Die Tore zu Anubis Reich
Rollen, dann verlor der Mann den Halt und schlug auf den mit Trümmern übersäten Boden des Kuppelraums. Das Seil spannte sich. In der Nähe wurde ein erstickter Schrei laut, und eine leere Couch glitt an Rädern die schüsselförmige Wand abwärts und schlug unten in den Mauerschutt.
Doyle schwang sich durch die eingestürzte Korridorwand auf das Dach hinaus und brachte die zwei wächsernen Männer mit einem Tritt und einem Säbelhieb aus dem Gleichgewicht, daß auch sie in den kugelförmigen Raum hinabstürzten.
Unwillig, dem Mann ins Gesicht zu sehen, den er töten mußte, starrte er hinab in den Hohlraum. Der Türsteher hatte sich aufgesetzt, hielt sich das offenbar gebrochene Bein und bewegte den Oberkörper vor und zurück, und die beiden Wachsmänner, von denen einer wie erwartet den Kopf verloren hatte, krochen ziellos im Schutt umher. Doyle vermutete, daß es dort unten eine Tür gab, doch mit etwas Glück würde sie unter den Trümmern des östlichen Teils der Kuppel begraben sein.
»Ah, Doyle!« sagte eine Stimme in einem so gesitteten und höflichen Ton, daß er die Selbstbeherrschung des Sprechers hart ankommen mußte. »Sie und ich haben viel zu besprechen!«
Der Meister schaukelte sieben Schritte entfernt vor und zurück, gehalten von einem Seil, das unter seinen Armen durchlief und verknotet war, aber er hing beinahe horizontal in den Raum, ungefähr parallel zum Dach. Hinter ihm konnte Doyle den Mond sehen, der noch tief am Osthimmel stand. Der Meister mußte den Kopf in den Nacken legen, um zu Doyle aufzublicken. Der Effekt war so, als ob er ein menschenförmiger Drache im scharfen Wind wäre, oder als ob er und Doyle einander durch einen um fünfundvierzig Grad geneigten Spiegel konfrontierten.
»Wir haben nichts zu besprechen«, sagte Doyle kalt.
Er hob Amins Krummsäbel mit einer Hand über den Kopf und zielte auf einen Punkt des gespannten Seils.
»Ich kann Ihnen Rebecca wiedergeben«, sagte der Meister, leise aber deutlich.
Doyle stieß den Atem aus, als hätte er einen Schlag in den Magen bekommen, trat zurück und ließ den Säbel sinken. »Wa- was sagten Sie?«
Obwohl seine Position schmerzhaft sein mußte, zeigte der Meister die Zähne in einem Lächeln, während er langsam am Seilende rotierte. »Ich kann Rebecca retten - ihren Tod verhüten.
Durch die Zeitlücken, die durch meine Veranlassung geöffnet wurden und die Darrow entdeckte. Sie können helfen. Wir werden verhüten, daß die beiden das Motorrad besteigen.«
Der Säbel klapperte auf die Majolikafliesen des Daches, und Doyle sank in die Knie. Sein Gesicht war nun auf einer Ebene mit dem des sieben Schritte entfernten Meisters, und er starrte in hilfloser Faszination in des alten Mannes Augen, in denen eine schrecklich intensive Schwärze zu leuchten schien.
»Wie... können Sie... von Rebecca wissen?« stammelte er.
»Erinnern Sie sich nicht an den Ka, den wir von Ihnen gezogen haben, mein Sohn? Das Blut, das in den Bottich fiel? Wir zogen daraus ein Duplikat von Ihnen. Es ist nicht von großem Nutzen für uns gewesen, soweit es die Beschaffung schlüssiger und zusammenhängender Informationen betrifft - es scheint geistesgestört zu sein, was möglicherweise bedeutet, daß Sie in diese Richtung neigen -, aber wir konnten nach und nach viel über Sie in Erfahrung bringen.«
»Das ist ein Bluff«, sagte Doyle. »Sie können die Geschichte nicht verändern. Ich habe gesehen, daß das wahr ist. Und Rebecca starb bei dem Unfall.«
»Ein Ka von ihr starb. Es war nicht die echte Rebecca, die von Ihrem Motorrad fiel. Wir werden in die Zukunft gehen und etwas von ihrem Blut nehmen, einen Ka heranziehen und die beiden dann an einem bestimmten Punkt austauschen. Dann mag der Ka sterben, wie Sie sich daran erinnern, und die echte Rebecca kann mit Ihnen hierher zurückkommen und«, der Meister lächelte wieder, »ihren Namen in Elizabeth Jacqueline Tichy ändern.«
Ashbless schüttelte langsam und in Gedanken den Kopf. Ich glaube wirklich, dachte er, daß ich es tun werde. Ich glaube, ich werde den alten Mann tatsächlich hereinziehen und retten. Mein Gott, und ich dachte, er würde mir nur Geld anbieten. »Aber es gibt bereits eine Elizabeth Tichy - irgendwo.«
»Sie stirbt und wird durch Rebecca ersetzt.«
»Oh. Ja.« Doyle ergriff das Seil. Bedaure, Tewfik, dachte er. Bedaure, Byron. Bedaure, Miss Tichy. Bedaure, Ashbless, aber es sieht so aus, als solltest du den Rest deines Lebens als ein Sklave dieser Kreatur
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