommen. Über Rebus’ Teilnahme an der Exkursion gab es natürlich keine Diskussionen. Tam Barclay verkündete wortreich, dass er frische Luft brauche, und Allan Ward meldete sich freiwillig. Allerdings hatte Rebus den jungen Mann im Verdacht, sich vor allem für die Prostituierten des Hafenviertels zu interessieren.
    Es war ein sonniger, aber windiger Nachmittag. Hogans Jacke flatterte wie ein Segel, als er es endlich geschafft hatte, die Arme in die Ärmel zu stecken. Er war froh über einen Vorwand gewesen, das Revier zu verlassen. Die drei hatten die Zombie Bar nur kurz erwähnt, schon war er von seinem Stuhl aufgesprungen und hatte sich seine Jacke gegriffen.

    »Vielleicht haben wir Glück, und Pater Joe ist gerade dort«, sagte er, womit er seinen Spitzel Joe Daly meinte.
    »Der Laden heißt übrigens nicht mehr Zombie Bar«, erklärte er nun, während er sie den Tolbooth Wynd hinunter führte. »Der ehemalige Besitzer hat die Lizenz verloren.«
    »Zu viele Prügeleien?«, tippte Allan Ward.
    »Zu viele besoffene Dichter«, erwiderte Hogan. »Je schicker Leith wird, desto mehr Leute kommen her, um die verruchte Seite des Stadtteils zu erleben.«
    »Und wo kann man das heutzutage noch?«, fragte Ward. Hogan lächelte und schaute zu Rebus.
    »Da haben wir ja ein echtes Musterbeispiel, John.«
    Rebus nickte.Tam Barclay sah übrigens nicht sehr gesund aus. Sein Kater hatte sich im Lauf des Tages verschlimmert. »Man soll nie Bier und Whisky durcheinander trinken«, meinte er, während er sich die Schläfen massierte. Seine Vorfreude auf den Besuch einer Bar hielt sich in Grenzen.
    »Wie heißt das Zombie denn jetzt?«, fragte Rebus Hogan. »Bar Z«, lautete die Antwort. »Und da wären wir auch schon.«
    Die Fenster der Bar Z hatten Milchglasscheiben, in deren Mitte sich jeweils ein durchsichtiges Z befand. Die Einrichtung war in Chrom und Grau gehalten, mit Tischen aus einem hellen, modischen Holz, auf dem sich jeder Glasabdruck und jeder Brandfleck auffällig und unauslöschlich abzeichnete. Die Hintergrundmusik gehörte vermutlich einer Stilrichtung wie »Trance« oder »Ambient« an, und auf einer Schiefertafel wurden »Huevos Rancheros« - ein so genanntes »Tex-Mex All Day Breakfast Special« - und »Snack Attacks«, zum Beispiel Blinis und Baba Ghanouj, angeboten.
    Allerdings war das Konzept der Bar Z aus irgendeinem Grund gescheitert. Die wenigen Gäste, die sich dort an diesem Nachmittag aufhielten, bildeten dieselbe Mischung aus deprimierten Geschäftsleuten und heruntergekommenen Säufern, aus der sich vermutlich schon die Kundschaft der
Zombie Bar zusammengesetzt hatte. Im Raum hing der Geruch abgestandener Träume. Hogan zeigte auf einen der vielen leeren Tische und fragte das Trio nach seinem Getränkewunsch.
    »Die Runde geht auf uns«, stellte Rebus klar. »Schließlich haben wir dich um Hilfe gebeten.« Ward entschied sich für eine Flasche Holsten, Barclay wollte nur eine Cola - »so viel, wie in das größte Glas reinpasst«. Hogan, der noch unschlüssig war, begleitete Rebus zur Theke.
    »Ist der Typ hier?«, fragte Rebus halblaut. Hogan schüttelte den Kopf.
    »Kann aber gut sein, dass er noch auftaucht. Pater Joe ist

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