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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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einer endlosen See bist?«
    Der Assassine presste die Lippen zusammen und betrachtete die Kreatur misstrauisch. Er konnte sich nicht an ein Froschwesen erinnern, das deutlich sprach und sogar die Fähigkeit zu abgedroschenen Metaphern besaß.
    »Die Flut kann nicht aufgehalten werden.« Das Froschwesen schüttelte den Kopf, und sein Grinsen war noch entsetzlicher als das Lächeln der Kreaturen hinter ihm, die ihre nadelspitzen Zähne dabei zeigten. »Ergib dich der Flut, schwimme mit ihr, während sie die Welt überschwemmt, und werde ein Teil des Endlosen Blau.«
    »Ersauf drin!«, stieß Kataria mit so viel Nachdruck aus, wie ihre Lage es erlaubte. »Wenn du angeschwemmt wirst, werde ich die Krabben aus deinem Kadaver treten.«
    »Sonne und Himmel haben dich geblendet. Wind und Staub haben dich taub gemacht.« Es machte eine ausladende Handbewegung, und Denaos bemerkte, dass die fünf langen, dünnen Finger keine Schwimmhäute aufwiesen. »Öffne
deine Ohren dem Lied der Abgründigen Mutter. Wenn die Erde überschwemmt ist und der Himmel vor dem Meer kniet, ist es für Reue viel zu spät.«
    Kataria legte die Ohren an, zeigte ihm die Zähne und knurrte. Das Froschwesen streckte, keineswegs abgeschreckt, seine zitternde Hand aus und umfasste ihr Kinn. Bei dieser Geste, dem vertrauten Zittern in den Fingern, das auf Bedürfnisse schließen ließ, die nicht von der Gesellschaft der Dämonen befriedigt werden konnten, fiel es dem Assassinen wie Schuppen von den Augen.
    »Du bist ein Mensch«, flüsterte er atemlos, als wäre es eine vernichtende Entdeckung.
    Die starren symmetrischen Mienen der Abysmyths und der Froschwesen hinter ihm drückten jedoch aus, dass es nicht so war. Die Kreatur selbst zuckte bei dieser Anschuldigung nicht einmal zusammen, sondern grinste den Assassinen nur höhnisch an.
    »Wie unhöflich von dir, das auszusprechen«, antwortete sie. »Aber die Abgründige Mutter benötigt viele Münder, und ich bin derjenige, der auserwählt wurde und dazu verdammt ist, mit den Sünden des Fleisches und der Erde behaftet zu bleiben, sodass andere in Ihren wartenden Himmel geleitet werden.« Das Froschwesen drehte den kahlen Schädel zu den anderen Kreaturen um. »Und bin ich nicht reich belohnt mit der Bewunderung der Geweihten?«
    »Der Schmerz ist flüchtig«, antworteten die Froschwesen im Chor, »das Blau ist endlos.«
    »So spricht Die Große Ulbecetonth.«
    »Möge Sie über eine Welt ohne die Qualen herrschen, welche von falschen Göttern beschworen werden.« Die Froschwesen hoben ihre mit Schwimmhäuten versehenen Hände und reckten sie zu dem schwarzen Wasser. »Mögen diese hier Sie wieder auf dem Thron sitzen sehen, der über dem Himmel errichtet ist.«
    »Es ist nicht zu spät.« Ihr Anführer richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Kataria, und plötzlich leuchteten
seine Augen auf. Vor Verlangen, wie Denaos bemerkte. Er hatte dieses Leuchten in den Augen vieler Männer gesehen. »Schwört ab von euren falschen Göttern, so wie sie sich von euch abgewendet haben. Gebt die Sünden der Erinnerung und des Himmels auf. Nährt den Mund der Abgründigen Mutter.«
    Seine Unterlippe und seine Hand zitterten, als er jetzt den Blick seiner starren Augen auf Katarias hellhäutigen Körper richtete.
    »Und er wird wohlwollend deinen Namen aussprechen.«
    Die Antwort der Shict war weniger eloquent.
    Ihr Kopf schoss herab wie der einer Viper, es ertönte ein Geräusch von zerfetzter Haut, dem ein sehr sterblicher Schrei folgte, als sie ihre Zähne in die Hand des Froschwesens grub. Sie ruckte einmal kurz mit dem Kopf, und die Kreatur zog eine blutende Hand zurück. Der Schmerz in ihrem Blick wirkte vor der nicht menschlichen Gemeinde noch befremdlicher. Das Froschwesen starrte sie schockiert an, als sie es mit einem Lächeln bedachte, das morbide und rot war, als sie einen Augenblick auf seinem kleinen Finger herumkaute.
    »Das war wohl nicht der Mund, der gefüttert werden sollte, oder?« Sie spie den Finger in seine Richtung.
    Die Versammlung der Froschwesen wich in kollektivem Entsetzen zurück. Sie betrachteten ihren Anführer mit dem Schrecken jener, die mit angesehen hatten, wie Idole entweiht wurden, und schrien aufgeregt durcheinander, als sie den Schmerz auf seinem Gesicht und das Blut sahen, das zu Boden tropfte. Der Mund der Froschwesen jedoch schien weit weniger verwirrt zu sein.
    »Schwöre Ihr Treue«, stieß das Wesen zwischen den Zähnen hervor. Es zog den Griff seines Knochenstabes ab und

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