Die Tore der Welt
ihr das Kleid heben können,
während sie pinkelte, doch das wäre demütigend für ihn gewesen; so etwas taten
nur Mütter für ihre Kleinkinder. Eine andere Möglichkeit für Alwyn war, ihr die
Hände loszubinden. Waren Hände und Füße erst frei, könnte sie versuchen davon zu
laufen. Doch sie war klein und müde, und ihre Muskeln waren verkrampft: Einem
Mann mit langen, kräftigen Beinen konnte sie unmöglich entkommen. Alwyn musste
glauben, dass das Risiko nicht allzu groß war.
Er löste die Fessel
um Gwendas Handgelenke.
Gwenda wandte sich
von ihm ab, sodass er ihren triumphierenden Ausdruck nicht sehen konnte.
Sie rieb sich die
Unterarme, um den Blutfluss wieder anzuregen.
Am liebsten hätte
sie Alwyn mit den Daumen die Augen ausgedrückt; stattdessen lächelte sie so
süß, wie sie konnte, und sagte »Danke«, als wäre er ein Ausbund an
Freundlichkeit.
Alwyn schwieg,
beobachtete sie und wartete.
Gwenda rechnete
damit, dass er sich abwenden würde, wenn sie das Kleid hob und sich hinhockte,
doch im Gegenteil schaute er sogar noch umso genauer hin. Gwenda hielt seinem
Blick stand, obwohl sie vor Scham an liebsten im Boden versunken wäre. Alwyn
leckte sich die Lippen, und Gwenda hörte, dass er stoßweise atmete.
Nun kam der
schwierigste Teil.
Gwenda stand
langsam auf und gewährte ihm einen guten Blick, ehe sie ihr Kleid öffnete.
Alwyns Augen traten aus den Höhlen, und Gwenda wusste, dass sie ihn hatte.
Sie trat direkt vor
ihn hin. »Wirst du mein Beschützer sein?«, fragte sie mit Kleinmädchenstimme.
Alwyn zeigte
keinerlei Anzeichen von Misstrauen. Er sprach nicht, sondern packte ihre Brust
mit grober Hand und drückte zu.
Gwenda schnappte
vor Schmerz nach Luft. »Nicht so fest!« Sie nahm seine Hand. »Du musst zärtlich
sein.« Sie legte seine Hand auf ihren Busen und rieb, bis der Nippel hart
wurde. »So ist es besser.«
Alwyn schnaufte,
rieb aber sanft weiter. Dann packte er ihren Kragen mit der linken Hand und zog
seinen Dolch. Die Klinge war einen Fuß lang, spitz und funkelte vom Schleifen.
Offensichtlich wollte er ihr Kleid zerschneiden. Das wäre gar nicht gut — dann
wäre sie nackt.
Vorsichtig ergriff
Gwenda seine Hand. »Du brauchst das Messer nicht«, sagte sie. »Schau nur.« Sie
trat einen Schritt zurück, öffnete ihren Gürtel und zog sich mit einer raschen
Bewegung das Kleid über den Kopf. Sie trug nichts darunter, denn es war ihr
einziges Kleidungsstück.
Gwenda breitete es
auf dem Boden aus, legte sich darauf und versuchte, Alwyn anzulächeln. Das
Ergebnis war vermutlich eine wenig anziehende Fratze, doch Hauptsache, es
wirkte. Dann machte sie die Beine breit.
Alwyn zögerte keine
Sekunde.
Das Messer noch
immer in der rechten Hand, zerrte er sich die Unterhose herunter und kniete
sich zwischen Gwendas Schenkel. Er richtete den Dolch auf ihr Gesicht und
sagte: »Wenn du Ärger machst, schlitz ich dir die Wange auf!«
»Warum sollte ich
Ärger machen, wo ich es doch gar nicht erwarten kann«, erwiderte sie. Sie
suchte verzweifelt nach Worten, die solch ein Mann von einer Frau hören wollte.
»Mein großer, starker Beschützer!«
Alwyn zeigte
keinerlei Reaktion.
Er legte sich auf
sie und stieß blind zu. »Nicht … so … schnell«, sagte Gwenda und biss ob
der Schmerzen durch seine ungestümen Stöße die Zähne zusammen. Sie griff
zwischen ihre Beine und führte ihn hinein, wobei sie die Schenkel hob, um ihm
das Eindringen zu erleichtern.
Alwyn stemmte sich
hoch. Er legte den Dolch ins Gras neben Gwendas Kopf und bedeckte das Heft mit
seiner rechten Hand. Er grunzte, als er sich in ihr bewegte. Gwenda bewegte
sich mit ihm und
täuschte weiterhin Freiwilligkeit vor. Dabei beobachtete sie sein verzerrtes
Gesicht und zwang sich, nicht zum Dolch zu schauen, sondern auf den richtigen
Augenblick zu warten. Sie hatte Angst und war zutiefst angewidert, doch ein
kleiner Teil von ihr blieb kalt und berechnend.
Alwyn schloss die
Augen und hob den Kopf wie ein Tier, das Witterung aufnimmt, wobei er sich auf
den ausgestreckten Armen abstützte. Gwenda riskierte einen Blick auf den Dolch.
Alwyn hatte die Hand ein wenig bewegt, sodass sie das Heft nur noch teilweise bedeckte.
Gwenda konnte sich die Waffe jetzt schnappen, doch wie schnell würde Alwyn
reagieren?
Sie schaute wieder
auf sein Gesicht. In wollüstiger Gier verzerrte er den Mund und stieß immer
schneller zu, und Gwenda passte sich der Bewegung
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