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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Widerhall nicht abschütteln, die Schauer nicht ignorieren, die durch sein Blut rannen. Er erinnerte sich voller Zorn daran, wann er zum ersten Mal ein solches Geräusch gehört und eine solche Misshandlung des Körpers durch Klang gespürt hatte.
    »Grünhaar«, flüsterte er.
    »Was?« Der Mund erhob sich zitternd, ohne sich umzudrehen. »Was war das?«
    »Natürlich, es war eine Falle.« Denaos hoffte, dass sein hochmütiges Gelächter die Wut und die Furcht verbarg, die er vor seinen Häschern nicht zeigen wollte. »Du hast die ganze Zeit mit der Sirene zusammengearbeitet.«
    »Blasphemie!«, gab der Mund zurück. »An diesem Ort hier gibt es keine blinden Diener von falschen Göttern.« Er drehte sich um. Die Gier, die eben noch in seinen Augen gestanden hatte, war jetzt einem Wahnsinn gewichen, den Denaos bisher in den ausdruckslosen, starren Blicken der Abysmyths
und den identischen, finsteren Blicken der Froschwesen noch nie gesehen hatte. »Das … das hier ist ein heiliger Ort.«
    »Schänder sind gekommen«, gurgelte das Abysmyth, das Kataria festhielt. »Widersacher der Abgründigen Mutter … Schlächter der Hirten.«
    »So wurde es verkündet«, knurrte der Mund und ging zu seinem Stock mit der Klinge.
    »Die Langgesichter kommen zurück«, erklärte Denaos’ Häscher. »Der Prophet verlangt Vergeltung.«
    »Noch ist genug Zeit.« Der Mund bückte sich und hob seine Waffe auf. »Noch bin ich der Mund der Abgründigen Mutter. Ich verlange meine eigene Rache.«
    »Der Prophet ist die Stimme.« Das Abysmyth betrachtete Kataria, die regungslos in seinem Griff hing. »Dieses Gefäß ist leer. Es gibt keine Notwendigkeit mehr.«
    »Was habt ihr mit ihr gemacht, ihr Söhne von Fischhuren?« , schrie Denaos, der sich im selben Moment für seinen Ausbruch schalt. So viel zum Thema Beherrschung …
    »Ich weiß nicht, woher dieses Weib kam«, antwortete das Abysmyth, »aber es ist gesegnet, weil es die Stimme des Propheten so klar gehört hat.«
    »Ein Prophet«, murmelte Denaos und warf einen Blick zu dem Steinquader. »Ihr betet einen Steinblock an.«
    Sehr gut, verspotte sie, sagte er sich. Wirklich brillant.
    »Ich nehme an, das ist genauso sinnvoll wie alles andere, was ein Haufen wandelnden Abschaums und ihr haarloser androgyner Kumpel zustande bringen.«
    Sie bringen dich ohnehin um, ganz gleich, was du sagst. Dann lege wenigstens einen spitzenmäßigen Abgang hin!
    »Und außerdem stinkt ihr.«
    Gut gemacht!
    »Du wagst es, eine solche Blasphemie …«, schnarrte der Mund und näherte sich ihm wütend.
    »Die Worte der Ungläubigen bedeuten nichts in den Ohren der Gesegneten.« Der Griff des Abysmyth um Denaos’ Hals verstärkte sich. »Der Prophet wird alles reinigen, womit
Sterbliche diese Heiligen Hallen beschmutzen. So wie wir im Namen Mutters marschieren, um die nahenden Blasphemiker zu reinigen.«
    »Ist das einfacher oder schwerer, wenn man nur ein Auge hat?«
    Bevor das Abysmyth auch nur grunzen konnte, blitzte die Klinge in Denaos’ Hand auf. Er drehte sich im Griff der Kreatur herum, hob den Dolch und rammte ihn in eines der Augen, das selbst dann noch ausdruckslos blieb, als die Waffe bis zum Heft eindrang.
    Mit einem triumphierenden Lachen trat er der Monstrosität gegen die Brust, sprang von ihr weg und rannte zum Wasser. Sein Herz raste vor Erregung, als die Froschwesen genauso reagierten, wie er es gehofft hatte. Sie zuckten zurück und bildeten eine Gasse. Sie alle waren über diese neue Schändung ebenso entsetzt wie über die vorige.
    Er warf einen Blick über die Schulter, als er in Richtung des Eingangs rannte, in die schattige Freiheit, und verzog das Gesicht, als er Katarias schlaffe Gestalt sah. Er murmelte ein Stoßgebet und wünschte ihr, dass dieses Gekreische sie bereits getötet hatte, bevor die Dämonen sich mit ihr vergnügen konnten. Plötzlich fiel sein Blick auf den Mund.
    Merkwürdig, dachte er, dass jemand, der so verunglimpft wurde, noch lächeln kann.
    Im selben Moment wurde er von Fingern mit Schwimmhäuten gepackt. Der lange Arm des Abysmyth riss ihn von den Füßen, hob ihn hoch, und die Kreatur starrte ihn an, während der stählerne Dolch in ihrer Augenhöhle steckte. Der Griff verursachte ein ekelhaft matschiges Geräusch, als der Augapfel des Abysmyth sich bewegte.
    »Gesegnet sei der, der sein Urteil erwartet«, gurgelte die Kreatur. »Gesegnet sei der, der im Namen der Abgründigen Mutter vergeht.«
    Der Arm der Monstrosität zuckte überraschend

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