Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)
Leichenschau bewandert, dass selbst Asper überflüssig ist.« Er schnaubte verächtlich. »Nur ist schwierig zu entscheiden, wer von beiden ansehnlicher ist.«
»Hör auf zu quieken, Ratte!«, schnarrte Gariath. »Sonst können wir gleich zwei Kadaver bewundern.«
Wie aus dem Nichts zog er etwas Langes und Schwarzes hervor und wedelte damit drohend in Richtung des Assassinen. Erst nach einem Moment erkannten die Gefährten den abgetrennten Arm des Abysmyth, und eine Woge von Übelkeit überkam sie.
»Einer davon bekommt das und«, er hob den Kadaver eines vergessenen Omens auf, »das hier hineingesteckt.« Er lächelte böse. »Du kannst entscheiden, was in welches Ende gestopft wird.«
»Es ist bereits viel zu spät für solche Liebenswürdigkeiten«, meinte Lenk seufzend. »Ihr könnt euch gern gegenseitig umbringen, wenn ich keinen von euch mehr brauche.«
»Wir sollen uns«, der Drachenmann schnaubte herablassend, »gegenseitig umbringen?«
»Also gut.« Der junge Mann verdrehte die Augen. »Du kannst Denaos umbringen, wenn ich ihn nicht mehr brauche.«
»Das finde ich ziemlich beleidigend!«, fuhr der Assassine hoch.
»Deshalb habe ich es gesagt.« Lenk wischte Denaos’ Empörung mit einer abfälligen Handbewegung zur Seite. »Also gut, wir wissen, dass es tot ist. Wir müssen nur noch herausfinden, was es getötet hat.«
»Also wirklich!«, stieß Kataria aufgebracht hervor. »Ist das nicht offensichtlich?«
Die Blicke der Gefährten, die sie wie eine Verrückte ansahen, verrieten, dass es für sie keineswegs offensichtlich war. Sie fauchte, sprang auf den Kadaver, packte Lenks Schwert und schien es zu würgen, so wild war ihre Geste.
»Die verfluchte Kreatur hat ein Schwert im Rücken! So etwas ist normalerweise tödlich, wisst ihr?«
»Stimmt«, antwortete Denaos, »aber wenn du etwas Normales an einer gigantischen Fischwesen-Dämon-Kreatur finden kannst, würde ich zu gern hören, was es ist.«
»Sie können durch die Waffen Sterblicher nicht getötet werden«, meinte Asper nickend. »Wir haben es gesehen. Was auch immer das Abysmyth getötet hat, es war jedenfalls nicht Lenk.«
»Aber ich habe gesehen …« Katarias Protest erstarb, als sie Lenks Blick bemerkte, der sie mit harten, blitzenden Augen musterte, als wäre sein Blick eine Waffe. Sie sah zur Seite. »Ich habe gesehen, wie es starb«, murmelte sie.
»Du hast aber nicht gesehen, wie Lenk es tötete.« Denaos schob sich an ihr vorbei und kniete sich neben den Kadaver. Er streckte die Hand aus, hielt jedoch kurz vor der ledernen Haut inne und blickte besorgt über die Schulter zurück. »Wir sind sicher, dass diese Kreatur tot ist, oder?«
»Klar.« Gariath kratzte sich mit den Krallen des abgetrennten Arms das Kinn. »Und wenn nicht, verlieren wir im schlimmsten Fall nur dich.«
»Ein völlig akzeptabler Verlust«, stimmte Asper ihm zu.
»Oh, ihr beiden seid wirklich witzig«, zischte er. Ohne weiter auf sie zu achten, fuhr er mit den Fingern über die Haut des Abysmyth, während er angewidert das Gesicht verzog. »Wie ich sagte, Lenk hat es nicht getötet. Es ist vergiftet worden.«
»Das kann nicht sein.« Lenk trat neben den Assassinen. »Ich habe kein Gift an ihm gesehen.«
»Was zum Teufel glaubst du denn, ist das hier, Schwachkopf?«
Der große Mann strich mit dem Finger am Rand einer Wunde des Abysmyth entlang und zog ein paar Flocken einer grünen Masse ab, die jetzt getrocknet und staubig war. Er rieb sie zwischen den Fingern, hielt sie an die Nase und erbleichte.
»Zugegeben, diese Flüssigkeit hat ihr bestes Alter lange überschritten, aber es ist ein ausgesprochen wirksames Gift.« Er wischte sich die Hände ab. »Jemand hat unseren Freund hier mit einer vergifteten Waffe getroffen, und zwar lange, bevor du auch nur den ersten Schlag gegen ihn geführt
hast.« Er betastete eine größere Wunde in der Haut der Kreatur. »Sieh es dir an. Diese Wunden sind frisch, obwohl das Gift alt ist. Du weißt noch, was passiert ist, als Mossud diese Monstrosität harpuniert hat?«
»Die Wunden sind sofort verheilt.« Lenk nickte, als er sich die Schulter rieb, wo die Kreatur ihn getroffen hatte. »Dieser verdammte Dämon hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt.«
»Bei deinen Attacken vielleicht nicht«, schnaubte Gariath.
»Warum sind dann diese Verletzungen nicht verheilt?« Denaos zwinkerte wissend. »Die Wunden haben versucht, sich zu schließen, aber das Gift hat es verhindert. Wie gesagt, ziemlich wirksames Zeug. Ich
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