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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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muss, um zu erkennen, dass hier ein Kampf stattgefunden hat.«
    »Ungeachtet dessen«, mischte sich Lenk ein, »wer diese Leute waren und wie lang ihre Gesichter sein mögen, haben sie nichts zurückgelassen, woraus wir schließen könnten, was sie vorhaben.«
    »Was sie vorhaben?« Asper deutete ungläubig auf einen Baum, der durch Magie in zwei Hälften geteilt worden war. »Wie könnte jemand, der so etwas tut, etwas vorhaben, womit wir etwas zu tun haben wollten?«
    »Natürlich kann nur ein religiöser Fanatiker solche voreiligen Schlüsse ziehen«, konterte Denaos schneidend. »Was unsere teure Bodenküsserin übersieht, ist wohl, dass diese Langgesichter nicht nur das da getan haben, sondern auch dies hier.«
    Er musste nicht einmal den Arm heben, um die Aufmerksamkeit der Gefährten auf das Abysmyth zu lenken, das an dem Eiszapfen baumelte.
    Ein besonders heftiger Windstoß ließ die dürren Beine der
Monstrosität aneinanderklappern. Fetzen verbrannter Haut fielen zu Boden. Der Eiszapfen, der sie in der Luft hielt, machte keinerlei Anstalten, in der glühenden Sonne zu tauen, sondern schimmerte nur drohend, während sein verbranntes Opfer mit leeren Augenhöhlen in den Himmel glotzte.
    »Wie kann das auch nur im Entferntesten zur Diskussion stehen?« Denaos hob hilflos die Hände. »Wir wollten den Tod des Abysmyth. Langgesichter töten Abysmyths. Also sollten wir sie aufsuchen und den Teil ihrer Anatomie küssen, der dafür sorgt, dass diese Monstrositäten sterben und nicht wir.«
    »Schiss vor einem bisschen Tod, ja?«, grollte Gariath grimmig.
    »Ja, ich habe Angst vor dem Tod«, antwortete der Assassine barsch, »eine wahrhaft brillante Beobachtung.« Er wandte sich an Lenk. »Hör zu, besonders du musst doch erkennen, wie weise das ist. Das sind keine Piraten, gegen die wir kämpfen müssen. Wir können alle Hilfe gebrauchen, die wir bekommen.«
    »Ich glaube nicht, dass du die Belohnung teilen möchtest«, erwiderte der junge Mann.
    »Ich würde darauf wetten, dass unsere bislang unsichtbaren Freunde das nicht nur für schnödes Gold tun.«
    »Jetzt ist es also schnödes Gold?« Asper tat schockiert. »Hast du etwa einen höheren Ruf vernommen, Denaos?« Sie hob eine Hand, um seiner Erwiderung zuvorzukommen, und sah Lenk an. »Es ist nicht unbedingt eine schlechte Idee, Hilfe zu suchen, aber wer auch immer das hier diesem Strand angetan hat, dem ist die Vorstellung von Zurückhaltung fremd. Angesichts der Umstände scheint es mir einen Tick klüger zu sein, wenn wir uns erst davon überzeugen, dass sie uns nicht auch verbrennen, bevor wir uns ihrer Willkür ausliefern.«
    »Diese Frage dürfte im Augenblick rein hypothetischer Natur sein«, konterte Lenk, an beide gerichtet. »Die Langgesichter sind nicht hier. Wir schon.« Er warf Gariath einen
Blick zu. »Du hast dich hier eine Weile umgesehen. Hast du etwas herausgefunden?«
    »Worüber?«, wollte der Drachenmann wissen.
    »Zum Beispiel«, der junge Mann deutete nach hinten, »darüber?«
    Der Kadaver des zweiten Abysmyth, das mit dem Gesicht in einer Pfütze seines eigenen schwarzen Blutes lag, war nur schwer zu übersehen. Die Kreatur wirkte in ihrem Tod noch widerlicher als zu Lebzeiten, sofern das überhaupt möglich war. Ihre abgehackten Gliedmaßen lagen um ihren verstümmelten Kadaver herum; Pfeile ragten aus ihrer schwarzen Haut hervor, und ein Armstumpf streckte sich nach dem Ufer aus, als versuchte sie noch im Tode, das sichere Meer zu erreichen.
    Es war jedoch nicht die Körperflüssigkeit des Dämons, die Kataria die Luft anhalten ließ, sondern eher das, was in seinem Wanst steckte.
    Aus dem Rücken der Monstrosität ragte Lenks Schwert hervor. Die Parierstange und der Griff glänzten triumphierend im Sonnenlicht, und das Schwert funkelte mit einer Bösartigkeit, die Kataria bisher noch nie aufgefallen war. War es zuvor nur eine Waffe unter vielen gewesen, schien das Schwert jetzt ein Eigenleben zu besitzen; der Stahl schien bösartig zu grinsen bei der Erinnerung daran, was er der Monstrosität angetan hatte.
    Als die anderen darauf zugingen, musste sie sich zwingen, ihnen zu folgen.
    »Also.« Lenk stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete den Kadaver. »Was hast du herausgefunden?«
    Der Drachenmann rollte seine Schultern. »Es ist tot.«
    »Zum Teufel noch eins!« Denaos stieß einen dramatischen Seufzer aus. »Werden wir anderen hier eigentlich noch gebraucht? Es klingt fast so, als wäre die Echse so gut in der

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